young child sitting in a garden surrounded by llowerd looking skywards, Kleinkind in einem Garten, umgeben von Blumen mit dem Blick zum Himmel

Kindheitstrauma: Wut bei CPTBS – verstehen und überwinden

Kindheitstrauma: Wut bei cPTBS verstehen und überwinden

Dieser Post bietet einen Überblick über die Ursachen, Symptome und mögliche Bewältigungsstrategien von Wut bei cPTBS. Durch ein besseres Verständnis der Wut bei cPTBS können Betroffene lernen, ihre Wut besser zu verstehen und zu regulieren. Ziel ist es, Betroffene zu unterstützen, ihre Wut zu überwinden.

I. Definition von Wut – Was ist Wut und wie wird sie definiert? 

Wut ist eine impulsive und aggressive Reaktion, die durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Bemerkung, z. B. eine Kränkung, ausgelöst worden ist. Sie ist mit charakteristischen Gedanken und vegetativen Begleiterscheinungen verbunden. Wut ist heftiger als der Ärger und schwerer zu beherrschen. Das Ergebnis ist ein elementarer Zustand starker emotionaler Erregung (Affekt) mit aggressiver Tendenz. 

Sie ist ein starkes und überwältigendes Gefühl, das jeder von uns schon einmal erlebt hat. Sie kann uns motivieren, Probleme zu lösen, aber auch unsere körperliche und emotionale Gesundheit schädigen. Wut kann besonders intensiv sein, wenn sie auf Kindheitstrauma zurückzuführen ist.

Kategorien von Wut

Chronische Wut 

ist eine langanhaltende, niedrigschwellige Wut, die oft mit Stress, Angst oder Depressionen zusammenhängt. Solche brodelnde Wut glimmt wie ein Schwelbrand unter der Oberfläche.

Situative Wut 

ist eine Reaktion auf bestimmte Ereignisse oder Situationen, die Gefühle der Frustration oder Verärgerung auslösen.

Nach der Art, wie sich die Wut äußert, lässt sich passive von expansiver Wut unterscheiden:

Passive Wut 

drückt sich indirekt oder durch passiv-aggressives Verhalten aus, anstatt sich direkt mit Ursachen auseinanderzusetzen.

Expansive Wut 

führt zu plötzlichen, heftigen Ausbrüchen gegen die Wutauslöser oder die Umgebung.

Außerdem unterscheidet man noch zwischen totaler und partieller Wut.

Totale Wut 

bezieht sich auf eine Wutreaktion, die alles verzehrt und alle Aspekte des Lebens einer Person betrifft, die gefährlich oder zerstörerisch sein kann.

Partielle Wut

lässt noch Raum für Selbstwahrnehmung und Verhaltenssteuerung.

Drei Auslöser für Wut sind bei cPTBS wichtig:

Überlebenswut 

wird durch eine wahrgenommene Bedrohung der eigenen Sicherheit oder des eigenen Wohlbefindens ausgelöst.

Kränkungswut 

ist auf Gefühle der Beschämung oder Unzulänglichkeit zurückzuführen. 

Verlassenheitswut 

ist eine Wutreaktion auf Gefühle des Alleingelassenwerdens und der Zurückweisung.

Menschen können zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Arten von Wut erleben. In jedem Fall ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie diese verschiedenen Arten von Wut das Leben beeinflussen können.

Durch das Verständnis dieser verschiedenen Arten von Wut kann der Einzelne seine eigenen Wutreaktionen besser verstehen und wirksamere Strategien zu deren Bewältigung entwickeln.

II. Ursachen von Wut

A. Traumatische Erfahrungen in der Kindheit – Was sind die Auslöser von Wut bei cPTBS? 

Wut ist eine normale Reaktion auf schmerzhafte Erfahrungen. Menschen, die Kindheitstraumata erlebt haben, spüren oft eine besonders intensive Form von Wut. Diese Wut kann sowohl plötzlich als auch langanhaltend sein und kann sich gegen das eigene Selbst oder andere richten. Eigentlich ist sie eine Art emotionaler Flashback – die Wutreaktion eines hilflosen Kindes auf Vernachlässigung, Missbrauch oder Gewalt. Sie war ein Schutzmechanismus und war der einzige Weg des Kindes, sich vor weiterem Schmerz zu schützen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Ursachen von Wut bei Kindheitstrauma tief verwurzelt sind und dass eine Veränderung oft Zeit und Anstrengung erfordert. 

B. Emotionale Dysregulation – Warum kann es zu emotionaler Dysregulation kommen? 

Kinder, die Missbrauch, Vernachlässigung, Gewalt oder andere schmerzhafte Erfahrungen machen mussten, haben oft Schwierigkeiten damit, ihre Gefühle adäquat auszudrücken und zu regulieren, und sie haben Probleme in Beziehungen, im Beruf und in anderen Bereichen des Alltags. Das nennt man Emotionale Dysregulation. Sie tritt auf, wenn das unverarbeitete Trauma die Fähigkeit eines Betroffenen beeinträchtigt, Situationen korrekt einzuschätzen und emotionalen Reaktionen angemessen zu regulieren. Betroffene von cPTBS hatten regelmäßig keine Möglichkeit, angemessenen emotionale Fähigkeiten zu erlernen, da sie ohne verlässliche Unterstützung seitens ihrer Umgebung aufgewachsen sind.

Zusätzlich kann emotionale Dysregulation auch auf einer anhaltenden Überstimulation des Nervensystems beruhen, die durch das Trauma ausgelöst wurde. Wenn das Nervensystem ständig in einem Zustand höchster Alarmbereitschaft ist, kann es schwierig sein, angemessen auf stressige Situationen zu reagieren.

C. Anspannung und Stress – Wie beeinflussen Stress und Anspannung die Wut bei cPTBS?

Stress und Anspannung können weitere Auslöser von Wut bei cPTBS sein. Dies ist besonders bei Betroffenen der Fall, die an der beschriebenen emotionalen Dysregulation leiden. Wenn das Nervensystem ständig in einem Zustand höchster Alarmbereitschaft ist, ist es schwieriger, angemessen auf stressige Situationen zu reagieren.

Außerdem führen typische Denkmuster bei cPTBS, wie Katastrophisieren und Schwarz-Weiß-Denken, zu anhaltendem Stress.

Eine dritte Ursache von Stress ist der toxische „innere Kritiker“, der unausgesetzt das Selbstwertgefühl beschädigt. Der innere Kritiker bezieht sich auf eigene selbstkritische Gedanken, im Gegensatz zu Kritik, die von außen kommt, z. B. von Freunden, der Familie oder Kollegen. Es ist möglich, die Macht des inneren Kritikers über den Selbstwert zu verringern, indem man ein stärkeres Gefühl des Selbstmitgefühls entwickelt und lernt, den eigenen inneren Kritiker zurückzustutzen – der innere Kritiker ist ein Werkzeug zur Selbstverbesserung, sonst nichts. Dies wird auch durch Achtsamkeit, Selbstreflexion sowie die Wahrnehmung und das Hinterfragen negativer Denkmuster erreicht. 

III. Symptome von Wut

A. Körperliche Anzeichen – Was sind die körperlichen Symptome von Wut bei cPTBS?

Wie jeder Affekt, äußert sich Wut körperlich. Hier sind einige Beispiele für körperliche Symptome von Wut:

Herzrasen: 

Ein erhöhter Herzschlag gehört zu den 4 Fs, zur Angriffs- oder Fluchtreaktion.

Atembeschleunigung: 

Eine erhöhte Atemfrequenz begleitet eine erhöhte Nervosität und Anspannung sein.

Muskelspannung: 

Wut führt zu Muskelanspannung, besonders im Nacken- und Schulterbereich.

Hitzegefühl: 

Ein plötzliches Hitzegefühl kann ein Indiz für eine starke emotionale Reaktion auf eine stressige Situation sein.

Körperliche Symptome von Wut zeigen frühzeitig eine mögliche emotionale Überreaktion an.

B. Gedanken – Welche Gedanken lösen Wut bei cPTBS aus und verstärken sie?

Gedanken, die Wut bei cPTBS auslösen und verstärken, können unter anderem folgende sein:

Schuldgefühle: 

Betroffene können sich schuldig fühlen, weil sie das Trauma nicht verhindern konnten. Dies kann zu Wut führen, weil sie sich überwältigt und hilflos fühlen.

Kränkung: 

Trauma kann durch Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls eines Kindes zu Wut führen. Dies ist besonders bei Traumata wahrscheinlich, die ein Kind als demütigend oder erniedrigend empfindet.

Negative Überzeugungen: 

Kinder, die ein Trauma erleiden, können negative Überzeugungen entwickeln, die zu Wut führen können. Zum Beispiel können sie denken, dass alle Menschen böse oder nicht vertrauenswürdig sind.

Ungerechtigkeit: 

Kinder, die ein Trauma erleiden, müssen auch später häufig erfahren, wie ungerecht sie behandelt werden. Das Kindheitstrauma und seine Folgen werden daher zu Wut führen.

C. Verhalten – Wie äußert sich die Wut bei cPTBS im Verhalten? 

Wut wird sich auch im Verhalten äußern. Hier sind einige Beispiele für Verhaltensveränderungen, die bei Wut nach cPTBS auftreten können:

Aggressives Verhalten: 

Dies kann sich in lauten, wütenden Ausbrüchen äußern, aber auch in Gewalt, Zerstörung von Gegenständen oder verbalen Angriffen.

Rückzug: 

Einige Menschen können sich auch von sozialen Situationen zurückziehen oder sich selbst isolieren, um ihre Wut zu kontrollieren.

Selbstverletzendes Verhalten: 

Wut kann auch zu selbstverletzendem Verhalten führen, bei dem sich eine Person absichtlich verletzt, um ihre emotionalen Schmerzen zu lindern.

Suchtmittelkonsum: 

Manche Betroffenen greifen auch zu Suchtmitteln, um ihre Wut zu kontrollieren oder zu unterdrücken.

D. Emotionale Folgen: Was sind die emotionalen Reaktionen auf Wut bei cPTBS?

Hier sind einige der emotionalen Folgen von Wut bei cPBTS:

Verärgerung: 

Betroffene ärgern sich über sich selbst, insbesondere wenn sie das Gefühl haben, dass das Trauma ungerecht oder unverdient war.

Frustration: 

Betroffene können sich frustriert fühlen, wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Gefühle oder ihre Situation zu verändern.

Angst: 

Wut kann auch mit Angst einhergehen, insbesondere wenn Betroffene befürchten, dass das Trauma sich wiederholen oder dass sie einer ähnlichen Bedrohung ausgesetzt sein könnten.

Scham: 

Betroffene werden sich regelmäßig schuldig oder beschämt fühlen – erstens, für die Traumaerfahrung selbst, und zweitens, weil sie sich für die Gefühle und Reaktionen auf das Trauma schämen.

IV. Verstehen und Bewältigen von Wut

A. Selbstreflexion und -bewusstsein – Wie kann man seine Wut besser verstehen? 

Verstehen und Bewältigen von Wut kann bei cPTBS eine Herausforderung sein, da sie aus früheren Erfahrungen und Verletzungen resultiert. Um diese Wut besser zu verstehen, ist es wichtig, ein gewisses Maß an Selbstreflexion und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Die eigene Wut besser zu verstehen, beginnt damit, unbefangen die Gedanken, körperlichen Anzeichen und Verhaltensmuster zu beobachten, die mit ihr einhergehen. Wer sich bewusst macht, wann Wut ausgelöst wird, und wie sie sich bemerkbar macht, kann Wurzeln seiner Wut erkennen und verstehen, warum sie in bestimmten Situationen auftaucht.

In „Shrinking the Outer Critic: How to Overcome the Negative Thoughts of Your Inner Critic“, empfiehlt Pete Walker daher auch mehrere Methoden zum Umgang mit Wut:

Achtsamkeit: 

Das Praktizieren von Achtsamkeit hilft, sich der Gedanken und Gefühle bewusst zu werden, die den inneren Kritiker auf den Plan rufen.

Selbstreflexion: 

Regelmäßige Selbstreflexion hilft dabei, die Ursachen negativer Gedanken und Gefühle zu erkennen, die dann ihrerseits überprüft werden müssen.

Negative Denkmuster hinterfragen: 

Wenn Sie lernen, negative Denkmuster zu erkennen und zu hinterfragen, können Sie die Macht des inneren Kritikers schwächen.

Entwicklung von Selbstmitgefühl: 

Selbstmitgefühl ist ein entscheidender Schritt, um die Macht der negativen Gedanken und Gefühle zu verringern.

Akzeptanz des inneren Kritikers: 

Der innere Kritiker kann als Werkzeug zur Selbstverbesserung betrachtet werden. Dieser Perspektivenwechsel verringert seine Macht.

Unterstützung suchen: 

Suchen Sie sich Unterstützung bei Freunden, der Familie oder einem Therapeuten, um mit dem inneren Kritiker fertig zu werden sowie Wachstum und Selbsterkenntnis zu fördern.

B. Stressmanagementtechniken – Wie kann man den Stress reduzieren, der die Wut auslöst? 

Stress kann eine der Hauptursachen für Wutausbrüche bei Kindheitstrauma sein, daher ist es wichtig, effektive Stressmanagementtechniken zu entwickeln, um den Stress zu reduzieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man das erreichen kann:

Entspannungstechniken: 

Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und Ruhe zu finden.

Regelmäßige körperliche Aktivität: 

Regelmäßige körperliche Bewegung wie Joggen, Wandern oder Tanzen reduziert Stress und setzt Endorphine frei, die das Wohlbefinden verbessern.

Konstruktives Denken: 

realistisches Denken und Ziel-Visualisierung können dazu beitragen, das Stresslevel zu reduzieren und eine positive Einstellung zu fördern.

Zeit mit Freunden und Familie verbringen: 

Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und soziale Kontakte zu pflegen, baut Stress ab und fördert positive Emotionen.

Auszeit nehmen: 

Es ist wichtig, sich Zeit zum Entspannen und Abschalten zu nehmen, um Stress zu reduzieren. Dazu kann man zum Beispiel ein Buch lesen, meditieren oder ein Bad nehmen.

C. Emotionsregulationstraining – Wie kann man die Wut regulieren und kontrollieren? 

Emotionsregulation ist ein wichtiger Teil des Verstehens und Bewältigens von Wut bei cPTBS. Hier sind einige Techniken, die helfen können, die Wut zu regulieren und zu kontrollieren:

Sagen Sie zu sich selbst: „Ich habe einen Flashback“. 

Flashbacks versetzen uns in einen zeitlosen Teil der Psyche – einen Ich-Zustand, in dem wir uns genauso hilflos, hoffnungslos und von Gefahren umgeben fühlen wie in unserer Kindheit. Die Gefühle und Empfindungen, die Sie erleben, sind Erinnerungen aus der Vergangenheit, die Sie jetzt nicht verletzen können. 

Erinnern Sie sich: „Ich habe Angst, aber ich bin nicht in Gefahr! Ich bin jetzt sicher, hier in der Gegenwart.“ 

Erinnern Sie sich daran, dass Sie sich jetzt in der Sicherheit der Gegenwart befinden, weit weg von der Gefahr der Vergangenheit. 

Erkennen Sie Ihr Recht und Ihr Bedürfnis an, Grenzen zu ziehen. 

Erinnern Sie sich daran, dass Sie nicht zulassen müssen, dass Sie unfair behandelt werden; es steht Ihnen frei, gefährliche Situationen zu verlassen und gegen unfaires Verhalten zu protestieren.

Sprechen Sie beruhigend mit dem Inneren Kind. 

Das Kind muss wissen, dass Sie es bedingungslos lieben – dass es zu Ihnen kommen kann, um Trost und Schutz zu finden, wenn es sich verloren und verängstigt fühlt. 

Dekonstruieren Sie das Ewigkeitsdenken. 

In der Kindheit fühlten sich Angst und Verlassenheit endlos an – eine sicherere Zukunft war unvorstellbar. Erinnern Sie sich daran, dass der Flashback vorbeigehen wird, so wie es schon oft geschehen ist. 

Erinnern Sie sich daran, dass Sie sich in einem erwachsenen Körper befinden, der Verbündete, Fähigkeiten und Ressourcen zu Ihrem Schutz hat, die Sie als Kind nie hatten. 

Sich klein und unbedeutend zu fühlen ist ein sicheres Zeichen für einen emotionalen Flashback.

Kehren Sie zurück in Ihrem Körper. 

Angst bringt uns dazu, uns Gedanken zu machen oder uns zu betäuben und abzuschalten. 

[a] Bitten Sie Ihren Körper sanft, sich zu entspannen: Spüren Sie jede Ihrer Hauptmuskelgruppen und ermuntern Sie sie sanft, sich zu entspannen (eine angespannte Muskulatur sendet unnötige Gefahrensignale an das Gehirn). 

[b] Atmen Sie tief und langsam (das Anhalten des Atems signalisiert ebenfalls Gefahr). 

[c] Entschleunigen Sie: Hast drückt den Panikknopf der Psyche. 

[d] Suchen Sie sich einen sicheren Ort, an dem Sie sich entspannen und beruhigen können: wickeln Sie sich in eine Decke ein, halten Sie ein Kuscheltier, legen Sie sich hin oder nehmen Sie ein Bad, machen Sie ein Nickerchen. 

[e] Spüren Sie die Angst in Ihrem Körper, ohne auf sie zu reagieren. Angst ist nur eine Energie im Körper, die nicht verletzen kann, wenn Sie nicht vor ihr weglaufen oder selbstzerstörerisch auf sie reagieren. 

Widerstehen Sie der Drastik und dem Katastrophisieren des inneren Kritikers: 

[a] Benutzen Sie Gedankenstopps, um die endlose Übertreibung der Gefahr und die kreisenden Gedanken zu stoppen, wie Sie das Unkontrollierbare unter Kontrolle bringen wollen. 

[b] Weigern Sie sich, sich selbst zu beschämen, zu hassen oder aufzugeben. Leiten Sie die Wut des Selbstangriffs um, und sagen Sie „Nein“ zu unfairer Selbstkritik. Verwenden Sie die Gedankenstopp, um negative Gedanken durch eine auswendig gelernte Liste Ihrer Qualitäten und Errungenschaften zu ersetzen. 

Erlauben Sie sich, zu trauern. 

Emotionale Flashbacks sind auch Gelegenheiten, alte, unausgesprochene Gefühle von Angst, Verletzung und Verlassenheit loszulassen und die früheren Erfahrungen von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit des Kindes zu bestätigen – und dann zu lindern. Gesundes Trauern kann unsere Tränen in Selbstmitgefühl und unsere Wut in Selbstschutz verwandeln. 

Lassen Sie sich nicht durch Scham isolieren. 

Scham zu empfinden, bedeutet nicht, dass Sie Anlass hätten, sich zu schämen. Klären Sie Ihre Angehörigen über emotionale Flashbacks auf und bitten Sie sie, Ihnen dabei zu helfen. 

Lernen Sie, Ihre Trigger zu erkennen, die zu Wut führen. 

Meiden Sie Menschen, Orte, Aktivitäten und mentale Prozesse, die Sie triggern, wenn es möglich ist. Üben Sie vorbeugende Maßnahmen, wenn auslösende Situationen unvermeidlich sind.

Bewusstes Atmen: 

Eine einfache, aber wirksame Technik ist das bewusste Atmen. Dabei nimmt man sich bewusst Zeit, tief in den Bauch ein- und langsam auszuatmen, um Wut zu reduzieren.

Selbstgespräch:

Indem man ein positives Selbstgespräch führt, kann man seine Gedanken und Emotionen regulieren und so die Wut kontrollieren.

Emotionale Intelligenz: 

Indem man seine eigenen Emotionen und die Emotionen anderer besser versteht und reguliert, kann man auch Wut besser kontrollieren.

Körperliche Entspannung: 

Auch bei der Emotionsregulation helfen körperliche Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga. Sie entspannen Körper und Geist und reduzieren so die Wut.

Seien Sie geduldig mit einem langsamen Wachstumsprozess: Es braucht Zeit, um die Techniken zu meistern. Indem man regelmäßig an sich und seiner Emotionsregulation arbeitet, kann man jedoch lernen, seine Wut besser zu regulieren und zu kontrollieren.

D. Psychotherapeutische Behandlung – Wann sollte man eine Psychotherapie in Betracht ziehen?

Eine psychotherapeutische Behandlung kann ein wichtiger Teil des Verstehens und Bewältigens von Wut bei cPTBS sein. Eine Therapie kann helfen, Verbindungen zu früheren Erfahrungen herzustellen und mögliche Muster zu identifizieren, die zu Wutausbrüchen führen können. Darüber hinaus kann ein Therapeut auch praktische Strategien und Techniken vermitteln, um mit Wut umzugehen und sie auf gesunde Weise zu verarbeiten.

Es kann hilfreich sein, eine Psychotherapie in Betracht zu ziehen, wenn …

… Wut Ihren Alltag beeinträchtigt: 

Wenn die Wut das tägliche Leben beeinträchtigt und es schwierig ist, Beziehungen aufrechtzuerhalten oder im Beruf erfolgreich zu sein, kann eine Psychotherapie hilfreich sein.

… Selbstbewältigungstechniken nicht funktionieren: 

Wenn Stressmanagement- und Emotionsregulationstechniken nicht effektiv sind, kann eine Psychotherapie eine bessere Option sein.

… Trauma aus der Kindheit die Gegenwart beeinflusst: 

Wenn belastende Erfahrungen aus der Kindheit das Leben beeinflussen und zu Wutausbrüchen führen, kann eine Psychotherapie helfen, die Auswirkungen dieser Traumata zu verarbeiten und zu überwinden.

… die Diagnose einer psychischen Störung gestellt wurde: 

Wenn es eine psychische Störung wie Angststörungen oder Depression gibt, kann eine Psychotherapie Teil einer umfassenden Behandlung sein.

V. Vorbeugende Maßnahmen 

Vorbeugende Maßnehmen sind zum großen Teil dieselben, wie die zum Umgang mit Wut. Sie werden daher hier lediglich aufgelistet:

A. Stärkung der emotionalen Resilienz

Emotionales Mindset: 

Gewinnen Sie eine positive Einstellung gegenüber Emotionen und sich selbst.

Emotionaler Ausdruck: 

Lernen, wie man seine Emotionen sicher und gesund ausdrücken kann.

Stressmanagement: 

Auch zur Stressbewältigung dienen Yoga, Meditation und Progressive Muskelentspannung.

B. Vermeidung von emotionalen Triggern

Verstehen von Triggern: 

Identifizieren Sie Ihre individuellen Trigger und überlegen Sie, wie Sie ihnen begegnen können.

Vermeidung von stressauslösenden Situationen: 

Vermeiden Sie Situationen, die Stress auslösen und Überlastung verursachen.

Pflege von emotionaler Stabilität: 

Suchen Sie sich Aktivitäten, die helfen, emotional stabil zu bleiben, wie Sport und kreative Hobbys.

C. Pflege von sozialen Beziehungen

Soziale Unterstützung: 

Schaffen Sie eine Umgebung, in der Sie sich geschätzt und geliebt fühlen.

Kommunikation: 

Lernen Sie, offen zu kommunizieren und Konflikte auf gesunde Art zu lösen.

Gemeinsame Aktivitäten: 

Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden und Familie machen Spaß und entspannen.

Diese vorbeugenden Maßnahmen sollen helfen, das Risiko von Wutausbrüchen bei cPTBS zu verringern und ein gesünderes und glücklicheres Leben zu führen. 

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VI. Fazit

In diesem Post ging es um Wut bei cPTBS. Ausführlich wurden Ursachen erläutert: traumatische Erfahrungen in der Kindheit, emotionale Dysregulation und Stress. Außerdem wurden die Symptome wie körperliche Anzeichen, Verhaltensänderungen und kognitive Muster beschrieben. Vorbeugende Maßnahmen wie die Stärkung der emotionalen Resilienz, Vermeidung von emotionalen Triggern und die Pflege von sozialen Beziehungen wurden ebenfalls erläutert.

Wenn Sie an Wut bei cPTBS leiden, suchen Sie sich professionelle Hilfe. Eine Therapie kann Ihnen dabei unterstützen, die Ursachen Ihrer Wut zu verstehen und zu bearbeiten. Bleiben Sie körperlich aktiv, um Stress abzubauen und Ihre emotionale Resilienz zu stärken. Es ist ebenso wichtig, dass Sie sich um Ihre sozialen Beziehungen kümmern und mit Freunden und Familienmitgliedern in Verbindung bleiben.

Wut bei cPTBS ist eine ernstzunehmende Herausforderung, aber Sie sind nicht allein damit, und es gibt Hilfe. Seien Sie bereit, sich mit Ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und an Ihrer Emotionsregulation zu arbeiten. Es lohnt sich, Ihre Wut zu überwinden und ein erfüllteres Leben zu führen.

Quellen:

Chapman, A. L., & Gratz, K. L. (2015). The dialectical behavior therapy skills workbook for rage: Using DBT mindfulness and emotion regulation skills to manage rage. New Harbinger Publications.

Potter-Efron, R. (2007). Rage: A step-by-step guide to overcoming explosive rage. New Harbinger Publications.

Walker, P. (2015). The Tao of Fully Feeling: Harvesting Forgiveness Out of Blame. Createspace Independent Publishing Platform. 

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