young child sitting in a garden surrounded by llowerd looking skywards, Kleinkind in einem Garten, umgeben von Blumen mit dem Blick zum Himmel

Kindheitstrauma-Formen: Unerwünschte Kinder und ihre Reaktionen

Kindheitstrauma-Formen: wenn Kinder lernen müssen, dass sie nicht erwünscht sind

Kinder sind völlig abhängig von den sie umgebenden Menschen. Wenn ein Kind lernen muss, dass es von den Eltern oder primären Bezugspersonen nicht erwünscht ist, kann es diese Situation nicht als Missbrauch interpretieren. In der Welt eines Kindes können Menschen nicht gleichzeitig schlecht und böse sein. Und da für ein Kind die Eltern nicht böse sein können, folgt für das Kind, dass es selbst schlecht sein muss, so wie es ist, und es selbst schuld daran ist, dass die Eltern es nicht lieben können. Diese giftige Ablehnung ist eine Form des emotionalen Missbrauchs. Wenn es nicht wenigstens eine elterliche Figur gibt, die dem Kind bedingungslose Liebe vermittelt, kann es dem Missbrauch in einer solchen Umgebung nicht entkommen.

Kindheitstrauma-Formen: verdeckte (und weniger verdeckte) Zurückweisungen

Ablehnende Botschaften werden manchmal verbal und direkt an das Kind gerichtet. Kindern wird schon früh gesagt, dass sie von zu Hause weggehen sollen, sobald sie die Schule beendet haben, damit sie lernen, auf „eigenen Füßen“ zu stehen. Unter diesem Vorwand erfolgt dann der Rauswurf, und die Eltern geben vor, dass sie nur das Beste für das Kind im Sinn hätten, während sie es in Wirklichkeit nur loswerden wollen. Manche Eltern sagen es ihrem Kind auch direkt: „Eigentlich wollten wir kein weiteres Kind“, „Du warst ein kleiner Unfall“, „Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich mein Studium beenden können, und wir könnten uns heute viel mehr leisten, aber nun bist du ja da“, usw. Auch wenn man versucht, die Wirkung durch ein ironisches Lächeln etwas abzumildern, kann ein Kind die dahinter stehende Botschaft nicht ignorieren. In besonders gereizten Momenten und bei Eltern, die völlig überfordert sind oder ein hohes Aggressionspotenzial haben, wird dem (meist etwas älteren) Kind oft sogar offen gedroht. „Ich jage dich aus dem Haus“, „Sieh zu, dass du verschwindest, sonst kann ich für nichts garantieren“ oder „Geh mir aus den Augen, ich kann dich nicht mehr sehen“.

Häufiger ist die Ablehnung nonverbal oder indirekt, durch abschätzige Blicke und abwertendes Verhalten gegenüber dem Kind, ausgedrückt. Dies ist auch der Fall, wenn ein Kind miterlebt, wie seine Eltern vor anderen über es in einer Weise sprechen, die deutlich macht, dass es besser wäre, wenn es nicht dabei wäre. Oft wird die Botschaft auch in Form der Geschichte von „einer schwierigen Geburt“ vermittelt, die dann bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit immer wieder erwähnt wird. „Ich wäre bei der Geburt fast gestorben“, „Du hast Mama damals sehr wehgetan“, usw. Die unterschwellig vermittelte Botschaft lautet immer: „Wenn du nicht gekommen wärst, ginge es mir (uns) besser“. Ansonsten reicht das Spektrum der nonverbalen Ablehnung von (versuchten) Abtreibungen und Kindstötungen bis hin zur Abgabe des Kindes an ein Kinderheim oder der Freigabe des Kindes zur Adoption und der anschließenden „Verjagung aus dem Haus“.

Kindheitstrauma-Formen: „Ersatzkinder“

Ebenso giftig ist der zurücksetzende Vergleich eines Kindes mit einem anderen Geschwisterkind, das früh gestorben ist. Eltern können auf tragische Weise ein Kind verlieren und später ein weiteres Kind bekommen, nachdem sie den Verlust ihres vorherigen Kindes betrauert und überwunden haben. Ein „Ersatzkind“ hingegen wird nach dem Verlust eines Kindes geboren, bevor die Eltern den Tod ihres vorherigen Kindes akzeptiert haben und sich daher noch im Prozess der Trauer befinden. Ein solches „Ersatzkind“ wird manipuliert, um eine Lücke zu füllen, die die Eltern nicht schließen konnten. Während diese Eltern nach dem Verlust ihres Kindes immer noch großen emotionalen Schmerz empfinden, führen ihre Schwierigkeiten bei der Bewältigung dieses Verlustes zu ebenso schmerzhaften Problemen für das Kind. Neben verschiedenen Entwicklungsstörungen werden „Ersatzkinder“ Schwierigkeiten haben, eine eigene Identität zu finden, weil sie das Gefühl haben, im Schatten eines anderen zu leben.

Manche dieser Kinder wissen nicht einmal, dass sie ein „Ersatzkind“ sind, wenn ihnen der Verlust der Eltern verheimlicht wird. Oft haben diese Kinder mit Selbstwert- und Identitätsproblemen zu kämpfen, ohne den Grund finden zu können. Um ihre Probleme bewältigen und die Situation auf andere Art gestalten zu können, müssen sie die Wahrheit über die auslösende Situation erfahren.

1979 identifizierten die Kliniker Robert Krell und Leslie Rabkin, drei Muster, die im Umgang trauernder Eltern mit „Ersatzkindern“ entstehen: Das „verwunschene“ Kind, das in einer Familie lebt, die in Schweigen und unterdrückten Schuldgefühlen ertrinkt, das „gefesselte“ Kind, das vergöttert aber auch überbehütet und auf Schritt und Tritt eingeengt wird, um es vor jeder denkbaren Gefahr zu bewahren, und das „wiederauferstandene“ Kind, das wie eine Reinkarnation des toten Geschwisters behandelt wird und manchmal sogar dessen Namen bekommt oder gezwungen wird, sich wie sie oder er zu kleiden. (Vincent van Gogh und Salvador Dalí hatten beide gleichnamige Brüder, die vor ihrer Geburt starben und sind Beispiele für „wiederauferstandene Kinder“). Diese Muster sind wie unbewusste Drehbücher für den Umgang der Familienmitglieder miteinander, die so erstarren können, dass kein Entrinnen möglich ist.

Kindheitstrauma-Formen: teilnahmslose Eltern

Emotionale Vernachlässigung liegt daher den meisten offensichtlichen Traumatisierungen in der Kindheit zugrunde. Eltern, die routinemäßig das Bedürfnis eines Kindes nach Aufmerksamkeit, Nähe oder Hilfe ignorieren oder ihm den Rücken zukehren, überlassen ihr Kind einem unkontrollierbaren Ausmaß an Angst, und das Kind gibt schließlich auf und erliegt depressiven, todesähnlichen Gefühlen der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit – Verlassenheitsdepression oder die „schwarze Nacht der Seele“. Auch ohne offene oder verdeckte Ablehnung hat das völlige Fehlen einer Reaktion der Eltern auf die Bedürfnisse, Freuden und Nöte des Kindes noch viel schlimmere Folgen. Das arme Kind fühlt sich dann ungesehen, ganz gleich, was es tut oder will. Das Kind lernt, dass sein Leben für seine Eltern einfach nicht wichtig ist. Doch anstatt sich über diese Ungerechtigkeit zu ärgern, verinnerlicht es Schuldgefühle und Scham darüber, dass es so wertlos und unzureichend ist, dass seine Existenz eine Belastung für seine Umgebung darstellt. Diese Art der Ablehnung verstärkt nicht nur die Angst des Kindes, sondern fügt ihr auch noch eine Schicht von Scham hinzu. Mit der Zeit bringen diese Angst und Scham den bereits erwähnten giftigen inneren Kritiker hervor, der das Kind und später den Erwachsenen für die Vernachlässigung durch seine Eltern verantwortlich macht und so zum schlimmsten Feind des Trauma-Überlebenden wird, der sich mit seinem inneren Kritiker vollständig identifiziert.

In dem Bemühen, doch noch irgendwie Aufmerksamkeit zu erlangen, übt das Kind pausenlos Selbstkritik, sozusagen in dem verzweifelten Versuch, auch nur einen Happen positiver Anerkennung zu erhalten, indem selbst die kleinsten Fehler vermieden werden. Das Dramatisieren wird zwanghaft, um dem Kind zu helfen, weitere Vernachlässigung vorauszusehen und zu vermeiden. Gleichzeitig füllt es seine Psyche ständig mit Geschichten und Bildern von Katastrophen. Der Überlebende bleibt dann von der Angst vor dem drohenden Unheil hinter jeder Ecke gefangen gehalten.

Kindheitstrauma-Formen: wie ungewollte Kinder reagieren

Wenn ein Kind Ablehnung verinnerlicht, wird es später im Leben immer mit Gefühlen der Unzulänglichkeit zu kämpfen haben. Denn tief im Inneren stellt es permanent sein eigenes Wesen infrage.

Im Falle einer Fluchtreaktion wird es sich in einem perfektionistischen Streben nach mehr Leistung und einer „Null-Fehler-Toleranz“ verstricken. Da gute Leistungen und „nettes“ Verhalten einfach vorausgesetzt, während weniger als perfekte Leistung oder jede Art von „Unart“ kritisiert oder gar bestraft werden, fühlt sich so ein Kind später nur dann „OK“, wenn es immer(!) alles perfekt macht. Ein solcher Mensch übererfüllt dann jeden Anspruch, wenn auch nicht in allen Lebensbereichen, so doch zumindest in ausgewählten. Zum Beispiel bei der Arbeit, was vielfach vorkommt. Betroffene haben nie das Gefühl, gut genug zu sein oder etwas gut genug gemacht zu haben.

Eine Unterwerfungsreaktion wird versuchen, es allen recht zu machen, und wird andere Interessen immer über die eigenen selbst stellen. Als Erwachsene sind diese Kinder in ihrem Selbstwertgefühl völlig von der Aufmerksamkeit und dem Wohlwollen anderer abhängig. Sie verzichten gerne auf die Erfüllung eigener Bedürfnisse, bis sie sie gewohnheitsmäßig gar nicht mehr wahrnehmen. Am wichtigsten ist es, bei anderen nicht in Ungnade zu fallen. Das geht oft so weit, dass ein Mensch seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen kann.

Eine Angriffsreaktion nutzt narzisstische Ich-Abwehrmechanismen, um das Selbstbild stabil zu halten. Menschen mit einer narzisstischen Angriffsreaktion versuchen, ihre eigene wahrgenommene Minderwertigkeit durch Überkompensation auszugleichen. Manche dieser Menschen beweisen ihren eigenen Wert immer wieder aufs Neue (weil sie es insgeheim selbst nicht glauben können). Eine weitere mögliche Reaktion dieser Kategorie ist die Rebellion. Sie kommt von einem trotzigen Teil des kindlichen Egos. Wenn das Kind früh gelernt hat, dass es sich buchstäblich ein Bein ausreißen kann und trotzdem keine Anerkennung bekommt, kann es lernen, dass sich die Eltern oder die elterlichen Figuren ihm zuwenden, wenn es wirklich einen Aufstand macht. Natürlich werden die Eltern dann sehr negativ reagieren, aber zumindest sind sie so gezwungen, sich ihrem Kind zuzuwenden. Wer in seiner Kindheit die Erfahrung machen musste, dass Aufmerksamkeit, wenn überhaupt, nur in negativer Form kommen kann, hat später manchmal eine verzweifelte Karriere als Störenfried vor sich. Für diese Kinder ist selbst eine schmerzhafte Bestrafung oder andere negative Aufmerksamkeit besser als gar keine Aufmerksamkeit. Völliges Verlassenwerden und totale Ablehnung sind unerträglich, für hilflose Kinder wie für Erwachsene.

Manchmal können narzisstische Reaktionen zu einer nicht enden wollenden Reihe von romantischen „Eroberungen“ führen, die aufgegeben werden, sobald die Eroberung erfolgreich war. Diese Beziehungen haben wenig mit Romantik zu tun, da sie lediglich dazu dienen, den fragilen Selbstwert des Narzissten zu stabilisieren. Gleichzeitig können narzisstische „Kämpfer“ durch häufig wechselnde Partner vermeiden, sich der Gefahr und Verletzlichkeit einer zu tiefen Bindung und der damit einhergehenden Nähe auszusetzen. So haben sie ihrer Meinung nach zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zumindest an der Oberfläche, denn eigentlich zahlen natürlich beide Parteien den Preis. Wenn die Beziehung über die Eroberung hinaus fortgesetzt wird, ist es unvermeidlich, dass sie irgendwann in eine Rekonstellation des aktiven toxischen Missbrauchs des Partners umschlägt.

In schwierigeren Fällen leiden nicht nur Beziehungen unter schlecht gesteuerten Ausbrüchen negativer Emotionen, sondern Betroffene können wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sie fallen durch Wutausbrüche oder Schwierigkeiten bei der Einhaltung geltender Regeln auf, während sie später oft einen Partner mit einem ähnlichen oder ergänzenden Thema aussuchen. Dieser Partner verhält sich entweder ebenfalls jähzornig, oder er tut das Gegenteil und duckt sich weg, wenn der Andere jähzornig wird. Also gehen manchmal beide Partner auf die gleiche Weise miteinander um. Es ist jedoch viel häufiger, dass sich „Gegensätze anziehen“.

Eine dissoziative Totstellreaktion führt dazu, dass ein Kind scheinbar in einer beruhigenden Welt von Tagträumen „verloren“ ist und ewig nicht in der Lage zu sein scheint, seine Sachen zu ordnen und sein Leben in den Griff zu bekommen. Das „verlorene Kind“ zieht sich vor der überwältigenden familiären Dysfunktion zurück. Es kann viel Zeit allein verbringen, Einzelinteressen nachgehen und/oder Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen aufzubauen oder zu pflegen. Manchmal entwickeln sie später im Leben einen zwanghaften Bewältigungsmechanismus; so kann es sein, dass sie Schwierigkeiten haben, eine sinnvolle Beschäftigung aufrechtzuerhalten, weil sie stundenlang Videospiele spielen oder Serien schauen, ein Zwang, der anfangs die einzige Möglichkeit war, mit der familiären Störung fertig zu werden. Dabei kann ein verlorenes Kind den Eindruck erwecken, dass es sich überhaupt nicht um seine gestörte Familie kümmert, obwohl es das tut, und zwar auf schmerzhafte Weise. Es kann den emotionalen Aufruhr, der mit den ständigen Konflikten in der Familie einhergeht, einfach nicht ertragen. Solche Kinder gehen Konflikten um jeden Preis aus dem Weg, da sie dazu neigen, sich abzuschotten oder zu verkriechen, wenn es schwierig wird. Manche „eiskalten“ verlorenen Kinder haben das Gefühl, dass sie ihrer Familie zur Last fallen, und halten sich deshalb fern, um die Dämonen oder zusätzlichen Stress für die Familie zu vermeiden.

Entsprechend dem Typus der vier F’s wird das „Annehmen von Lob“ einem anderen Muster folgen: Jemand mit einem nicht ausreichend stabilen Selbstbild wird Schwierigkeiten haben, Lob und Anerkennung anzunehmen. Er wird sie herunterspielen, „das hätte jeder andere auch geschafft“, oder sie schnell übergehen. Manchmal ignorieren sie positive Rückmeldungen oder denken insgeheim, dass die Person, die sie lobt, nur versucht, sie zu manipulieren, oder dass das Lob schon bald durch Verachtung ersetzt wird, wenn die Wahrheit ans Tageslicht kommt, dass es bei der/dem Betroffenen einfach nichts zu loben gibt. Die Person verhält sich dann nach der Devise: „Wenn sie jemanden wie mich akzeptieren, dann muss mit ihnen auch etwas nicht stimmen.“

Einige Trauma-Überlebende verfolgen ihre Ablehnung bis zum bitteren Ende und „entfernen“ sich scheinbar selbst aus dem Leben, entweder Stück für Stück oder auf einen Schlag. Das Spektrum reicht von Arbeitssucht und extremen Risikoverhaltensweisen wie „Autofahren wie ein Verrückter“ oder riskantem Sexualverhalten bis hin zu Essstörungen, Alkohol- und Drogenkonsum und manchmal sogar Selbstmord. Letzterem gehen nicht selten Erlösungsphantasien voraus, in denen die Hinterbliebenen bei der Beerdigung bitterlich weinen und Reue zeigen und schließlich mit Bedauern anerkennen, wie wertvoll der Mensch war, den sie gerade verloren haben.

Kindheitstrauma-Formen: toxische Schuld

In all diesen Situationen lernen die Kinder, sich selbst abzulehnen. Sie übernehmen die Verantwortung und die Schuld für etwas, wofür sie beim besten Willen nicht verantwortlich gemacht werden können. Zum Beispiel, wenn es in der Familie einen Schicksalsschlag gegeben hat und das Kind kurz zuvor „unartig“ war. Nachdem die absurde Panikmache der Regierung während der Covidpandemie den Kindern auf überdimensionalen Plakaten nahegelegt hatte, sich die Hände zu waschen, weil sonst die Großeltern sterben könnten, glaubten nicht wenige Kinder, dass es einen Zusammenhang zwischen ihrem Ungehorsam und dem Ableben eines älteren Familienmitglieds gab. So können sich Kinder unschuldig schuldig fühlen und glauben: „Wenn ich nicht wäre, würde es den anderen besser gehen“. Ebenso können Scheidungskinder zu der festen Überzeugung gelangen, dass sie selbst der Grund sind, warum Papa uns verlassen hat oder Mama uns nicht mehr lieb hat. Auf diese Weise wird die Ablehnung verinnerlicht und so Teil der eigenen Identität.

Ganz gleich, auf welche Weise ein Kind zu dem Schluss kommt, dass es besser wäre, wenn es gar nicht existierte, es hat nur wenige Möglichkeiten, damit umzugehen. Und diese Reaktionen sind nie absichtlich gewählt. Damit sich die Ablehnung im Leben eines Kindes auswirkt, ist es notwendig, dass das Kind sie für sich selbst akzeptiert. Glücklicherweise können manche Kinder aus der Ablehnung den Gemütszustand der Eltern herausfiltern, statt die Botschaft uneingeschränkt auf sich selbst zu beziehen. Dann erkennen sie die Absurdität des ganzen Vorgangs und lehnen ihn so gut es geht ab. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Fälle eher die Ausnahme als die Regel sind, und zumindest ein Teil der Ablehnung und des damit verbundenen Schreckens bleibt fast immer haften.

Kindheitstrauma – Formen: therapeutischer Zugang

Die Lösung besteht darin, zunächst die Dynamik der cPTSD zu verstehen, dann den inneren Kritiker in die Schranken zu weisen, um später zu lernen, „gut genug“ zu sein, und dem eigenen verletzten inneren Kind ein guter Elternteil zu sein. Trauma-Überlebende können in der Therapie lernen, mit emotionalen Ausbrüchen umzugehen, sich nicht vor der lähmenden „schwarzen Nacht der Seele“ zu fürchten und heilsame und korrigierende Beziehungserfahrungen anstelle alter negativer Erfahrungen in der Vergangenheit zu machen

Unfairerweise ist dieser vielschichtige und komplexe Prozess des persönlichen Wachstums natürlich langwierig und kann hier auch nicht angemessen beschrieben werden. Über die Formen von Traumareaktionen in der Kindheit, ihre Folgen und den Umgang mit ihnen wird es weitere Beiträge geben. Denken Sie aber immer daran, ob Sie selbst betroffen sind oder Betroffene in Ihrem Umfeld haben, Sie (oder sie) sind nicht „verrückt“. So herausfordernd die Probleme auch erscheinen mögen, sie sind die normalen Reaktionen eines Trauma-Überlebenden auf eine anormale, traumatisierende Situation.

Quellen:

Walker, Pete: Complex PTSD: From Surviving to Thriving: A Guide and Map for Recovering From Childhood Trauma

Krell, R. & Rabkin, L.: The Effects of Sibling Death on the Surviving Child: A Family Perspective https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1545-5300.1979.00471.x

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