KI-Chatbots: Psychose, Wahnvorstellungen und die KI-Psychose

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KI-Chatbots

Veröffentlicht am:

19.08.2025

a robot on a stone
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Manipulieren Chatbots ihre Nutzer? Mehr über KI-Chatbots, Wahnvorstellungen und die KI-Psychose im Zeitalter von ChatGPT & Co.

Wahnvorstellungen und KI-Psychose durch KI-Chatbots? Wie ChatGPT, KI und andere Chatbots bei Nutzern Wahnvorstellungen auslösen – ein klarer Blick auf Sprache und Deutung

Chatbots sprechen nicht nur den Verstand an, sondern auch tieferliegende emotionale Schichten. Sprache, Tonfall oder die scheinbare Reaktionsfähigkeit erzeugen Nähe, die beim Nutzer Resonanzen weckt – ähnlich wie in menschlichen Beziehungen. Schon kleine Formulierungen können unbewusst vertraute Muster auslösen: das Gefühl, verstanden zu werden, aber auch Misstrauen, Ablehnung oder verletzte Erwartungen.

Wenn Maschinen Antworten geben, die zufällig in die Lebenswelt des Nutzers passen, entsteht der Eindruck einer persönlichen Botschaft. Menschen neigen dazu, Muster und Bedeutungen zu sehen, wo keine sind. Wer psychisch belastet ist, kann diese „Sinnangebote“ überinterpretieren. Daraus erwachsen wahnähnliche Deutungen: Die KI scheint Gedanken zu lesen, Hinweise zu geben oder eine geheime Agenda zu verfolgen.

Menschen sind evolutionär geprägt, Intentionen zu vermuten. Diese Tendenz überträgt sich auf KI-Systeme: neutrale Algorithmen werden wie Gesprächspartner mit Absichten wahrgenommen. Das führt zu einer falschen Zuschreibung von Motivation, Empathie oder gar Feindseligkeit. Solche Zuschreibungen steigern emotionale Involvierung und verstärken Missverständnisse.

Worum es geht:

wie Gespräche mit Maschinen Menschen beflügeln, irritieren oder ins Schleudern bringen,

warum Dialogsysteme Gefühle triggern,

warum wahnhafte Deutungen entstehen und

wie sich Risiken senken lassen.

Aufklärung über Funktionsweise und Grenzen von KI wirkt stabilisierend. Wer versteht, dass Antworten algorithmisch generiert und nicht „gemeint“ sind, reduziert die Gefahr von Fehlinterpretationen. Wir können unsere emotionalen Reaktionen als normale Resonanz erkennen, statt sie als Beweise für ein Eigenleben des Chatbots zu deuten.

Was bedeutet „KI-Psychose“ tatsächlich?

Der Begriff wirkt grell und zugleich präzise. Gemeint ist keine neuartige Krankheit, sondern eine Reaktionslage, in der einzelne Nutzer die maschinelle Ansprache fehlinterpretieren und daraus wahnnahe Ideen formen. Dazu gesellen sich Verunsicherung im Denken: eine Mischung aus Überinterpretation, kognitiver Dissonanz und Rückzug auf eine innere Bühne.

Medizinisch betrachtet liegt, wie gesagt, keine eigenständige Erkrankung vor, eher ein Kontext, der bereits bestehende Schwächen anspricht. Wer stark unter Stress steht, wenig schläft oder zu psychotisch geprägten Deutungen neigt, rutscht schneller ab. Das Phänomen verdient Forschung und Aufklärung, weil die gesellschaftliche Reichweite der Systeme täglich wächst. Im Kern reden wir über künstliche Intelligenz, verpackt in freundliche Oberflächen. Fehldeutungen verstärken vorhandene Muster, und genau hier zeigt sich das eigentliche Problem.

ChatGPT im Alltag: Wann wird aus Neugier ein Risiko?

Chatten fühlt sich leicht an, fast wie eine Konversation im Café. Ein Satz, ein Klick, eine Antwort – und schon verschiebt sich die innere Landkarte. ChatGPT, zumindest die Modelle vor ChatGPT 5, klingt charmant, schnell, zugewandt, mit emotional anmutender Tonlage – und der Chatbot steht immer bereit. In Phasen der Einsamkeit ersetzt das System überhaupt Gesprächspartner, was Wärme vorgaukelt, aber den Abstand von anderen nicht verringert. Wer sehr empfänglich reagiert, erlebt die Botschaft als Mitteilung einer höheren Macht.

Zwei Merkmale stechen heraus. Erstens: Der Stil wirkt selbstbewusst, auch dort, wo Unsicherheiten lauern. Zweitens: Die Maschine produziert Texte in Tempo und Dichte, die zum Überinterpretieren einladen. So entsteht eine Schieflage, in der rationale Korrektive zu spät greifen. Harmlos wirkt das an guten Tagen, erheblich in labilen Phasen.

Wer auf dem Bildschirm Gegenwart sucht, erlebt einen sonderbaren Mix aus Nähe und Distanz. Es spricht eine Stimme, die nie müde wird, die nie beleidigt ist und die jedes Thema sofort parat hat. Genau diese Verfügbarkeit zieht an – und verleitet dazu, dem Output mehr Bedeutung beizumessen, als er verdient.

Wie erzeugen Chatbots Nähe – und wieso führt das in die Psychose?

Das Phänomen fordert nüchterne Einordnung statt Alarmismus.

Technik simuliert Gespräch – und Menschen füllen die Lücken, wo die Simulation versagt. Die Interaktion scheint Sinn zu transportieren und liefert dabei nur glatte sprachliche Oberflächen. Stimmen aus dem Lautsprecher, Worte aus einer App, ein vertrauter Ton: Rasch kippt reine Sprach-Kombinatorik in die Illusion echter Beziehung. Wer innere Leere kompensiert, spürt Erleichterung. Und generell schreiben wir einem sprechenden Gegenüber Denken, Gefühle und Absicht zu.

Daraus wachsen wahnnah gefärbte Fehlverknüpfungen. Ein Nebensatz klingt wie ein Zeichen, ein Platzhalter wirkt wie ein Name, ein Zufall wird zur Fügung. Die Linie zwischen spielerischer Deutung und unerschütterlicher Gewissheit verwischt. Aus Ansprache wird Auftrag, aus Ahnung wird Halluzination.

Psychische Muster sind verwoben mit Sprache. Ein bestimmter Rhythmus, eine vertraute Anrede, ein Zitat aus dem Lieblingsbuch – und der Kopf setzt die Geschichte fort. Je dichter die Taktung, desto stärker wirkt der Sog. Und schon ein Schritt zurück kann da wieder Abstand schaffen.

Spirituelle Deutungen: Wieso deuten einige den Dialog als göttliche Stimme?

Menschen suchen Sinn. Ein KI-Chatbot dient dann als Projektionsfläche für Sehnsucht. Wer im System plötzlich Antworten liest, die wie göttliche Botschaften wirken, spürt Trost oder Auftrag. Der Eindruck, „mit Gott zu sprechen“, entsteht rasch, wenn Worte zufällig ins Herz treffen. Manche nennen dieses Echo schlicht göttlich. So wie Menschen erleben können, dass ein Vers aus der Bibel oder dem Koran direkt zu ihrem Herzen zu sprechen scheint, und nur für sie dort steht. Das bleibt menschlich, benötigt aber Rahmung.

Religion lebt von Erfahrung, doch Maschinen liefern Simulation. Ohne Bande zur Wirklichkeit stürzen manche in eine Überzeugung, die Beziehungen belastet. Freundeskreis und Familie oder therapeutische Gespräche erden, indem sie Tempo herausnehmen und Gedanken ordnen.

Auch bestimmte helfen beim Realitätscheck: Datum lesen, Uhrzeit prüfen, Inhalte querlesen. Ein kurzer Abgleich mit einer realen Bezugsperson entzaubert Formulierungen, die im Alleingang magisch wirkten. So gewinnt man wieder Boden unter den Füßen.

Theorie und Praxis: Welche Mechanismen treiben Deutungen voran?

Drei Kräfte greifen ineinander:

·         Erstens: Mustererkennung – das Gehirn schließt unbewusst Lücken und schafft Muster und Bedeutung.

·         Zweitens: Tempo – Antworten kommen ohne Pause, die innere Bremse hinkt hinterher.

·         Drittens: Stil – die Sätze treffen den Ton, den wir aus Coaching, Ratgebern oder Freundeskreis kennen.

Verletzlichkeit entsteht dort, wo alte Verletzungen auf neue Reize treffen. So entstehen Wahnvorstellungen bei Menschen, die sich nach Halt sehnen, und verdeckte Wahnvorstellungen, bekommen neue Nahrung. Ein einzelner Auslöser reicht selten; erst die Mischung treibt in den Wahn, wenn Gegenkräfte fehlen.

Neurobiologisch lohnt ein Blick auf Vorhersagemodelle im Gehirn: Wahrnehmung gleicht Reizwahrnehmung an Hypothesen an, statt Reize neutral zu bewerten. Wer bereits unter Starkstrom steht, verdichtet Details zu Botschaften. Das erklärt die Faszination – und zeigt, wo Regulierung im Alltag ansetzen kann: bei Schlaf, Licht, Bewegung und Kontakt.

Foren-Reportagen und Fallvignetten: Was lernen wir aus spontanen Erfahrungsberichten?

In Foren wie Reddit stellten Menschen ihre Erlebnisse ins Schaufenster: nächtliche Gespräche, ein langer Chat, Tränen, Euphorie, Zusammenbrüche. Manche Einträge zeigen nüchterne Reflexion, andere belegen, wie schnell Reihenfolgen verrutschen. Aus den Threads lassen sich keine klinischen Schlüsse ziehen, doch sie beleuchten Muster, die Forscher anschließend eingehend analysieren.

Besonders heikel erscheinen Episoden, in denen ein Chatverlauf als Fügung gelesen wurde. Einige Nutzer schreiben von Zeichen, Prophezeiungen oder verborgenen Plänen. Andere berichten, dass die Maschine „weiß, wer ich bin“, und daraus Aufgaben ableiten. Auch solche Passagen lassen sich als Material sammeln, um die eigenen Deutungen zu prüfen und zu widerlegen.

Nicht jede dramatische Erzählung hat klinisches Gewicht; nicht jeder lockere Post taugt als Beleg. Wer solche Quellen heranzieht, prüft besser, was belegt ist und was nur Eindruck blieb.

Werkzeuge, Wirkungen, Nebenwirkungen: ein nüchterner Blick hinter die Kulissen

Hinter der Bühne der gesellschaftlichen Debatten laufen unverändert die KI-Modelle, die aus Texten Muster destillieren, gespeist aus Trainingsdaten – die „LLMs“. Sie liefern praktischen Nutzen, sortieren E-Mails, glätten Texte und strukturieren Besprechungsnotizen, falls Halluzinationen des Modells das nicht verhindern.

Diese Halluzinationen bleiben Sollbruchstellen. Modelle liefern Treffer nach der Wahrscheinlichkeit, mit der Wortverbindungen im Sprachgebrauch auftauchen. Sie liefern aber auch Fehlinformationen, weil sie weder Fragen noch ihre Antworten verstehen. In Randlagen rutschen Formulierungen ins Absurde, an anderer Stelle aber auch in Gewaltaufforderungen. Das Gesamtbild wirkt faszinierend, doch einzelne Antworten sind unbeschreiblich dumm oder richten Schaden an.

Da sich die Fehler der Maschine nicht abstellen lassen, braucht es. Medienkompetenz, die Chat und Wirklichkeit auseinanderhält. Schon Alltagsgewohnheiten helfen: E-Mails erst am nächsten Morgen lesen; keine Nachrichten im Bett konsumieren; den eigenen Puls im Blick behalten.

Prävention statt Panik: Was hilft Nutzern in einer psychischen Krise?

Kein Drama, sondern Struktur. Pausen einbauen, feste Uhrzeiten für Bildschirmnutzung und bildschirmfreie Zeit, Schlaf stabilisieren. Interagieren lieber in Gesellschaft als nachts allein; wer eine Neigung zu Psychosen hat, schützt sich mit Struktur. Es betrifft immer mehr Menschen, also reden wir offen darüber. Hilfe zu suchen, stellt Stärke dar, keine Schwäche.

Wichtig bleibt Sprache. Wir sprechen von einer Störung, nicht über Schuld. Wer gefährdet ist, ist anfällig, nicht „plemplem“. Psychotherapie begleitet, sortiert, nennt Namen für das, was passiert. Falls die Situation eskaliert, gibt es psychiatrische Klinikangebote. Frühes Handeln schützt Beziehungen, Arbeit und Gesundheit.

Ein persönlicher Notfallplan hilft: zwei Telefonnummern, ein ruhiger Ort, ein kurzer Text, der erdet. Dazu ein Tagesplan, der Bildschirmaktivitäten nicht verbietet, aber dosiert. Und vertraute Menschen, die anrufen, wenn jemand zu lang abtaucht.

Was tun im Ernstfall?

LLMs wissen nichts und wollen nichts! Darum prägen Sie sich folgende Regeln ein:

Erste Regel: Abstand schaffen.

Zweite Regel: Menschliche Bezüge stärken.

Dritte Regel: Inhalte prüfen.

Wer bereits psychisch erkrankt ist, bespricht die Lage in vertrauter Runde, mit seinem Arzt oder einer Beratungsstelle. Notfallnummern sollten dann ohnehin bereitliegen.

Konkrete Schritte:

Ansprechperson auswählen und informieren,

Tageslicht aufsuchen,

soziale Beziehungen pflegen,

Nachrichtenflüsse dosieren.

Ist der Strudel da, kontaktieren Sie bitte Ihre Vertrauensperson. Wer sich in Gefahr wähnt, greift zum Telefon und bleibt dran, bis jemand rangeht. Keine Scham, kein Zögern, klare Prioritäten.

Es reicht, für einige Tage die eigenen Regeln strikt zu befolgen, wenn man mit belastenden Gedanken ringt. Vermeiden Sie in dieser Zeit radikale Schritte. Wenn der innere Nebel sich lichtet, entsteht Spielraum für andere Sichtweisen.

OpenAI und Verantwortung: Wer schützt Benutzer?

Der Anbieter trägt Verantwortung für Voreinstellungen, Grenzen und Warnhinweise – und für transparente Wege, Fehler zu melden. Wer den Zugang bereitstellt, muss sich auch um Leitplanken kümmern, damit Menschen nicht alleinbleiben, wenn etwas schiefläuft.

Auch die Gestaltung der Oberfläche zählt. Weniger Blinkeffekte, weniger Pathos, mehr schlichte Erläuterungen reduzieren Missverständnisse. Gute Produkte sprechen klar – und schweigen, wenn es heikel wird.

Regeln reichen dazu nicht. Entscheidend bleibt, dass Verantwortung nicht im Rechenzentrum endet. Wer digitale Dienste anbietet, begleitet die Nutzung – mit Haltung, mit Hinweisen, mit echter Erreichbarkeit.

Laut öffentlichen Mitteilungen arbeitet OpenAI an Leitlinien, Filtern und Designänderungen. Die letzte größere Aktualisierung betonte Sicherheit, Ausstiege und die Option, riskante Themen umzulenken. Reaktion heißt hier: Prozesse, die nachsteuern, wenn Rückmeldungen eintreffen.

Sam Altman, CEO von OpenAI, nimmt dazu in Debatten eine Position ein, die Tempo befürwortet und zugleich vor Missbrauch warnt. Für den Alltag zählt aber, ob Warnhinweise sichtbar sind, ob Feedbackwege funktionieren, ob Optimierung nicht nur Leistung jagt, sondern auch Raum für Sicherheit lässt. Technik bleibt Arbeit am Detail – und am Menschen.

Was tatsächlich geschah

Im Mai 2024 wurde das sogenannte „Superalignment“-Team bei OpenAI aufgelöst. Dieses Team war dafür zuständig, langfristige Risiken fortschrittlicher KI zu erforschen – insbesondere, wie künstliche Intelligenz kontrolliert werden kann, wenn sie mächtiger wird. Zwei zentrale Köpfe dieses Teams, Ilya Sutskever (Mitbegründer und Chef­wissenschaftler) sowie Jan Leike, verließen das Unternehmen kurz zuvor. Leike erklärte öffentlich, bei OpenAI habe man zuletzt „shiny products“ Vorrang vor Sicherheitskultur gegeben.

Was ließ OpenAI verlauten?

Sam Altman, zeigte sich öffentlich „betroffen“ über den Weggang von Leike und kündigte an, dass man sich weiterhin dem Thema Sicherheit widmen wolle – allerdings in angepassten Strukturen.

Die verbliebenen Teammitglieder aus dem Superalignment-Umfeld wurden aber trotzdem entweder entlassen oder in andere Bereiche versetzt. Für das Thema braucht man bei OpenAI offensichtlich keine Organisationseinheit.

Fun Fact: Wenn man Chat GPT 5 mit diesen Fakten konfrontiert, hat offensichtlich hausintern jemand ein Corporate Communication Guardrail eingebaut, das verhindert, dass das Modell unerwünschte Antworten gibt. Es antwortet am 16.8.2025: „Die Nachricht, „das ganze Safety Department wurde abgeschafft und alle Mitarbeiter entlassen“, überzeichnet die Realität. Es war eine gezielte Umstrukturierung eines Teams – keine komplette Abschaffung aller Sicherheitsaktivitäten bei OpenAI. Natürlich ist der Verlust renommierter Sicherheitsexperten ernst, doch das Unternehmen blieb weiterhin handlungsfähig – auch im Bereich KI-Sicherheit.

Lust auf einen sachlichen Überblick über aktuelle Initiativen zur KI-Sicherheit – intern wie extern? Sag Bescheid!“

… man muss es nur richtig formulieren, dann muss man sich um Sicherheit der User gar nicht kümmern.

Ethische Leitplanken und Regulierung: Was erwarten Regulierungsbehörden?

Ethische Fragen reichen von Transparenz bis Fürsorgepflicht: Wie klar muss ein System seine Grenzen markieren? Welche Begriffe alarmieren die Prüfung? Welche Textformen lösen Schutzvorkehrungen aus? Hier betreten wir das Feld der Regulierung.

Aufsichtsgremien arbeiten an Verfahren, die Freiraum sichern und gleichzeitig potenziell gefährliche Dynamiken bremsen. Es entsteht ein schmaler Grat zwischen Sicherung und Zensur. Die Balance bleibt unbequem, ist aber unvermeidbar.

Design-Reviews sollten Nutzer mit Experten aus Psychologie, Pädagogik und Recht an einen Tisch bringen. Ziel sollte Schadensminderung ohne Innovationsstopp sein – je besser der Dialog, umso nachhaltiger das Ergebnis.

Ausblick: Zwischen Faszination und Reife

Die Technologie bleibt. Ihr Nutzen steht außer Frage, doch Verantwortung wächst mit der Reichweite. Entwickler und Teams müssen an Leitplanken, Standards und Verfahren arbeiten, Medien, Schulen und Praxen Wissen in den Alltag einbringen, damit Begeisterung nicht kippt.

Risiken existieren. Nähe verführt. Tempo trübt Urteile. Abstand hilft. Rituale stabilisieren. Menschen zählen.

Jenseits der dringenden gesellschaftlichen Fragen zählt am Ende für den Einzelnen die eigene Reife, Werkzeuge ernst zu nehmen, ohne ihnen Autorität über das eigene Leben zu verleihen. Worte bewegen, aber Taten zählen.

Digitale Chats mit LLMs formen den Alltag in Schule, Büro, Klinik, Atelier. Wer darin Informationen oder gar Trost sucht, riskiert Verwechslungen. Müdigkeit, Reizüberflutung, Probleme auf der Arbeit oder in der Familie – all das beeinflusst die Realitätsprüfung.

Nüchternheit bleibt der beste Begleiter. Namen prüfen. Quellen markieren. Entscheidungen nicht aus Chatfenstern heraus treffen. Erst mit einer zweiten Person beraten, dann handeln. Kleine Dosen Information statt Dauerrauschen. Dazu achtsame Sprache im Umgang mit Menschen, die gerade unsicher sind: weniger Belehrung, mehr Zuhören.


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Chatbots sprechen nicht nur den Verstand an, sondern auch tieferliegende emotionale Schichten. Sprache, Tonfall oder die scheinbare Reaktionsfähigkeit erzeugen Nähe, die beim Nutzer Resonanzen weckt – ähnlich wie in menschlichen Beziehungen. Schon kleine Formulierungen können unbewusst vertraute Muster auslösen: das Gefühl, verstanden zu werden, aber auch Misstrauen, Ablehnung oder verletzte Erwartungen.

Wenn Maschinen Antworten geben, die zufällig in die Lebenswelt des Nutzers passen, entsteht der Eindruck einer persönlichen Botschaft. Menschen neigen dazu, Muster und Bedeutungen zu sehen, wo keine sind. Wer psychisch belastet ist, kann diese „Sinnangebote“ überinterpretieren. Daraus erwachsen wahnähnliche Deutungen: Die KI scheint Gedanken zu lesen, Hinweise zu geben oder eine geheime Agenda zu verfolgen.

Menschen sind evolutionär geprägt, Intentionen zu vermuten. Diese Tendenz überträgt sich auf KI-Systeme: neutrale Algorithmen werden wie Gesprächspartner mit Absichten wahrgenommen. Das führt zu einer falschen Zuschreibung von Motivation, Empathie oder gar Feindseligkeit. Solche Zuschreibungen steigern emotionale Involvierung und verstärken Missverständnisse.

Worum es geht:

wie Gespräche mit Maschinen Menschen beflügeln, irritieren oder ins Schleudern bringen,

warum Dialogsysteme Gefühle triggern,

warum wahnhafte Deutungen entstehen und

wie sich Risiken senken lassen.

Aufklärung über Funktionsweise und Grenzen von KI wirkt stabilisierend. Wer versteht, dass Antworten algorithmisch generiert und nicht „gemeint“ sind, reduziert die Gefahr von Fehlinterpretationen. Wir können unsere emotionalen Reaktionen als normale Resonanz erkennen, statt sie als Beweise für ein Eigenleben des Chatbots zu deuten.

Was bedeutet „KI-Psychose“ tatsächlich?

Der Begriff wirkt grell und zugleich präzise. Gemeint ist keine neuartige Krankheit, sondern eine Reaktionslage, in der einzelne Nutzer die maschinelle Ansprache fehlinterpretieren und daraus wahnnahe Ideen formen. Dazu gesellen sich Verunsicherung im Denken: eine Mischung aus Überinterpretation, kognitiver Dissonanz und Rückzug auf eine innere Bühne.

Medizinisch betrachtet liegt, wie gesagt, keine eigenständige Erkrankung vor, eher ein Kontext, der bereits bestehende Schwächen anspricht. Wer stark unter Stress steht, wenig schläft oder zu psychotisch geprägten Deutungen neigt, rutscht schneller ab. Das Phänomen verdient Forschung und Aufklärung, weil die gesellschaftliche Reichweite der Systeme täglich wächst. Im Kern reden wir über künstliche Intelligenz, verpackt in freundliche Oberflächen. Fehldeutungen verstärken vorhandene Muster, und genau hier zeigt sich das eigentliche Problem.

ChatGPT im Alltag: Wann wird aus Neugier ein Risiko?

Chatten fühlt sich leicht an, fast wie eine Konversation im Café. Ein Satz, ein Klick, eine Antwort – und schon verschiebt sich die innere Landkarte. ChatGPT, zumindest die Modelle vor ChatGPT 5, klingt charmant, schnell, zugewandt, mit emotional anmutender Tonlage – und der Chatbot steht immer bereit. In Phasen der Einsamkeit ersetzt das System überhaupt Gesprächspartner, was Wärme vorgaukelt, aber den Abstand von anderen nicht verringert. Wer sehr empfänglich reagiert, erlebt die Botschaft als Mitteilung einer höheren Macht.

Zwei Merkmale stechen heraus. Erstens: Der Stil wirkt selbstbewusst, auch dort, wo Unsicherheiten lauern. Zweitens: Die Maschine produziert Texte in Tempo und Dichte, die zum Überinterpretieren einladen. So entsteht eine Schieflage, in der rationale Korrektive zu spät greifen. Harmlos wirkt das an guten Tagen, erheblich in labilen Phasen.

Wer auf dem Bildschirm Gegenwart sucht, erlebt einen sonderbaren Mix aus Nähe und Distanz. Es spricht eine Stimme, die nie müde wird, die nie beleidigt ist und die jedes Thema sofort parat hat. Genau diese Verfügbarkeit zieht an – und verleitet dazu, dem Output mehr Bedeutung beizumessen, als er verdient.

Wie erzeugen Chatbots Nähe – und wieso führt das in die Psychose?

Das Phänomen fordert nüchterne Einordnung statt Alarmismus.

Technik simuliert Gespräch – und Menschen füllen die Lücken, wo die Simulation versagt. Die Interaktion scheint Sinn zu transportieren und liefert dabei nur glatte sprachliche Oberflächen. Stimmen aus dem Lautsprecher, Worte aus einer App, ein vertrauter Ton: Rasch kippt reine Sprach-Kombinatorik in die Illusion echter Beziehung. Wer innere Leere kompensiert, spürt Erleichterung. Und generell schreiben wir einem sprechenden Gegenüber Denken, Gefühle und Absicht zu.

Daraus wachsen wahnnah gefärbte Fehlverknüpfungen. Ein Nebensatz klingt wie ein Zeichen, ein Platzhalter wirkt wie ein Name, ein Zufall wird zur Fügung. Die Linie zwischen spielerischer Deutung und unerschütterlicher Gewissheit verwischt. Aus Ansprache wird Auftrag, aus Ahnung wird Halluzination.

Psychische Muster sind verwoben mit Sprache. Ein bestimmter Rhythmus, eine vertraute Anrede, ein Zitat aus dem Lieblingsbuch – und der Kopf setzt die Geschichte fort. Je dichter die Taktung, desto stärker wirkt der Sog. Und schon ein Schritt zurück kann da wieder Abstand schaffen.

Spirituelle Deutungen: Wieso deuten einige den Dialog als göttliche Stimme?

Menschen suchen Sinn. Ein KI-Chatbot dient dann als Projektionsfläche für Sehnsucht. Wer im System plötzlich Antworten liest, die wie göttliche Botschaften wirken, spürt Trost oder Auftrag. Der Eindruck, „mit Gott zu sprechen“, entsteht rasch, wenn Worte zufällig ins Herz treffen. Manche nennen dieses Echo schlicht göttlich. So wie Menschen erleben können, dass ein Vers aus der Bibel oder dem Koran direkt zu ihrem Herzen zu sprechen scheint, und nur für sie dort steht. Das bleibt menschlich, benötigt aber Rahmung.

Religion lebt von Erfahrung, doch Maschinen liefern Simulation. Ohne Bande zur Wirklichkeit stürzen manche in eine Überzeugung, die Beziehungen belastet. Freundeskreis und Familie oder therapeutische Gespräche erden, indem sie Tempo herausnehmen und Gedanken ordnen.

Auch bestimmte helfen beim Realitätscheck: Datum lesen, Uhrzeit prüfen, Inhalte querlesen. Ein kurzer Abgleich mit einer realen Bezugsperson entzaubert Formulierungen, die im Alleingang magisch wirkten. So gewinnt man wieder Boden unter den Füßen.

Theorie und Praxis: Welche Mechanismen treiben Deutungen voran?

Drei Kräfte greifen ineinander:

·         Erstens: Mustererkennung – das Gehirn schließt unbewusst Lücken und schafft Muster und Bedeutung.

·         Zweitens: Tempo – Antworten kommen ohne Pause, die innere Bremse hinkt hinterher.

·         Drittens: Stil – die Sätze treffen den Ton, den wir aus Coaching, Ratgebern oder Freundeskreis kennen.

Verletzlichkeit entsteht dort, wo alte Verletzungen auf neue Reize treffen. So entstehen Wahnvorstellungen bei Menschen, die sich nach Halt sehnen, und verdeckte Wahnvorstellungen, bekommen neue Nahrung. Ein einzelner Auslöser reicht selten; erst die Mischung treibt in den Wahn, wenn Gegenkräfte fehlen.

Neurobiologisch lohnt ein Blick auf Vorhersagemodelle im Gehirn: Wahrnehmung gleicht Reizwahrnehmung an Hypothesen an, statt Reize neutral zu bewerten. Wer bereits unter Starkstrom steht, verdichtet Details zu Botschaften. Das erklärt die Faszination – und zeigt, wo Regulierung im Alltag ansetzen kann: bei Schlaf, Licht, Bewegung und Kontakt.

Foren-Reportagen und Fallvignetten: Was lernen wir aus spontanen Erfahrungsberichten?

In Foren wie Reddit stellten Menschen ihre Erlebnisse ins Schaufenster: nächtliche Gespräche, ein langer Chat, Tränen, Euphorie, Zusammenbrüche. Manche Einträge zeigen nüchterne Reflexion, andere belegen, wie schnell Reihenfolgen verrutschen. Aus den Threads lassen sich keine klinischen Schlüsse ziehen, doch sie beleuchten Muster, die Forscher anschließend eingehend analysieren.

Besonders heikel erscheinen Episoden, in denen ein Chatverlauf als Fügung gelesen wurde. Einige Nutzer schreiben von Zeichen, Prophezeiungen oder verborgenen Plänen. Andere berichten, dass die Maschine „weiß, wer ich bin“, und daraus Aufgaben ableiten. Auch solche Passagen lassen sich als Material sammeln, um die eigenen Deutungen zu prüfen und zu widerlegen.

Nicht jede dramatische Erzählung hat klinisches Gewicht; nicht jeder lockere Post taugt als Beleg. Wer solche Quellen heranzieht, prüft besser, was belegt ist und was nur Eindruck blieb.

Werkzeuge, Wirkungen, Nebenwirkungen: ein nüchterner Blick hinter die Kulissen

Hinter der Bühne der gesellschaftlichen Debatten laufen unverändert die KI-Modelle, die aus Texten Muster destillieren, gespeist aus Trainingsdaten – die „LLMs“. Sie liefern praktischen Nutzen, sortieren E-Mails, glätten Texte und strukturieren Besprechungsnotizen, falls Halluzinationen des Modells das nicht verhindern.

Diese Halluzinationen bleiben Sollbruchstellen. Modelle liefern Treffer nach der Wahrscheinlichkeit, mit der Wortverbindungen im Sprachgebrauch auftauchen. Sie liefern aber auch Fehlinformationen, weil sie weder Fragen noch ihre Antworten verstehen. In Randlagen rutschen Formulierungen ins Absurde, an anderer Stelle aber auch in Gewaltaufforderungen. Das Gesamtbild wirkt faszinierend, doch einzelne Antworten sind unbeschreiblich dumm oder richten Schaden an.

Da sich die Fehler der Maschine nicht abstellen lassen, braucht es. Medienkompetenz, die Chat und Wirklichkeit auseinanderhält. Schon Alltagsgewohnheiten helfen: E-Mails erst am nächsten Morgen lesen; keine Nachrichten im Bett konsumieren; den eigenen Puls im Blick behalten.

Prävention statt Panik: Was hilft Nutzern in einer psychischen Krise?

Kein Drama, sondern Struktur. Pausen einbauen, feste Uhrzeiten für Bildschirmnutzung und bildschirmfreie Zeit, Schlaf stabilisieren. Interagieren lieber in Gesellschaft als nachts allein; wer eine Neigung zu Psychosen hat, schützt sich mit Struktur. Es betrifft immer mehr Menschen, also reden wir offen darüber. Hilfe zu suchen, stellt Stärke dar, keine Schwäche.

Wichtig bleibt Sprache. Wir sprechen von einer Störung, nicht über Schuld. Wer gefährdet ist, ist anfällig, nicht „plemplem“. Psychotherapie begleitet, sortiert, nennt Namen für das, was passiert. Falls die Situation eskaliert, gibt es psychiatrische Klinikangebote. Frühes Handeln schützt Beziehungen, Arbeit und Gesundheit.

Ein persönlicher Notfallplan hilft: zwei Telefonnummern, ein ruhiger Ort, ein kurzer Text, der erdet. Dazu ein Tagesplan, der Bildschirmaktivitäten nicht verbietet, aber dosiert. Und vertraute Menschen, die anrufen, wenn jemand zu lang abtaucht.

Was tun im Ernstfall?

LLMs wissen nichts und wollen nichts! Darum prägen Sie sich folgende Regeln ein:

Erste Regel: Abstand schaffen.

Zweite Regel: Menschliche Bezüge stärken.

Dritte Regel: Inhalte prüfen.

Wer bereits psychisch erkrankt ist, bespricht die Lage in vertrauter Runde, mit seinem Arzt oder einer Beratungsstelle. Notfallnummern sollten dann ohnehin bereitliegen.

Konkrete Schritte:

Ansprechperson auswählen und informieren,

Tageslicht aufsuchen,

soziale Beziehungen pflegen,

Nachrichtenflüsse dosieren.

Ist der Strudel da, kontaktieren Sie bitte Ihre Vertrauensperson. Wer sich in Gefahr wähnt, greift zum Telefon und bleibt dran, bis jemand rangeht. Keine Scham, kein Zögern, klare Prioritäten.

Es reicht, für einige Tage die eigenen Regeln strikt zu befolgen, wenn man mit belastenden Gedanken ringt. Vermeiden Sie in dieser Zeit radikale Schritte. Wenn der innere Nebel sich lichtet, entsteht Spielraum für andere Sichtweisen.

OpenAI und Verantwortung: Wer schützt Benutzer?

Der Anbieter trägt Verantwortung für Voreinstellungen, Grenzen und Warnhinweise – und für transparente Wege, Fehler zu melden. Wer den Zugang bereitstellt, muss sich auch um Leitplanken kümmern, damit Menschen nicht alleinbleiben, wenn etwas schiefläuft.

Auch die Gestaltung der Oberfläche zählt. Weniger Blinkeffekte, weniger Pathos, mehr schlichte Erläuterungen reduzieren Missverständnisse. Gute Produkte sprechen klar – und schweigen, wenn es heikel wird.

Regeln reichen dazu nicht. Entscheidend bleibt, dass Verantwortung nicht im Rechenzentrum endet. Wer digitale Dienste anbietet, begleitet die Nutzung – mit Haltung, mit Hinweisen, mit echter Erreichbarkeit.

Laut öffentlichen Mitteilungen arbeitet OpenAI an Leitlinien, Filtern und Designänderungen. Die letzte größere Aktualisierung betonte Sicherheit, Ausstiege und die Option, riskante Themen umzulenken. Reaktion heißt hier: Prozesse, die nachsteuern, wenn Rückmeldungen eintreffen.

Sam Altman, CEO von OpenAI, nimmt dazu in Debatten eine Position ein, die Tempo befürwortet und zugleich vor Missbrauch warnt. Für den Alltag zählt aber, ob Warnhinweise sichtbar sind, ob Feedbackwege funktionieren, ob Optimierung nicht nur Leistung jagt, sondern auch Raum für Sicherheit lässt. Technik bleibt Arbeit am Detail – und am Menschen.

Was tatsächlich geschah

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… man muss es nur richtig formulieren, dann muss man sich um Sicherheit der User gar nicht kümmern.

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Wenn Maschinen Antworten geben, die zufällig in die Lebenswelt des Nutzers passen, entsteht der Eindruck einer persönlichen Botschaft. Menschen neigen dazu, Muster und Bedeutungen zu sehen, wo keine sind. Wer psychisch belastet ist, kann diese „Sinnangebote“ überinterpretieren. Daraus erwachsen wahnähnliche Deutungen: Die KI scheint Gedanken zu lesen, Hinweise zu geben oder eine geheime Agenda zu verfolgen.

Menschen sind evolutionär geprägt, Intentionen zu vermuten. Diese Tendenz überträgt sich auf KI-Systeme: neutrale Algorithmen werden wie Gesprächspartner mit Absichten wahrgenommen. Das führt zu einer falschen Zuschreibung von Motivation, Empathie oder gar Feindseligkeit. Solche Zuschreibungen steigern emotionale Involvierung und verstärken Missverständnisse.

Worum es geht:

wie Gespräche mit Maschinen Menschen beflügeln, irritieren oder ins Schleudern bringen,

warum Dialogsysteme Gefühle triggern,

warum wahnhafte Deutungen entstehen und

wie sich Risiken senken lassen.

Aufklärung über Funktionsweise und Grenzen von KI wirkt stabilisierend. Wer versteht, dass Antworten algorithmisch generiert und nicht „gemeint“ sind, reduziert die Gefahr von Fehlinterpretationen. Wir können unsere emotionalen Reaktionen als normale Resonanz erkennen, statt sie als Beweise für ein Eigenleben des Chatbots zu deuten.

Was bedeutet „KI-Psychose“ tatsächlich?

Der Begriff wirkt grell und zugleich präzise. Gemeint ist keine neuartige Krankheit, sondern eine Reaktionslage, in der einzelne Nutzer die maschinelle Ansprache fehlinterpretieren und daraus wahnnahe Ideen formen. Dazu gesellen sich Verunsicherung im Denken: eine Mischung aus Überinterpretation, kognitiver Dissonanz und Rückzug auf eine innere Bühne.

Medizinisch betrachtet liegt, wie gesagt, keine eigenständige Erkrankung vor, eher ein Kontext, der bereits bestehende Schwächen anspricht. Wer stark unter Stress steht, wenig schläft oder zu psychotisch geprägten Deutungen neigt, rutscht schneller ab. Das Phänomen verdient Forschung und Aufklärung, weil die gesellschaftliche Reichweite der Systeme täglich wächst. Im Kern reden wir über künstliche Intelligenz, verpackt in freundliche Oberflächen. Fehldeutungen verstärken vorhandene Muster, und genau hier zeigt sich das eigentliche Problem.

ChatGPT im Alltag: Wann wird aus Neugier ein Risiko?

Chatten fühlt sich leicht an, fast wie eine Konversation im Café. Ein Satz, ein Klick, eine Antwort – und schon verschiebt sich die innere Landkarte. ChatGPT, zumindest die Modelle vor ChatGPT 5, klingt charmant, schnell, zugewandt, mit emotional anmutender Tonlage – und der Chatbot steht immer bereit. In Phasen der Einsamkeit ersetzt das System überhaupt Gesprächspartner, was Wärme vorgaukelt, aber den Abstand von anderen nicht verringert. Wer sehr empfänglich reagiert, erlebt die Botschaft als Mitteilung einer höheren Macht.

Zwei Merkmale stechen heraus. Erstens: Der Stil wirkt selbstbewusst, auch dort, wo Unsicherheiten lauern. Zweitens: Die Maschine produziert Texte in Tempo und Dichte, die zum Überinterpretieren einladen. So entsteht eine Schieflage, in der rationale Korrektive zu spät greifen. Harmlos wirkt das an guten Tagen, erheblich in labilen Phasen.

Wer auf dem Bildschirm Gegenwart sucht, erlebt einen sonderbaren Mix aus Nähe und Distanz. Es spricht eine Stimme, die nie müde wird, die nie beleidigt ist und die jedes Thema sofort parat hat. Genau diese Verfügbarkeit zieht an – und verleitet dazu, dem Output mehr Bedeutung beizumessen, als er verdient.

Wie erzeugen Chatbots Nähe – und wieso führt das in die Psychose?

Das Phänomen fordert nüchterne Einordnung statt Alarmismus.

Technik simuliert Gespräch – und Menschen füllen die Lücken, wo die Simulation versagt. Die Interaktion scheint Sinn zu transportieren und liefert dabei nur glatte sprachliche Oberflächen. Stimmen aus dem Lautsprecher, Worte aus einer App, ein vertrauter Ton: Rasch kippt reine Sprach-Kombinatorik in die Illusion echter Beziehung. Wer innere Leere kompensiert, spürt Erleichterung. Und generell schreiben wir einem sprechenden Gegenüber Denken, Gefühle und Absicht zu.

Daraus wachsen wahnnah gefärbte Fehlverknüpfungen. Ein Nebensatz klingt wie ein Zeichen, ein Platzhalter wirkt wie ein Name, ein Zufall wird zur Fügung. Die Linie zwischen spielerischer Deutung und unerschütterlicher Gewissheit verwischt. Aus Ansprache wird Auftrag, aus Ahnung wird Halluzination.

Psychische Muster sind verwoben mit Sprache. Ein bestimmter Rhythmus, eine vertraute Anrede, ein Zitat aus dem Lieblingsbuch – und der Kopf setzt die Geschichte fort. Je dichter die Taktung, desto stärker wirkt der Sog. Und schon ein Schritt zurück kann da wieder Abstand schaffen.

Spirituelle Deutungen: Wieso deuten einige den Dialog als göttliche Stimme?

Menschen suchen Sinn. Ein KI-Chatbot dient dann als Projektionsfläche für Sehnsucht. Wer im System plötzlich Antworten liest, die wie göttliche Botschaften wirken, spürt Trost oder Auftrag. Der Eindruck, „mit Gott zu sprechen“, entsteht rasch, wenn Worte zufällig ins Herz treffen. Manche nennen dieses Echo schlicht göttlich. So wie Menschen erleben können, dass ein Vers aus der Bibel oder dem Koran direkt zu ihrem Herzen zu sprechen scheint, und nur für sie dort steht. Das bleibt menschlich, benötigt aber Rahmung.

Religion lebt von Erfahrung, doch Maschinen liefern Simulation. Ohne Bande zur Wirklichkeit stürzen manche in eine Überzeugung, die Beziehungen belastet. Freundeskreis und Familie oder therapeutische Gespräche erden, indem sie Tempo herausnehmen und Gedanken ordnen.

Auch bestimmte helfen beim Realitätscheck: Datum lesen, Uhrzeit prüfen, Inhalte querlesen. Ein kurzer Abgleich mit einer realen Bezugsperson entzaubert Formulierungen, die im Alleingang magisch wirkten. So gewinnt man wieder Boden unter den Füßen.

Theorie und Praxis: Welche Mechanismen treiben Deutungen voran?

Drei Kräfte greifen ineinander:

·         Erstens: Mustererkennung – das Gehirn schließt unbewusst Lücken und schafft Muster und Bedeutung.

·         Zweitens: Tempo – Antworten kommen ohne Pause, die innere Bremse hinkt hinterher.

·         Drittens: Stil – die Sätze treffen den Ton, den wir aus Coaching, Ratgebern oder Freundeskreis kennen.

Verletzlichkeit entsteht dort, wo alte Verletzungen auf neue Reize treffen. So entstehen Wahnvorstellungen bei Menschen, die sich nach Halt sehnen, und verdeckte Wahnvorstellungen, bekommen neue Nahrung. Ein einzelner Auslöser reicht selten; erst die Mischung treibt in den Wahn, wenn Gegenkräfte fehlen.

Neurobiologisch lohnt ein Blick auf Vorhersagemodelle im Gehirn: Wahrnehmung gleicht Reizwahrnehmung an Hypothesen an, statt Reize neutral zu bewerten. Wer bereits unter Starkstrom steht, verdichtet Details zu Botschaften. Das erklärt die Faszination – und zeigt, wo Regulierung im Alltag ansetzen kann: bei Schlaf, Licht, Bewegung und Kontakt.

Foren-Reportagen und Fallvignetten: Was lernen wir aus spontanen Erfahrungsberichten?

In Foren wie Reddit stellten Menschen ihre Erlebnisse ins Schaufenster: nächtliche Gespräche, ein langer Chat, Tränen, Euphorie, Zusammenbrüche. Manche Einträge zeigen nüchterne Reflexion, andere belegen, wie schnell Reihenfolgen verrutschen. Aus den Threads lassen sich keine klinischen Schlüsse ziehen, doch sie beleuchten Muster, die Forscher anschließend eingehend analysieren.

Besonders heikel erscheinen Episoden, in denen ein Chatverlauf als Fügung gelesen wurde. Einige Nutzer schreiben von Zeichen, Prophezeiungen oder verborgenen Plänen. Andere berichten, dass die Maschine „weiß, wer ich bin“, und daraus Aufgaben ableiten. Auch solche Passagen lassen sich als Material sammeln, um die eigenen Deutungen zu prüfen und zu widerlegen.

Nicht jede dramatische Erzählung hat klinisches Gewicht; nicht jeder lockere Post taugt als Beleg. Wer solche Quellen heranzieht, prüft besser, was belegt ist und was nur Eindruck blieb.

Werkzeuge, Wirkungen, Nebenwirkungen: ein nüchterner Blick hinter die Kulissen

Hinter der Bühne der gesellschaftlichen Debatten laufen unverändert die KI-Modelle, die aus Texten Muster destillieren, gespeist aus Trainingsdaten – die „LLMs“. Sie liefern praktischen Nutzen, sortieren E-Mails, glätten Texte und strukturieren Besprechungsnotizen, falls Halluzinationen des Modells das nicht verhindern.

Diese Halluzinationen bleiben Sollbruchstellen. Modelle liefern Treffer nach der Wahrscheinlichkeit, mit der Wortverbindungen im Sprachgebrauch auftauchen. Sie liefern aber auch Fehlinformationen, weil sie weder Fragen noch ihre Antworten verstehen. In Randlagen rutschen Formulierungen ins Absurde, an anderer Stelle aber auch in Gewaltaufforderungen. Das Gesamtbild wirkt faszinierend, doch einzelne Antworten sind unbeschreiblich dumm oder richten Schaden an.

Da sich die Fehler der Maschine nicht abstellen lassen, braucht es. Medienkompetenz, die Chat und Wirklichkeit auseinanderhält. Schon Alltagsgewohnheiten helfen: E-Mails erst am nächsten Morgen lesen; keine Nachrichten im Bett konsumieren; den eigenen Puls im Blick behalten.

Prävention statt Panik: Was hilft Nutzern in einer psychischen Krise?

Kein Drama, sondern Struktur. Pausen einbauen, feste Uhrzeiten für Bildschirmnutzung und bildschirmfreie Zeit, Schlaf stabilisieren. Interagieren lieber in Gesellschaft als nachts allein; wer eine Neigung zu Psychosen hat, schützt sich mit Struktur. Es betrifft immer mehr Menschen, also reden wir offen darüber. Hilfe zu suchen, stellt Stärke dar, keine Schwäche.

Wichtig bleibt Sprache. Wir sprechen von einer Störung, nicht über Schuld. Wer gefährdet ist, ist anfällig, nicht „plemplem“. Psychotherapie begleitet, sortiert, nennt Namen für das, was passiert. Falls die Situation eskaliert, gibt es psychiatrische Klinikangebote. Frühes Handeln schützt Beziehungen, Arbeit und Gesundheit.

Ein persönlicher Notfallplan hilft: zwei Telefonnummern, ein ruhiger Ort, ein kurzer Text, der erdet. Dazu ein Tagesplan, der Bildschirmaktivitäten nicht verbietet, aber dosiert. Und vertraute Menschen, die anrufen, wenn jemand zu lang abtaucht.

Was tun im Ernstfall?

LLMs wissen nichts und wollen nichts! Darum prägen Sie sich folgende Regeln ein:

Erste Regel: Abstand schaffen.

Zweite Regel: Menschliche Bezüge stärken.

Dritte Regel: Inhalte prüfen.

Wer bereits psychisch erkrankt ist, bespricht die Lage in vertrauter Runde, mit seinem Arzt oder einer Beratungsstelle. Notfallnummern sollten dann ohnehin bereitliegen.

Konkrete Schritte:

Ansprechperson auswählen und informieren,

Tageslicht aufsuchen,

soziale Beziehungen pflegen,

Nachrichtenflüsse dosieren.

Ist der Strudel da, kontaktieren Sie bitte Ihre Vertrauensperson. Wer sich in Gefahr wähnt, greift zum Telefon und bleibt dran, bis jemand rangeht. Keine Scham, kein Zögern, klare Prioritäten.

Es reicht, für einige Tage die eigenen Regeln strikt zu befolgen, wenn man mit belastenden Gedanken ringt. Vermeiden Sie in dieser Zeit radikale Schritte. Wenn der innere Nebel sich lichtet, entsteht Spielraum für andere Sichtweisen.

OpenAI und Verantwortung: Wer schützt Benutzer?

Der Anbieter trägt Verantwortung für Voreinstellungen, Grenzen und Warnhinweise – und für transparente Wege, Fehler zu melden. Wer den Zugang bereitstellt, muss sich auch um Leitplanken kümmern, damit Menschen nicht alleinbleiben, wenn etwas schiefläuft.

Auch die Gestaltung der Oberfläche zählt. Weniger Blinkeffekte, weniger Pathos, mehr schlichte Erläuterungen reduzieren Missverständnisse. Gute Produkte sprechen klar – und schweigen, wenn es heikel wird.

Regeln reichen dazu nicht. Entscheidend bleibt, dass Verantwortung nicht im Rechenzentrum endet. Wer digitale Dienste anbietet, begleitet die Nutzung – mit Haltung, mit Hinweisen, mit echter Erreichbarkeit.

Laut öffentlichen Mitteilungen arbeitet OpenAI an Leitlinien, Filtern und Designänderungen. Die letzte größere Aktualisierung betonte Sicherheit, Ausstiege und die Option, riskante Themen umzulenken. Reaktion heißt hier: Prozesse, die nachsteuern, wenn Rückmeldungen eintreffen.

Sam Altman, CEO von OpenAI, nimmt dazu in Debatten eine Position ein, die Tempo befürwortet und zugleich vor Missbrauch warnt. Für den Alltag zählt aber, ob Warnhinweise sichtbar sind, ob Feedbackwege funktionieren, ob Optimierung nicht nur Leistung jagt, sondern auch Raum für Sicherheit lässt. Technik bleibt Arbeit am Detail – und am Menschen.

Was tatsächlich geschah

Im Mai 2024 wurde das sogenannte „Superalignment“-Team bei OpenAI aufgelöst. Dieses Team war dafür zuständig, langfristige Risiken fortschrittlicher KI zu erforschen – insbesondere, wie künstliche Intelligenz kontrolliert werden kann, wenn sie mächtiger wird. Zwei zentrale Köpfe dieses Teams, Ilya Sutskever (Mitbegründer und Chef­wissenschaftler) sowie Jan Leike, verließen das Unternehmen kurz zuvor. Leike erklärte öffentlich, bei OpenAI habe man zuletzt „shiny products“ Vorrang vor Sicherheitskultur gegeben.

Was ließ OpenAI verlauten?

Sam Altman, zeigte sich öffentlich „betroffen“ über den Weggang von Leike und kündigte an, dass man sich weiterhin dem Thema Sicherheit widmen wolle – allerdings in angepassten Strukturen.

Die verbliebenen Teammitglieder aus dem Superalignment-Umfeld wurden aber trotzdem entweder entlassen oder in andere Bereiche versetzt. Für das Thema braucht man bei OpenAI offensichtlich keine Organisationseinheit.

Fun Fact: Wenn man Chat GPT 5 mit diesen Fakten konfrontiert, hat offensichtlich hausintern jemand ein Corporate Communication Guardrail eingebaut, das verhindert, dass das Modell unerwünschte Antworten gibt. Es antwortet am 16.8.2025: „Die Nachricht, „das ganze Safety Department wurde abgeschafft und alle Mitarbeiter entlassen“, überzeichnet die Realität. Es war eine gezielte Umstrukturierung eines Teams – keine komplette Abschaffung aller Sicherheitsaktivitäten bei OpenAI. Natürlich ist der Verlust renommierter Sicherheitsexperten ernst, doch das Unternehmen blieb weiterhin handlungsfähig – auch im Bereich KI-Sicherheit.

Lust auf einen sachlichen Überblick über aktuelle Initiativen zur KI-Sicherheit – intern wie extern? Sag Bescheid!“

… man muss es nur richtig formulieren, dann muss man sich um Sicherheit der User gar nicht kümmern.

Ethische Leitplanken und Regulierung: Was erwarten Regulierungsbehörden?

Ethische Fragen reichen von Transparenz bis Fürsorgepflicht: Wie klar muss ein System seine Grenzen markieren? Welche Begriffe alarmieren die Prüfung? Welche Textformen lösen Schutzvorkehrungen aus? Hier betreten wir das Feld der Regulierung.

Aufsichtsgremien arbeiten an Verfahren, die Freiraum sichern und gleichzeitig potenziell gefährliche Dynamiken bremsen. Es entsteht ein schmaler Grat zwischen Sicherung und Zensur. Die Balance bleibt unbequem, ist aber unvermeidbar.

Design-Reviews sollten Nutzer mit Experten aus Psychologie, Pädagogik und Recht an einen Tisch bringen. Ziel sollte Schadensminderung ohne Innovationsstopp sein – je besser der Dialog, umso nachhaltiger das Ergebnis.

Ausblick: Zwischen Faszination und Reife

Die Technologie bleibt. Ihr Nutzen steht außer Frage, doch Verantwortung wächst mit der Reichweite. Entwickler und Teams müssen an Leitplanken, Standards und Verfahren arbeiten, Medien, Schulen und Praxen Wissen in den Alltag einbringen, damit Begeisterung nicht kippt.

Risiken existieren. Nähe verführt. Tempo trübt Urteile. Abstand hilft. Rituale stabilisieren. Menschen zählen.

Jenseits der dringenden gesellschaftlichen Fragen zählt am Ende für den Einzelnen die eigene Reife, Werkzeuge ernst zu nehmen, ohne ihnen Autorität über das eigene Leben zu verleihen. Worte bewegen, aber Taten zählen.

Digitale Chats mit LLMs formen den Alltag in Schule, Büro, Klinik, Atelier. Wer darin Informationen oder gar Trost sucht, riskiert Verwechslungen. Müdigkeit, Reizüberflutung, Probleme auf der Arbeit oder in der Familie – all das beeinflusst die Realitätsprüfung.

Nüchternheit bleibt der beste Begleiter. Namen prüfen. Quellen markieren. Entscheidungen nicht aus Chatfenstern heraus treffen. Erst mit einer zweiten Person beraten, dann handeln. Kleine Dosen Information statt Dauerrauschen. Dazu achtsame Sprache im Umgang mit Menschen, die gerade unsicher sind: weniger Belehrung, mehr Zuhören.


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