ADHS, Essstörung und Übergewicht: Binge-Eating-Störung und ihre Symptome überwinden und Impulskontrolle stärken

ADHS, Essstörung und Übergewicht: Binge-Eating-Störung und ihre Symptome überwinden und Impulskontrolle stärken

ADHS und Essverhalten: Strategien gegen Binge Eating, Food Noise und Impulsessen

Published on:

Apr 30, 2025

ADHS und Essverhalten: Strategien gegen Binge Eating, Food Noise und Impulsessen

Einleitung

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

Worum es geht:

  • warum diese Zusammenhänge bestehen,

  • wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und

  • welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren.

ADHS und Binge-Eating-Störung: Warum Binge Eating und Essstörungen bei ADHS häufig auftreten

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum diese Zusammenhänge bestehen, wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren. Wir geben Ihnen fundierte Informationen, konkrete Empfehlungen sowie Hinweise auf spezialisierte Hilfsangebote. Es lohnt sich, weiterzulesen, um nachhaltige Wege aus dem Teufelskreis zwischen ADHS und Binge Eating zu finden.

Was versteht man unter einer Binge-Eating-Störung?

Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und zeichnet sich durch wiederkehrende Essanfälle aus. Betroffene konsumieren innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrungsmitteln, ohne dabei ein Hungergefühl zu verspüren. Oft folgen unangenehmes Völlegefühl, Scham und negative Emotionen.

Im Gegensatz zur Bulimia nervosa führen Menschen mit einer Binge-Eating-Störung nach Essanfällen kein Erbrechen herbei. Dies erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas erheblich.

Typisch sind:

  • Kontrollverlust beim Essen

  • Große Nahrungsmengen in kurzer Zeit

  • Regelmäßig wiederkehrende Essanfälle

  • Emotionale Belastung nach den Anfällen

Welche Verbindung besteht zwischen ADHS und Essstörungen?

Bei Erwachsenen mit ADHS zeigt sich ein deutlich erhöhtes Risiko für Essstörungen, insbesondere für Binge-Eating-Störungen. Forschungen zeigen, dass Menschen mit ADHS doppelt so häufig unter impulsivem Essverhalten leiden wie Menschen ohne ADHS.

Gründe für diese enge Verbindung sind:

  • Erhöhte Impulsivität

  • Schwierigkeiten, Emotionen zu regulieren

  • Erhöhtes Bedürfnis nach sofortiger Belohnung

  • Probleme mit dem Hunger- und Sättigungsgefühl

Warum entwickeln Menschen mit ADHS häufig eine Binge-Eating-Störung?

Die Kombination aus Impulsivität, emotionaler Dysregulation und Belohnungssuche macht Menschen mit ADHS anfällig für Essanfälle. Essen wirkt kurzfristig beruhigend und erhöht die Dopaminausschüttung im Gehirn, was eine angenehme Wirkung entfaltet.

Doch langfristig verstärken sich Essanfälle, Schamgefühle und Gewichtszunahme gegenseitig – ein Teufelskreis entsteht, der das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen kann.

Was ist Food Noise und welche Rolle spielt es bei ADHS und Binge-Eating-Störung?

Food Noise beschreibt das ständige, aufdringliche Kreisen von Gedanken rund um Essen, Mahlzeiten oder Snacks – unabhängig davon, ob tatsächlich Hunger besteht. Typische Gedanken sind: „Was könnte ich als nächstes essen?“, „Ich brauche jetzt unbedingt einen Snack.“ oder „Vielleicht gehe ich kurz zum Kühlschrank.“

Bei ADHS ist Food Noise besonders ausgeprägt. Gründe dafür sind:

  • Impulsivität, die spontane Gedanken schwer unterdrücken lässt

  • Emotionale Dysregulation, die den Wunsch nach schneller Belohnung durch Essen verstärkt

  • Belohnungssuche im dopaminergen System, die dazu führt, dass Essen als kurzfristige Stimmungsaufhellung erlebt wird

Food Noise trägt erheblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essanfällen bei. Die permanente gedankliche Beschäftigung mit Essen erhöht die Wahrscheinlichkeit, impulsiv zuzugreifen – oft ohne körperlichen Hunger. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis: Je häufiger Food Noise in Esshandlungen umgesetzt wird, desto stärker verfestigt sich das Muster im Gehirn.

Ziel der Therapie ist es, Food Noise aktiv zu reduzieren, indem:

  • regelmäßige Mahlzeiten stabilisiert werden,

  • alternative Belohnungsstrategien eingeführt werden (z.B. Bewegung, Musik, soziale Kontakte),

  • achtsames Essen geübt wird, um tatsächliche Hunger- und Sättigungsgefühle wieder klarer wahrzunehmen.

Ein strukturierter Alltag mit bewusst gesetzten Essenszeiten hilft dabei, Food Noise deutlich zu verringern und die Kontrolle über das eigene Essverhalten zurückzugewinnen.

Wie unterscheiden sich Binge-Eating-Störung, Bulimie und Magersucht?

Bei der Binge-Eating-Störung kommt es zu Essanfällen ohne anschließendes Erbrechen.

Bei der Bulimie (Bulimia nervosa) folgen auf Essanfälle kompensatorische Maßnahmen wie selbstinduziertes Erbrechen oder exzessives Sporttreiben.

Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist hingegen durch restriktives Essverhalten und starkes Untergewicht gekennzeichnet. Im Vergleich zu anderen Essstörungen sind bei der Binge-Eating-Störung Adipositas und psychische Belastungen besonders ausgeprägt.

Welche Symptome weisen auf eine Binge-Eating-Störung bei ADHS hin?

Folgende Symptome deuten auf eine mögliche Kombination von ADHS und Binge-Eating-Störung hin:

  • Wiederkehrende Essanfälle trotz fehlendem Hunger

  • Völlegefühl und Beschwerden nach dem Essen

  • Gefühle von Scham, Schuld oder Selbstabwertung

  • Schwierigkeiten, Nahrungsmengen zu kontrollieren

  • Erhöhte Impulsivität beim Essen

Erwachsene mit ADHS berichten zudem über ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl sowie stark ausgeprägte emotionale Essmuster.

Wie erfolgt die Diagnostik bei Binge-Eating-Störungen und ADHS?

Die Diagnostik umfasst mehrere Schritte:

  • Ausführliches Gespräch zur Erfassung der Essanfälle und ADHS-Symptome

  • Anwendung spezifischer Fragebögen und Diagnosekriterien

  • Ausschluss anderer Erkrankungen (z.B. Anorexia nervosa)

Eine frühzeitige, gründliche Diagnostik ist wichtig, um passende Therapiemaßnahmen einzuleiten und Komplikationen wie schwere Adipositas zu verhindern.

Welche Therapieformen sind empfehlenswert?

Für die Behandlung der Binge-Eating-Störung in Kombination mit ADHS gelten folgende Maßnahmen als besonders wirksam:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (Fokus auf Impulsivität und Essverhalten)

  • Psychotherapie, um emotionale Dysregulation zu bearbeiten

  • Ernährungsberatung, um Mahlzeitenstruktur und Nahrungsmengen zu normalisieren

  • Medikamentöse Therapie (z.B. Stimulanzien oder ADHS-Medikamente, angepasst an die Situation)

  • Teilnahme an Gruppentherapien, speziell für Binge-Eating-Störungen

Medikamentöse Unterstützung: Lisdexamfetamin als Therapieoption

Eine neuere therapeutische Möglichkeit stellt die medikamentöse Behandlung mit Lisdexamfetamin dar. Ursprünglich als Medikament zur Behandlung von ADHS entwickelt, hat sich Lisdexamfetamin in Studien auch bei der Binge-Eating-Störung als wirksam erwiesen. Laut einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt reduzierte Lisdexamfetamin in klinischen Studien die Zahl der wöchentlichen Essanfälle signifikant. Die Patientinnen und Patienten zeigten unter der Behandlung eine bessere Kontrolle über ihr Essverhalten sowie eine Abnahme von impulsiven Essattacken.

Lisdexamfetamin wirkt vermutlich durch die Beeinflussung der dopaminergen und noradrenergen Systeme, die sowohl bei ADHS als auch bei Binge-Eating-Störungen eine Rolle spielen. Eine Behandlung sollte jedoch immer individuell erfolgen und die möglichen Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen.

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Protein-Power-Frühstück:

  • 2 Eier, Rührei mit Spinat und Tomaten

  • 1 Scheibe Vollkornbrot

  • 1 Handvoll Beeren

Schnelles Mittagsgericht:

  • Quinoasalat mit Kichererbsen, Gurke, Paprika und Zitronen-Olivenöl-Dressing

Snack für zwischendurch:

  • Naturjoghurt mit Chiasamen und einer Handvoll Nüsse

Abendessen:

  • Gegrilltes Hähnchenfilet mit Brokkoli und Süßkartoffelpüree

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Ernährungsstrategie bei ADHS und Binge-Eating-Störung – Auf einen Blick:

Mahlzeit

Beispielgericht

Ziel

Frühstück

Rührei mit Spinat, Vollkornbrot, Beeren

Proteinreiche Basis, Blutzucker stabilisieren

Mittagessen

Quinoasalat mit Kichererbsen und Gemüse

Langsam verdauliche Kohlenhydrate, Ballaststoffe erhöhen

Snack

Naturjoghurt mit Chiasamen und Nüssen

Kleine ausgewogene Zwischenmahlzeit

Abendessen

Gegrilltes Hähnchenfilet, Brokkoli, Süßkartoffelpüree

Nährstoffreiche Hauptmahlzeit, lange Sättigung

Wichtige Prinzipien:

  • Jede Mahlzeit sollte Protein + Ballaststoffe + gesunde Fette enthalten.

  • Regelmäßige Essenszeiten (alle 3-4 Stunden) helfen, Food Noise zu reduzieren.

  • Viel Wasser trinken, um Konzentration und Körpergefühl zu unterstützen.

Was können Betroffene tun, um impulsives Essen zu verringern?

Praktische Empfehlungen:

  • Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten einplanen

  • Bewusstes Essen üben (achtsames Wahrnehmen von Hunger- und Sättigungsgefühlen)

  • Negative Emotionen auf andere Weise regulieren (z.B. Sport, Entspannungstechniken)

  • Essverhalten dokumentieren, um Muster zu erkennen

  • Hilfe in Anspruch nehmen, wenn erste Anzeichen einer Essstörung auftreten

Gibt es spezialisierte Kliniken für ADHS und Essstörungen?

Ja, einige Einrichtungen sind auf die Behandlung von Binge-Eating-Störungen und ADHS spezialisiert. Hier profitieren Patientinnen und Patienten von interdisziplinären Konzepten, die Essverhalten normalisieren, emotionale Regulation verbessern und psychische sowie körperliche Gesundheit stärken.

Warum frühzeitige Hilfe so wichtig ist

Eine unbehandelte Binge-Eating-Störung verschlechtert nicht nur das Selbstwertgefühl und das Körperbild, sondern erhöht auch das Risiko für körperliche Folgeerkrankungen wie Übergewicht, Adipositas oder Dick- und Enddarmkrebs.

Durch eine gezielte Behandlung lassen sich Gewichtszunahme verringern, das Essverhalten stabilisieren und die Lebensqualität verbessern. Frühzeitige Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten kann entscheidend sein, um negative Entwicklungen zu stoppen.

Zusammenfassung: Wichtigste Punkte auf einen Blick

  • Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und betrifft Menschen mit ADHS besonders oft.

  • Impulsivität, emotionale Dysregulation und Belohnungssuche fördern Essanfälle.

  • Frühzeitige Diagnostik und gezielte Therapie (z.B. Verhaltenstherapie) verbessern die Prognose erheblich.

  • Regelmäßige Mahlzeiten, Achtsamkeit und Emotionsregulation helfen, impulsives Essen zu verringern.

  • Spezialisierte Kliniken bieten umfassende Behandlungskonzepte.

ADHS und Essverhalten: Strategien gegen Binge Eating, Food Noise und Impulsessen

Einleitung

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

Worum es geht:

  • warum diese Zusammenhänge bestehen,

  • wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und

  • welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren.

ADHS und Binge-Eating-Störung: Warum Binge Eating und Essstörungen bei ADHS häufig auftreten

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum diese Zusammenhänge bestehen, wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren. Wir geben Ihnen fundierte Informationen, konkrete Empfehlungen sowie Hinweise auf spezialisierte Hilfsangebote. Es lohnt sich, weiterzulesen, um nachhaltige Wege aus dem Teufelskreis zwischen ADHS und Binge Eating zu finden.

Was versteht man unter einer Binge-Eating-Störung?

Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und zeichnet sich durch wiederkehrende Essanfälle aus. Betroffene konsumieren innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrungsmitteln, ohne dabei ein Hungergefühl zu verspüren. Oft folgen unangenehmes Völlegefühl, Scham und negative Emotionen.

Im Gegensatz zur Bulimia nervosa führen Menschen mit einer Binge-Eating-Störung nach Essanfällen kein Erbrechen herbei. Dies erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas erheblich.

Typisch sind:

  • Kontrollverlust beim Essen

  • Große Nahrungsmengen in kurzer Zeit

  • Regelmäßig wiederkehrende Essanfälle

  • Emotionale Belastung nach den Anfällen

Welche Verbindung besteht zwischen ADHS und Essstörungen?

Bei Erwachsenen mit ADHS zeigt sich ein deutlich erhöhtes Risiko für Essstörungen, insbesondere für Binge-Eating-Störungen. Forschungen zeigen, dass Menschen mit ADHS doppelt so häufig unter impulsivem Essverhalten leiden wie Menschen ohne ADHS.

Gründe für diese enge Verbindung sind:

  • Erhöhte Impulsivität

  • Schwierigkeiten, Emotionen zu regulieren

  • Erhöhtes Bedürfnis nach sofortiger Belohnung

  • Probleme mit dem Hunger- und Sättigungsgefühl

Warum entwickeln Menschen mit ADHS häufig eine Binge-Eating-Störung?

Die Kombination aus Impulsivität, emotionaler Dysregulation und Belohnungssuche macht Menschen mit ADHS anfällig für Essanfälle. Essen wirkt kurzfristig beruhigend und erhöht die Dopaminausschüttung im Gehirn, was eine angenehme Wirkung entfaltet.

Doch langfristig verstärken sich Essanfälle, Schamgefühle und Gewichtszunahme gegenseitig – ein Teufelskreis entsteht, der das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen kann.

Was ist Food Noise und welche Rolle spielt es bei ADHS und Binge-Eating-Störung?

Food Noise beschreibt das ständige, aufdringliche Kreisen von Gedanken rund um Essen, Mahlzeiten oder Snacks – unabhängig davon, ob tatsächlich Hunger besteht. Typische Gedanken sind: „Was könnte ich als nächstes essen?“, „Ich brauche jetzt unbedingt einen Snack.“ oder „Vielleicht gehe ich kurz zum Kühlschrank.“

Bei ADHS ist Food Noise besonders ausgeprägt. Gründe dafür sind:

  • Impulsivität, die spontane Gedanken schwer unterdrücken lässt

  • Emotionale Dysregulation, die den Wunsch nach schneller Belohnung durch Essen verstärkt

  • Belohnungssuche im dopaminergen System, die dazu führt, dass Essen als kurzfristige Stimmungsaufhellung erlebt wird

Food Noise trägt erheblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essanfällen bei. Die permanente gedankliche Beschäftigung mit Essen erhöht die Wahrscheinlichkeit, impulsiv zuzugreifen – oft ohne körperlichen Hunger. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis: Je häufiger Food Noise in Esshandlungen umgesetzt wird, desto stärker verfestigt sich das Muster im Gehirn.

Ziel der Therapie ist es, Food Noise aktiv zu reduzieren, indem:

  • regelmäßige Mahlzeiten stabilisiert werden,

  • alternative Belohnungsstrategien eingeführt werden (z.B. Bewegung, Musik, soziale Kontakte),

  • achtsames Essen geübt wird, um tatsächliche Hunger- und Sättigungsgefühle wieder klarer wahrzunehmen.

Ein strukturierter Alltag mit bewusst gesetzten Essenszeiten hilft dabei, Food Noise deutlich zu verringern und die Kontrolle über das eigene Essverhalten zurückzugewinnen.

Wie unterscheiden sich Binge-Eating-Störung, Bulimie und Magersucht?

Bei der Binge-Eating-Störung kommt es zu Essanfällen ohne anschließendes Erbrechen.

Bei der Bulimie (Bulimia nervosa) folgen auf Essanfälle kompensatorische Maßnahmen wie selbstinduziertes Erbrechen oder exzessives Sporttreiben.

Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist hingegen durch restriktives Essverhalten und starkes Untergewicht gekennzeichnet. Im Vergleich zu anderen Essstörungen sind bei der Binge-Eating-Störung Adipositas und psychische Belastungen besonders ausgeprägt.

Welche Symptome weisen auf eine Binge-Eating-Störung bei ADHS hin?

Folgende Symptome deuten auf eine mögliche Kombination von ADHS und Binge-Eating-Störung hin:

  • Wiederkehrende Essanfälle trotz fehlendem Hunger

  • Völlegefühl und Beschwerden nach dem Essen

  • Gefühle von Scham, Schuld oder Selbstabwertung

  • Schwierigkeiten, Nahrungsmengen zu kontrollieren

  • Erhöhte Impulsivität beim Essen

Erwachsene mit ADHS berichten zudem über ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl sowie stark ausgeprägte emotionale Essmuster.

Wie erfolgt die Diagnostik bei Binge-Eating-Störungen und ADHS?

Die Diagnostik umfasst mehrere Schritte:

  • Ausführliches Gespräch zur Erfassung der Essanfälle und ADHS-Symptome

  • Anwendung spezifischer Fragebögen und Diagnosekriterien

  • Ausschluss anderer Erkrankungen (z.B. Anorexia nervosa)

Eine frühzeitige, gründliche Diagnostik ist wichtig, um passende Therapiemaßnahmen einzuleiten und Komplikationen wie schwere Adipositas zu verhindern.

Welche Therapieformen sind empfehlenswert?

Für die Behandlung der Binge-Eating-Störung in Kombination mit ADHS gelten folgende Maßnahmen als besonders wirksam:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (Fokus auf Impulsivität und Essverhalten)

  • Psychotherapie, um emotionale Dysregulation zu bearbeiten

  • Ernährungsberatung, um Mahlzeitenstruktur und Nahrungsmengen zu normalisieren

  • Medikamentöse Therapie (z.B. Stimulanzien oder ADHS-Medikamente, angepasst an die Situation)

  • Teilnahme an Gruppentherapien, speziell für Binge-Eating-Störungen

Medikamentöse Unterstützung: Lisdexamfetamin als Therapieoption

Eine neuere therapeutische Möglichkeit stellt die medikamentöse Behandlung mit Lisdexamfetamin dar. Ursprünglich als Medikament zur Behandlung von ADHS entwickelt, hat sich Lisdexamfetamin in Studien auch bei der Binge-Eating-Störung als wirksam erwiesen. Laut einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt reduzierte Lisdexamfetamin in klinischen Studien die Zahl der wöchentlichen Essanfälle signifikant. Die Patientinnen und Patienten zeigten unter der Behandlung eine bessere Kontrolle über ihr Essverhalten sowie eine Abnahme von impulsiven Essattacken.

Lisdexamfetamin wirkt vermutlich durch die Beeinflussung der dopaminergen und noradrenergen Systeme, die sowohl bei ADHS als auch bei Binge-Eating-Störungen eine Rolle spielen. Eine Behandlung sollte jedoch immer individuell erfolgen und die möglichen Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen.

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Protein-Power-Frühstück:

  • 2 Eier, Rührei mit Spinat und Tomaten

  • 1 Scheibe Vollkornbrot

  • 1 Handvoll Beeren

Schnelles Mittagsgericht:

  • Quinoasalat mit Kichererbsen, Gurke, Paprika und Zitronen-Olivenöl-Dressing

Snack für zwischendurch:

  • Naturjoghurt mit Chiasamen und einer Handvoll Nüsse

Abendessen:

  • Gegrilltes Hähnchenfilet mit Brokkoli und Süßkartoffelpüree

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Ernährungsstrategie bei ADHS und Binge-Eating-Störung – Auf einen Blick:

Mahlzeit

Beispielgericht

Ziel

Frühstück

Rührei mit Spinat, Vollkornbrot, Beeren

Proteinreiche Basis, Blutzucker stabilisieren

Mittagessen

Quinoasalat mit Kichererbsen und Gemüse

Langsam verdauliche Kohlenhydrate, Ballaststoffe erhöhen

Snack

Naturjoghurt mit Chiasamen und Nüssen

Kleine ausgewogene Zwischenmahlzeit

Abendessen

Gegrilltes Hähnchenfilet, Brokkoli, Süßkartoffelpüree

Nährstoffreiche Hauptmahlzeit, lange Sättigung

Wichtige Prinzipien:

  • Jede Mahlzeit sollte Protein + Ballaststoffe + gesunde Fette enthalten.

  • Regelmäßige Essenszeiten (alle 3-4 Stunden) helfen, Food Noise zu reduzieren.

  • Viel Wasser trinken, um Konzentration und Körpergefühl zu unterstützen.

Was können Betroffene tun, um impulsives Essen zu verringern?

Praktische Empfehlungen:

  • Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten einplanen

  • Bewusstes Essen üben (achtsames Wahrnehmen von Hunger- und Sättigungsgefühlen)

  • Negative Emotionen auf andere Weise regulieren (z.B. Sport, Entspannungstechniken)

  • Essverhalten dokumentieren, um Muster zu erkennen

  • Hilfe in Anspruch nehmen, wenn erste Anzeichen einer Essstörung auftreten

Gibt es spezialisierte Kliniken für ADHS und Essstörungen?

Ja, einige Einrichtungen sind auf die Behandlung von Binge-Eating-Störungen und ADHS spezialisiert. Hier profitieren Patientinnen und Patienten von interdisziplinären Konzepten, die Essverhalten normalisieren, emotionale Regulation verbessern und psychische sowie körperliche Gesundheit stärken.

Warum frühzeitige Hilfe so wichtig ist

Eine unbehandelte Binge-Eating-Störung verschlechtert nicht nur das Selbstwertgefühl und das Körperbild, sondern erhöht auch das Risiko für körperliche Folgeerkrankungen wie Übergewicht, Adipositas oder Dick- und Enddarmkrebs.

Durch eine gezielte Behandlung lassen sich Gewichtszunahme verringern, das Essverhalten stabilisieren und die Lebensqualität verbessern. Frühzeitige Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten kann entscheidend sein, um negative Entwicklungen zu stoppen.

Zusammenfassung: Wichtigste Punkte auf einen Blick

  • Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und betrifft Menschen mit ADHS besonders oft.

  • Impulsivität, emotionale Dysregulation und Belohnungssuche fördern Essanfälle.

  • Frühzeitige Diagnostik und gezielte Therapie (z.B. Verhaltenstherapie) verbessern die Prognose erheblich.

  • Regelmäßige Mahlzeiten, Achtsamkeit und Emotionsregulation helfen, impulsives Essen zu verringern.

  • Spezialisierte Kliniken bieten umfassende Behandlungskonzepte.

ADHS und Essverhalten: Strategien gegen Binge Eating, Food Noise und Impulsessen

Einleitung

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

Worum es geht:

  • warum diese Zusammenhänge bestehen,

  • wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und

  • welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren.

ADHS und Binge-Eating-Störung: Warum Binge Eating und Essstörungen bei ADHS häufig auftreten

Viele Menschen mit ADHS leiden nicht nur unter den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und erhöhter emotionaler Reaktivität. Studien zeigen, dass diese Symptomkonstellation die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöht, im Laufe des Lebens eine Essstörung zu entwickeln – insbesondere eine Binge-Eating-Störung. Dieses Zusammenspiel wirkt sich auf mehreren Ebenen negativ aus: Betroffene verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Essverhalten, entwickeln ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl und geraten in einen Teufelskreis aus kurzfristiger Belohnung durch Essen und langfristigem Unwohlsein.

Binge-Eating-Störungen bei ADHS können den Alltag erheblich beeinträchtigen, die Entstehung von Übergewicht oder Adipositas begünstigen und das psychische Wohlbefinden nachhaltig verschlechtern. Besonders alarmierend ist, dass viele Betroffene unter einem stark verminderten Selbstwertgefühl leiden, welches durch wiederholte Essanfälle und anschließende Scham- und Schuldgefühle zusätzlich verstärkt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass mehrere Mechanismen ineinandergreifen: Die bei ADHS typischerweise vorhandene Impulsivität erschwert die bewusste Steuerung von Essverhalten, während eine beeinträchtigte Emotionsregulation dazu führt, dass Essen als kurzfristige Strategie zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig verstärken neurobiologische Besonderheiten im dopaminergen Belohnungssystem das Bedürfnis nach schnellen, intensiven Reizen, die Nahrungsmittel – insbesondere hochkalorische – bieten können.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum diese Zusammenhänge bestehen, wie Sie Symptome frühzeitig erkennen und welche Therapieansätze helfen, Essverhalten zu normalisieren und impulsives Essen erfolgreich zu regulieren. Wir geben Ihnen fundierte Informationen, konkrete Empfehlungen sowie Hinweise auf spezialisierte Hilfsangebote. Es lohnt sich, weiterzulesen, um nachhaltige Wege aus dem Teufelskreis zwischen ADHS und Binge Eating zu finden.

Was versteht man unter einer Binge-Eating-Störung?

Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und zeichnet sich durch wiederkehrende Essanfälle aus. Betroffene konsumieren innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrungsmitteln, ohne dabei ein Hungergefühl zu verspüren. Oft folgen unangenehmes Völlegefühl, Scham und negative Emotionen.

Im Gegensatz zur Bulimia nervosa führen Menschen mit einer Binge-Eating-Störung nach Essanfällen kein Erbrechen herbei. Dies erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas erheblich.

Typisch sind:

  • Kontrollverlust beim Essen

  • Große Nahrungsmengen in kurzer Zeit

  • Regelmäßig wiederkehrende Essanfälle

  • Emotionale Belastung nach den Anfällen

Welche Verbindung besteht zwischen ADHS und Essstörungen?

Bei Erwachsenen mit ADHS zeigt sich ein deutlich erhöhtes Risiko für Essstörungen, insbesondere für Binge-Eating-Störungen. Forschungen zeigen, dass Menschen mit ADHS doppelt so häufig unter impulsivem Essverhalten leiden wie Menschen ohne ADHS.

Gründe für diese enge Verbindung sind:

  • Erhöhte Impulsivität

  • Schwierigkeiten, Emotionen zu regulieren

  • Erhöhtes Bedürfnis nach sofortiger Belohnung

  • Probleme mit dem Hunger- und Sättigungsgefühl

Warum entwickeln Menschen mit ADHS häufig eine Binge-Eating-Störung?

Die Kombination aus Impulsivität, emotionaler Dysregulation und Belohnungssuche macht Menschen mit ADHS anfällig für Essanfälle. Essen wirkt kurzfristig beruhigend und erhöht die Dopaminausschüttung im Gehirn, was eine angenehme Wirkung entfaltet.

Doch langfristig verstärken sich Essanfälle, Schamgefühle und Gewichtszunahme gegenseitig – ein Teufelskreis entsteht, der das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen kann.

Was ist Food Noise und welche Rolle spielt es bei ADHS und Binge-Eating-Störung?

Food Noise beschreibt das ständige, aufdringliche Kreisen von Gedanken rund um Essen, Mahlzeiten oder Snacks – unabhängig davon, ob tatsächlich Hunger besteht. Typische Gedanken sind: „Was könnte ich als nächstes essen?“, „Ich brauche jetzt unbedingt einen Snack.“ oder „Vielleicht gehe ich kurz zum Kühlschrank.“

Bei ADHS ist Food Noise besonders ausgeprägt. Gründe dafür sind:

  • Impulsivität, die spontane Gedanken schwer unterdrücken lässt

  • Emotionale Dysregulation, die den Wunsch nach schneller Belohnung durch Essen verstärkt

  • Belohnungssuche im dopaminergen System, die dazu führt, dass Essen als kurzfristige Stimmungsaufhellung erlebt wird

Food Noise trägt erheblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essanfällen bei. Die permanente gedankliche Beschäftigung mit Essen erhöht die Wahrscheinlichkeit, impulsiv zuzugreifen – oft ohne körperlichen Hunger. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis: Je häufiger Food Noise in Esshandlungen umgesetzt wird, desto stärker verfestigt sich das Muster im Gehirn.

Ziel der Therapie ist es, Food Noise aktiv zu reduzieren, indem:

  • regelmäßige Mahlzeiten stabilisiert werden,

  • alternative Belohnungsstrategien eingeführt werden (z.B. Bewegung, Musik, soziale Kontakte),

  • achtsames Essen geübt wird, um tatsächliche Hunger- und Sättigungsgefühle wieder klarer wahrzunehmen.

Ein strukturierter Alltag mit bewusst gesetzten Essenszeiten hilft dabei, Food Noise deutlich zu verringern und die Kontrolle über das eigene Essverhalten zurückzugewinnen.

Wie unterscheiden sich Binge-Eating-Störung, Bulimie und Magersucht?

Bei der Binge-Eating-Störung kommt es zu Essanfällen ohne anschließendes Erbrechen.

Bei der Bulimie (Bulimia nervosa) folgen auf Essanfälle kompensatorische Maßnahmen wie selbstinduziertes Erbrechen oder exzessives Sporttreiben.

Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist hingegen durch restriktives Essverhalten und starkes Untergewicht gekennzeichnet. Im Vergleich zu anderen Essstörungen sind bei der Binge-Eating-Störung Adipositas und psychische Belastungen besonders ausgeprägt.

Welche Symptome weisen auf eine Binge-Eating-Störung bei ADHS hin?

Folgende Symptome deuten auf eine mögliche Kombination von ADHS und Binge-Eating-Störung hin:

  • Wiederkehrende Essanfälle trotz fehlendem Hunger

  • Völlegefühl und Beschwerden nach dem Essen

  • Gefühle von Scham, Schuld oder Selbstabwertung

  • Schwierigkeiten, Nahrungsmengen zu kontrollieren

  • Erhöhte Impulsivität beim Essen

Erwachsene mit ADHS berichten zudem über ein gestörtes Hunger- und Sättigungsgefühl sowie stark ausgeprägte emotionale Essmuster.

Wie erfolgt die Diagnostik bei Binge-Eating-Störungen und ADHS?

Die Diagnostik umfasst mehrere Schritte:

  • Ausführliches Gespräch zur Erfassung der Essanfälle und ADHS-Symptome

  • Anwendung spezifischer Fragebögen und Diagnosekriterien

  • Ausschluss anderer Erkrankungen (z.B. Anorexia nervosa)

Eine frühzeitige, gründliche Diagnostik ist wichtig, um passende Therapiemaßnahmen einzuleiten und Komplikationen wie schwere Adipositas zu verhindern.

Welche Therapieformen sind empfehlenswert?

Für die Behandlung der Binge-Eating-Störung in Kombination mit ADHS gelten folgende Maßnahmen als besonders wirksam:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (Fokus auf Impulsivität und Essverhalten)

  • Psychotherapie, um emotionale Dysregulation zu bearbeiten

  • Ernährungsberatung, um Mahlzeitenstruktur und Nahrungsmengen zu normalisieren

  • Medikamentöse Therapie (z.B. Stimulanzien oder ADHS-Medikamente, angepasst an die Situation)

  • Teilnahme an Gruppentherapien, speziell für Binge-Eating-Störungen

Medikamentöse Unterstützung: Lisdexamfetamin als Therapieoption

Eine neuere therapeutische Möglichkeit stellt die medikamentöse Behandlung mit Lisdexamfetamin dar. Ursprünglich als Medikament zur Behandlung von ADHS entwickelt, hat sich Lisdexamfetamin in Studien auch bei der Binge-Eating-Störung als wirksam erwiesen. Laut einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt reduzierte Lisdexamfetamin in klinischen Studien die Zahl der wöchentlichen Essanfälle signifikant. Die Patientinnen und Patienten zeigten unter der Behandlung eine bessere Kontrolle über ihr Essverhalten sowie eine Abnahme von impulsiven Essattacken.

Lisdexamfetamin wirkt vermutlich durch die Beeinflussung der dopaminergen und noradrenergen Systeme, die sowohl bei ADHS als auch bei Binge-Eating-Störungen eine Rolle spielen. Eine Behandlung sollte jedoch immer individuell erfolgen und die möglichen Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen.

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Protein-Power-Frühstück:

  • 2 Eier, Rührei mit Spinat und Tomaten

  • 1 Scheibe Vollkornbrot

  • 1 Handvoll Beeren

Schnelles Mittagsgericht:

  • Quinoasalat mit Kichererbsen, Gurke, Paprika und Zitronen-Olivenöl-Dressing

Snack für zwischendurch:

  • Naturjoghurt mit Chiasamen und einer Handvoll Nüsse

Abendessen:

  • Gegrilltes Hähnchenfilet mit Brokkoli und Süßkartoffelpüree

Einfache Rezepte für eine strukturierte Ernährung

Ernährungsstrategie bei ADHS und Binge-Eating-Störung – Auf einen Blick:

Mahlzeit

Beispielgericht

Ziel

Frühstück

Rührei mit Spinat, Vollkornbrot, Beeren

Proteinreiche Basis, Blutzucker stabilisieren

Mittagessen

Quinoasalat mit Kichererbsen und Gemüse

Langsam verdauliche Kohlenhydrate, Ballaststoffe erhöhen

Snack

Naturjoghurt mit Chiasamen und Nüssen

Kleine ausgewogene Zwischenmahlzeit

Abendessen

Gegrilltes Hähnchenfilet, Brokkoli, Süßkartoffelpüree

Nährstoffreiche Hauptmahlzeit, lange Sättigung

Wichtige Prinzipien:

  • Jede Mahlzeit sollte Protein + Ballaststoffe + gesunde Fette enthalten.

  • Regelmäßige Essenszeiten (alle 3-4 Stunden) helfen, Food Noise zu reduzieren.

  • Viel Wasser trinken, um Konzentration und Körpergefühl zu unterstützen.

Was können Betroffene tun, um impulsives Essen zu verringern?

Praktische Empfehlungen:

  • Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten einplanen

  • Bewusstes Essen üben (achtsames Wahrnehmen von Hunger- und Sättigungsgefühlen)

  • Negative Emotionen auf andere Weise regulieren (z.B. Sport, Entspannungstechniken)

  • Essverhalten dokumentieren, um Muster zu erkennen

  • Hilfe in Anspruch nehmen, wenn erste Anzeichen einer Essstörung auftreten

Gibt es spezialisierte Kliniken für ADHS und Essstörungen?

Ja, einige Einrichtungen sind auf die Behandlung von Binge-Eating-Störungen und ADHS spezialisiert. Hier profitieren Patientinnen und Patienten von interdisziplinären Konzepten, die Essverhalten normalisieren, emotionale Regulation verbessern und psychische sowie körperliche Gesundheit stärken.

Warum frühzeitige Hilfe so wichtig ist

Eine unbehandelte Binge-Eating-Störung verschlechtert nicht nur das Selbstwertgefühl und das Körperbild, sondern erhöht auch das Risiko für körperliche Folgeerkrankungen wie Übergewicht, Adipositas oder Dick- und Enddarmkrebs.

Durch eine gezielte Behandlung lassen sich Gewichtszunahme verringern, das Essverhalten stabilisieren und die Lebensqualität verbessern. Frühzeitige Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten kann entscheidend sein, um negative Entwicklungen zu stoppen.

Zusammenfassung: Wichtigste Punkte auf einen Blick

  • Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung und betrifft Menschen mit ADHS besonders oft.

  • Impulsivität, emotionale Dysregulation und Belohnungssuche fördern Essanfälle.

  • Frühzeitige Diagnostik und gezielte Therapie (z.B. Verhaltenstherapie) verbessern die Prognose erheblich.

  • Regelmäßige Mahlzeiten, Achtsamkeit und Emotionsregulation helfen, impulsives Essen zu verringern.

  • Spezialisierte Kliniken bieten umfassende Behandlungskonzepte.

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