Das Dritte-Mann-Phänomen: Unsichtbarer Begleiter in Extremsituationen oder Psychose?
Das Dritte-Mann-Phänomen: Unsichtbarer Begleiter in Extremsituationen oder Psychose?
Unsichtbare Gefährten der Bergsteiger in der Krise
Published on:
Apr 29, 2025


Unsichtbare Gefährten der Bergsteiger in der Krise: das Dritte-Mann-Phänomen und isolierte höhenbedingte Psychose bei extremer Belastung
Stellen Sie sich vor, Sie wären allein auf einem sturmumtosten Gletscher, erschöpft bis an die Grenzen Ihres Körpers – und plötzlich spüren Sie eine ruhige, freundliche Präsenz an Ihrer Seite.
Sie sehen niemanden. Aber da ist jemand. Jemand, der Ihnen Hoffnung gibt und Ihnen den Weg weist.
Was klingt wie eine Szene aus einem Roman, beschreibt ein reales, wissenschaftlich untersuchtes Phänomen: das Dritte-Mann-Phänomen.
Es erzählt von der überraschenden Fähigkeit unseres Bewusstseins, im Angesicht existenzieller Bedrohung neue Kräfte zu mobilisieren – manchmal in Form eines unsichtbaren Begleiters.
In diesem Beitrag beleuchten wir die psychologischen Hintergründe, medizinischen Erkenntnisse und kulturellen Deutungen dieses außergewöhnlichen Erlebens.
Das Dritte-Mann-Phänomen: Mehr als eine Halluzination?
Das Dritte-Mann-Phänomen beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, emotional unterstützenden Anwesenheit in Extremsituationen.
Bekannt wurde es durch Berichte des Polarforschers Ernest Shackleton, dessen Crew sich während einer lebensgefährlichen Rückkehr aus der Antarktis geführt fühlte – von einer "zusätzlichen" Person, die tatsächlich nicht existierte.
Auch moderne Hiker und Bergsteiger berichten von ähnlichen Erfahrungen auf Expeditionen im Himalaja oder am Mount Everest. Ich habe es selbst erlegt, beim Aufstieg zum Larkya-La-Pass. In Momenten tiefster Erschöpfung tauchte eine innere Stimme auf, die Orientierung, Trost und Mut spendete. "Es wird alles wieder gut ...", sang sie im Schrittrhythmus, bei dem man noch vorwärts kam, ohne zu nach Luft zu japsen.
Psychologisch betrachtet weist dieses Phänomen darauf hin, dass unser Bewusstsein unter extremem Stress nicht kollabiert, sondern kreative Wege findet, um Überleben und Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Manchmal ist die größte Ressource, die uns bleibt, jene, die unser Verstand erschafft.
Krankheitsbild aus Psychose und Halluzination: Wann innere Stimmen zum Warnsignal werden
So stärkend das Dritte-Mann-Phänomen auch sein mag – ähnliche Erlebnisse können auch Hinweise auf eine ernste psychische Erkrankung sein, die in einer Studie näher untersucht wurde.
Eine Psychose beschreibt eine schwere Störung der Realitätswahrnehmung, verbunden mit Halluzinationen, Denkverzerrungen und Desorientierung.
Gerade in extremen Höhen erleben Hiker:innen vermehrt Symptome einer sogenannten isolierten höhenbedingten Psychose: psychotische Episoden, die unabhängig von körperlichen Schäden auftreten.
Hier verschwimmen schleichend die Grenzen zwischen innerer Rettung und Verlust der Wirklichkeit.
Ein frühzeitiges Erkennen dieser Symptome ist entscheidend – denn manchmal rettet der „unsichtbare Begleiter“ nicht, sondern kündigt eine gefährliche Entfremdung vom eigenen Selbst an.
Ursachen: Sauerstoff, Stress und das gefährdete Gleichgewicht des Geistes
Warum kommt es überhaupt zu solchen Grenzerfahrungen?
Die Antwort liegt in einer Kombination aus biologischen und psychologischen Ursachen, die in aktuellen Untersuchungen analysiert werden.
Spätestens ab etwa 7000 Meter Höhe führt die Höhenkrankheit oft zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken, die untersucht werden müssen. Sauerstoffmangel zu einer massiven Beeinträchtigung empfindlicher Hirnregionen – jenen, die Selbstwahrnehmung und räumliche Orientierung steuern.
Flüssigkeitsverlust, Infektionen und die psychische Last extremer Isolation verstärken die Wirkung zusätzlich.
Interessanterweise unterscheidet die medizinische Forschung heute klar zwischen organisch verursachten Symptomen – wie dem Höhenhirnödem – und primär psychologisch induzierten Erlebnissen, die in einer aktuellen Studie analysiert wurden.
Nicht jeder, der eine unsichtbare Präsenz wahrnimmt, leidet an einem körperlichen Schaden. Oft ist es das Bewusstsein selbst, das in letzter Instanz kreative Schutzstrategien entwickelt, um die Risiken einer Höhenkrankheit zu überwinden.
Symptome: wenn sich eine isolierte höhenbedingte Psychose einstellt
Die isolierte höhenbedingte Psychose wurde erst relativ spät als eigenes Krankheitsbild beschrieben.
Typische Symptome sind:
Plötzliche Wahrnehmung einer unsichtbaren Person,
Stimmenhören ohne äußeren Ursprung,
Dissoziation, das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen.
Bemerkenswert:
Motorische Fähigkeiten bleiben oft lange erhalten. Betroffene, wie Extrembergsteiger, können weiter klettern oder sich bewegen – obwohl sie innerlich bereits den Boden der Realität verlieren.
Diese stille Verschiebung der Wahrnehmung macht die isolierte höhenbedingte Psychose besonders schwer zu erkennen – und so gefährlich.
Die Innsbrucker Forschung: Grenzerfahrungen unter der Lupe
Im Jahr 2008 untersuchte ein Team der Universität Innsbruck, bekannt für ihre Studien zur Höhenkrankheit, ist ein wichtiger Forschungsstandort. Gemeinsam mit dem Arzt analysieren wir die Symptome, die bei Bergsteigern in extremen Höhen auftreten. Institut für Alpine Notfallmedizin erstmals systematisch die Berichte von Extremhiker:innen über psychotische Episoden.
Katharina Hüfner und Hermann Brugger identifizierten klare Muster:
Die Episoden treten häufig während kritischer Abstiegsphasen auf.
Viele Betroffene haben hinterher nur bruchstückhafte Erinnerungen.
In zahlreichen Fällen bleiben Symptome unerkannt oder werden falsch interpretiert.
Diese Forschung hat das Verständnis psychiatrischer Reaktionen auf extreme Umweltbedingungen entscheidend erweitert – und eröffnet neue Ansätze für Prävention und Behandlung.
Der Third Man Factor: Hoffnung als Überlebensstrategie
Die sogenannte Third Man Factor Theorie betrachtet das Dritte-Mann-Phänomen als psychologischen Notfallmechanismus.
In Momenten maximaler Bedrohung aktiviert das Bewusstsein eine innere Figur, die Kraft, Trost und Handlungsfähigkeit zurückgibt.
Was einst als „reine Halluzination“ abgetan wurde, erscheint heute als hochdifferenzierte Überlebensstrategie:
eine kreative, instinktive Antwort des Geistes auf existenzielle Gefahr.
Das Dritte-Mann-Phänomen ist weniger ein Zeichen von Schwäche – sondern ein stiller Beweis unserer erstaunlichen psychischen Resilienz, die in der Untersuchung von Extrembergsteigern dokumentiert ist.
Prävention und Selbstfürsorge bei Expeditionen
Wenn Sie Expeditionen in große Höhen planen, sollten Sie sich bewusst auch auf psychische Herausforderungen vorbereiten.
Empfohlene Maßnahmen:
Eine sorgfältige Akklimatisation an große Höhen,
kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr,
Aufmerksamkeit für subtile Veränderungen der eigenen Wahrnehmung,
konsequenter Abstieg bei ersten Anzeichen von Halluzinationen oder Realitätsverlust.
Insbesondere innere Stimmen oder das Erleben einer unsichtbaren Präsenz sollten ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden.
Fazit: Wenn Hoffnung Gestalt annimmt
Das Dritte-Mann-Phänomen offenbart, dass unser Bewusstsein selbst in Momenten größter Einsamkeit nicht aufgibt.
Es schafft, was außen fehlt: Trost, Richtung und den Willen zum Überleben.
In einer Welt, die Rationalität oft über alles stellt, erinnern uns diese Erfahrungen daran, dass psychische Widerstandskraft viele Gesichter haben kann – und dass manchmal der unsichtbare Gefährte unser stärkster Verbündeter ist.
FAQ: Häufige Fragen rund um das Dritte-Mann-Phänomen
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom?
Das Dritte-Mann-Syndrom beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, unterstützenden Präsenz in extremen Situationen. Es wird als natürlicher psychologischer Schutzmechanismus verstanden.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom im Christentum?
Im Christentum wird das Dritte-Mann-Syndrom oft als Eingreifen eines Schutzengels interpretiert – eine spirituelle Präsenz, die in Notmomenten Trost und Rettung bietet.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom vom 11. September?
Mehrere Überlebende der Anschläge vom 11. September 2001 berichteten von einer unsichtbaren Begleitung, die sie durch die Trümmer führte – ein bemerkenswertes Beispiel für das Dritte-Mann-Phänomen.
Wie hieß der dritte Mann im gleichnamigen Film und Roman?
Im berühmten Film und Roman "Der dritte Mann" Von Graham Greene und Carol Reed trägt der mysteriöse Charakter den Namen Harry Lime, der als eine faszinierende Figur in der Untersuchung der menschlichen Psyche betrachtet werden kann. Die Geschichte selbst hat keinen Bezug zum psychologischen Phänomen.
Filme, die das Phänomen des Dritten-Mann-Faktors erkunden
Einige Filme greifen ähnliche Erfahrungen auf, etwa:
Touching the Void (2003),
Gravity (2013), in der eine Studie zu Höhenkrankheit und psychologischen Reaktionen an Extrembergsteigern durchgeführt wurde.
The Revenant (2015).
Diese Werke zeigen eindrucksvoll, wie psychologische Schutzmechanismen unser Überleben prägen können.
Unsichtbare Gefährten der Bergsteiger in der Krise: das Dritte-Mann-Phänomen und isolierte höhenbedingte Psychose bei extremer Belastung
Stellen Sie sich vor, Sie wären allein auf einem sturmumtosten Gletscher, erschöpft bis an die Grenzen Ihres Körpers – und plötzlich spüren Sie eine ruhige, freundliche Präsenz an Ihrer Seite.
Sie sehen niemanden. Aber da ist jemand. Jemand, der Ihnen Hoffnung gibt und Ihnen den Weg weist.
Was klingt wie eine Szene aus einem Roman, beschreibt ein reales, wissenschaftlich untersuchtes Phänomen: das Dritte-Mann-Phänomen.
Es erzählt von der überraschenden Fähigkeit unseres Bewusstseins, im Angesicht existenzieller Bedrohung neue Kräfte zu mobilisieren – manchmal in Form eines unsichtbaren Begleiters.
In diesem Beitrag beleuchten wir die psychologischen Hintergründe, medizinischen Erkenntnisse und kulturellen Deutungen dieses außergewöhnlichen Erlebens.
Das Dritte-Mann-Phänomen: Mehr als eine Halluzination?
Das Dritte-Mann-Phänomen beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, emotional unterstützenden Anwesenheit in Extremsituationen.
Bekannt wurde es durch Berichte des Polarforschers Ernest Shackleton, dessen Crew sich während einer lebensgefährlichen Rückkehr aus der Antarktis geführt fühlte – von einer "zusätzlichen" Person, die tatsächlich nicht existierte.
Auch moderne Hiker und Bergsteiger berichten von ähnlichen Erfahrungen auf Expeditionen im Himalaja oder am Mount Everest. Ich habe es selbst erlegt, beim Aufstieg zum Larkya-La-Pass. In Momenten tiefster Erschöpfung tauchte eine innere Stimme auf, die Orientierung, Trost und Mut spendete. "Es wird alles wieder gut ...", sang sie im Schrittrhythmus, bei dem man noch vorwärts kam, ohne zu nach Luft zu japsen.
Psychologisch betrachtet weist dieses Phänomen darauf hin, dass unser Bewusstsein unter extremem Stress nicht kollabiert, sondern kreative Wege findet, um Überleben und Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Manchmal ist die größte Ressource, die uns bleibt, jene, die unser Verstand erschafft.
Krankheitsbild aus Psychose und Halluzination: Wann innere Stimmen zum Warnsignal werden
So stärkend das Dritte-Mann-Phänomen auch sein mag – ähnliche Erlebnisse können auch Hinweise auf eine ernste psychische Erkrankung sein, die in einer Studie näher untersucht wurde.
Eine Psychose beschreibt eine schwere Störung der Realitätswahrnehmung, verbunden mit Halluzinationen, Denkverzerrungen und Desorientierung.
Gerade in extremen Höhen erleben Hiker:innen vermehrt Symptome einer sogenannten isolierten höhenbedingten Psychose: psychotische Episoden, die unabhängig von körperlichen Schäden auftreten.
Hier verschwimmen schleichend die Grenzen zwischen innerer Rettung und Verlust der Wirklichkeit.
Ein frühzeitiges Erkennen dieser Symptome ist entscheidend – denn manchmal rettet der „unsichtbare Begleiter“ nicht, sondern kündigt eine gefährliche Entfremdung vom eigenen Selbst an.
Ursachen: Sauerstoff, Stress und das gefährdete Gleichgewicht des Geistes
Warum kommt es überhaupt zu solchen Grenzerfahrungen?
Die Antwort liegt in einer Kombination aus biologischen und psychologischen Ursachen, die in aktuellen Untersuchungen analysiert werden.
Spätestens ab etwa 7000 Meter Höhe führt die Höhenkrankheit oft zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken, die untersucht werden müssen. Sauerstoffmangel zu einer massiven Beeinträchtigung empfindlicher Hirnregionen – jenen, die Selbstwahrnehmung und räumliche Orientierung steuern.
Flüssigkeitsverlust, Infektionen und die psychische Last extremer Isolation verstärken die Wirkung zusätzlich.
Interessanterweise unterscheidet die medizinische Forschung heute klar zwischen organisch verursachten Symptomen – wie dem Höhenhirnödem – und primär psychologisch induzierten Erlebnissen, die in einer aktuellen Studie analysiert wurden.
Nicht jeder, der eine unsichtbare Präsenz wahrnimmt, leidet an einem körperlichen Schaden. Oft ist es das Bewusstsein selbst, das in letzter Instanz kreative Schutzstrategien entwickelt, um die Risiken einer Höhenkrankheit zu überwinden.
Symptome: wenn sich eine isolierte höhenbedingte Psychose einstellt
Die isolierte höhenbedingte Psychose wurde erst relativ spät als eigenes Krankheitsbild beschrieben.
Typische Symptome sind:
Plötzliche Wahrnehmung einer unsichtbaren Person,
Stimmenhören ohne äußeren Ursprung,
Dissoziation, das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen.
Bemerkenswert:
Motorische Fähigkeiten bleiben oft lange erhalten. Betroffene, wie Extrembergsteiger, können weiter klettern oder sich bewegen – obwohl sie innerlich bereits den Boden der Realität verlieren.
Diese stille Verschiebung der Wahrnehmung macht die isolierte höhenbedingte Psychose besonders schwer zu erkennen – und so gefährlich.
Die Innsbrucker Forschung: Grenzerfahrungen unter der Lupe
Im Jahr 2008 untersuchte ein Team der Universität Innsbruck, bekannt für ihre Studien zur Höhenkrankheit, ist ein wichtiger Forschungsstandort. Gemeinsam mit dem Arzt analysieren wir die Symptome, die bei Bergsteigern in extremen Höhen auftreten. Institut für Alpine Notfallmedizin erstmals systematisch die Berichte von Extremhiker:innen über psychotische Episoden.
Katharina Hüfner und Hermann Brugger identifizierten klare Muster:
Die Episoden treten häufig während kritischer Abstiegsphasen auf.
Viele Betroffene haben hinterher nur bruchstückhafte Erinnerungen.
In zahlreichen Fällen bleiben Symptome unerkannt oder werden falsch interpretiert.
Diese Forschung hat das Verständnis psychiatrischer Reaktionen auf extreme Umweltbedingungen entscheidend erweitert – und eröffnet neue Ansätze für Prävention und Behandlung.
Der Third Man Factor: Hoffnung als Überlebensstrategie
Die sogenannte Third Man Factor Theorie betrachtet das Dritte-Mann-Phänomen als psychologischen Notfallmechanismus.
In Momenten maximaler Bedrohung aktiviert das Bewusstsein eine innere Figur, die Kraft, Trost und Handlungsfähigkeit zurückgibt.
Was einst als „reine Halluzination“ abgetan wurde, erscheint heute als hochdifferenzierte Überlebensstrategie:
eine kreative, instinktive Antwort des Geistes auf existenzielle Gefahr.
Das Dritte-Mann-Phänomen ist weniger ein Zeichen von Schwäche – sondern ein stiller Beweis unserer erstaunlichen psychischen Resilienz, die in der Untersuchung von Extrembergsteigern dokumentiert ist.
Prävention und Selbstfürsorge bei Expeditionen
Wenn Sie Expeditionen in große Höhen planen, sollten Sie sich bewusst auch auf psychische Herausforderungen vorbereiten.
Empfohlene Maßnahmen:
Eine sorgfältige Akklimatisation an große Höhen,
kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr,
Aufmerksamkeit für subtile Veränderungen der eigenen Wahrnehmung,
konsequenter Abstieg bei ersten Anzeichen von Halluzinationen oder Realitätsverlust.
Insbesondere innere Stimmen oder das Erleben einer unsichtbaren Präsenz sollten ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden.
Fazit: Wenn Hoffnung Gestalt annimmt
Das Dritte-Mann-Phänomen offenbart, dass unser Bewusstsein selbst in Momenten größter Einsamkeit nicht aufgibt.
Es schafft, was außen fehlt: Trost, Richtung und den Willen zum Überleben.
In einer Welt, die Rationalität oft über alles stellt, erinnern uns diese Erfahrungen daran, dass psychische Widerstandskraft viele Gesichter haben kann – und dass manchmal der unsichtbare Gefährte unser stärkster Verbündeter ist.
FAQ: Häufige Fragen rund um das Dritte-Mann-Phänomen
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom?
Das Dritte-Mann-Syndrom beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, unterstützenden Präsenz in extremen Situationen. Es wird als natürlicher psychologischer Schutzmechanismus verstanden.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom im Christentum?
Im Christentum wird das Dritte-Mann-Syndrom oft als Eingreifen eines Schutzengels interpretiert – eine spirituelle Präsenz, die in Notmomenten Trost und Rettung bietet.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom vom 11. September?
Mehrere Überlebende der Anschläge vom 11. September 2001 berichteten von einer unsichtbaren Begleitung, die sie durch die Trümmer führte – ein bemerkenswertes Beispiel für das Dritte-Mann-Phänomen.
Wie hieß der dritte Mann im gleichnamigen Film und Roman?
Im berühmten Film und Roman "Der dritte Mann" Von Graham Greene und Carol Reed trägt der mysteriöse Charakter den Namen Harry Lime, der als eine faszinierende Figur in der Untersuchung der menschlichen Psyche betrachtet werden kann. Die Geschichte selbst hat keinen Bezug zum psychologischen Phänomen.
Filme, die das Phänomen des Dritten-Mann-Faktors erkunden
Einige Filme greifen ähnliche Erfahrungen auf, etwa:
Touching the Void (2003),
Gravity (2013), in der eine Studie zu Höhenkrankheit und psychologischen Reaktionen an Extrembergsteigern durchgeführt wurde.
The Revenant (2015).
Diese Werke zeigen eindrucksvoll, wie psychologische Schutzmechanismen unser Überleben prägen können.
Unsichtbare Gefährten der Bergsteiger in der Krise: das Dritte-Mann-Phänomen und isolierte höhenbedingte Psychose bei extremer Belastung
Stellen Sie sich vor, Sie wären allein auf einem sturmumtosten Gletscher, erschöpft bis an die Grenzen Ihres Körpers – und plötzlich spüren Sie eine ruhige, freundliche Präsenz an Ihrer Seite.
Sie sehen niemanden. Aber da ist jemand. Jemand, der Ihnen Hoffnung gibt und Ihnen den Weg weist.
Was klingt wie eine Szene aus einem Roman, beschreibt ein reales, wissenschaftlich untersuchtes Phänomen: das Dritte-Mann-Phänomen.
Es erzählt von der überraschenden Fähigkeit unseres Bewusstseins, im Angesicht existenzieller Bedrohung neue Kräfte zu mobilisieren – manchmal in Form eines unsichtbaren Begleiters.
In diesem Beitrag beleuchten wir die psychologischen Hintergründe, medizinischen Erkenntnisse und kulturellen Deutungen dieses außergewöhnlichen Erlebens.
Das Dritte-Mann-Phänomen: Mehr als eine Halluzination?
Das Dritte-Mann-Phänomen beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, emotional unterstützenden Anwesenheit in Extremsituationen.
Bekannt wurde es durch Berichte des Polarforschers Ernest Shackleton, dessen Crew sich während einer lebensgefährlichen Rückkehr aus der Antarktis geführt fühlte – von einer "zusätzlichen" Person, die tatsächlich nicht existierte.
Auch moderne Hiker und Bergsteiger berichten von ähnlichen Erfahrungen auf Expeditionen im Himalaja oder am Mount Everest. Ich habe es selbst erlegt, beim Aufstieg zum Larkya-La-Pass. In Momenten tiefster Erschöpfung tauchte eine innere Stimme auf, die Orientierung, Trost und Mut spendete. "Es wird alles wieder gut ...", sang sie im Schrittrhythmus, bei dem man noch vorwärts kam, ohne zu nach Luft zu japsen.
Psychologisch betrachtet weist dieses Phänomen darauf hin, dass unser Bewusstsein unter extremem Stress nicht kollabiert, sondern kreative Wege findet, um Überleben und Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Manchmal ist die größte Ressource, die uns bleibt, jene, die unser Verstand erschafft.
Krankheitsbild aus Psychose und Halluzination: Wann innere Stimmen zum Warnsignal werden
So stärkend das Dritte-Mann-Phänomen auch sein mag – ähnliche Erlebnisse können auch Hinweise auf eine ernste psychische Erkrankung sein, die in einer Studie näher untersucht wurde.
Eine Psychose beschreibt eine schwere Störung der Realitätswahrnehmung, verbunden mit Halluzinationen, Denkverzerrungen und Desorientierung.
Gerade in extremen Höhen erleben Hiker:innen vermehrt Symptome einer sogenannten isolierten höhenbedingten Psychose: psychotische Episoden, die unabhängig von körperlichen Schäden auftreten.
Hier verschwimmen schleichend die Grenzen zwischen innerer Rettung und Verlust der Wirklichkeit.
Ein frühzeitiges Erkennen dieser Symptome ist entscheidend – denn manchmal rettet der „unsichtbare Begleiter“ nicht, sondern kündigt eine gefährliche Entfremdung vom eigenen Selbst an.
Ursachen: Sauerstoff, Stress und das gefährdete Gleichgewicht des Geistes
Warum kommt es überhaupt zu solchen Grenzerfahrungen?
Die Antwort liegt in einer Kombination aus biologischen und psychologischen Ursachen, die in aktuellen Untersuchungen analysiert werden.
Spätestens ab etwa 7000 Meter Höhe führt die Höhenkrankheit oft zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken, die untersucht werden müssen. Sauerstoffmangel zu einer massiven Beeinträchtigung empfindlicher Hirnregionen – jenen, die Selbstwahrnehmung und räumliche Orientierung steuern.
Flüssigkeitsverlust, Infektionen und die psychische Last extremer Isolation verstärken die Wirkung zusätzlich.
Interessanterweise unterscheidet die medizinische Forschung heute klar zwischen organisch verursachten Symptomen – wie dem Höhenhirnödem – und primär psychologisch induzierten Erlebnissen, die in einer aktuellen Studie analysiert wurden.
Nicht jeder, der eine unsichtbare Präsenz wahrnimmt, leidet an einem körperlichen Schaden. Oft ist es das Bewusstsein selbst, das in letzter Instanz kreative Schutzstrategien entwickelt, um die Risiken einer Höhenkrankheit zu überwinden.
Symptome: wenn sich eine isolierte höhenbedingte Psychose einstellt
Die isolierte höhenbedingte Psychose wurde erst relativ spät als eigenes Krankheitsbild beschrieben.
Typische Symptome sind:
Plötzliche Wahrnehmung einer unsichtbaren Person,
Stimmenhören ohne äußeren Ursprung,
Dissoziation, das Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen.
Bemerkenswert:
Motorische Fähigkeiten bleiben oft lange erhalten. Betroffene, wie Extrembergsteiger, können weiter klettern oder sich bewegen – obwohl sie innerlich bereits den Boden der Realität verlieren.
Diese stille Verschiebung der Wahrnehmung macht die isolierte höhenbedingte Psychose besonders schwer zu erkennen – und so gefährlich.
Die Innsbrucker Forschung: Grenzerfahrungen unter der Lupe
Im Jahr 2008 untersuchte ein Team der Universität Innsbruck, bekannt für ihre Studien zur Höhenkrankheit, ist ein wichtiger Forschungsstandort. Gemeinsam mit dem Arzt analysieren wir die Symptome, die bei Bergsteigern in extremen Höhen auftreten. Institut für Alpine Notfallmedizin erstmals systematisch die Berichte von Extremhiker:innen über psychotische Episoden.
Katharina Hüfner und Hermann Brugger identifizierten klare Muster:
Die Episoden treten häufig während kritischer Abstiegsphasen auf.
Viele Betroffene haben hinterher nur bruchstückhafte Erinnerungen.
In zahlreichen Fällen bleiben Symptome unerkannt oder werden falsch interpretiert.
Diese Forschung hat das Verständnis psychiatrischer Reaktionen auf extreme Umweltbedingungen entscheidend erweitert – und eröffnet neue Ansätze für Prävention und Behandlung.
Der Third Man Factor: Hoffnung als Überlebensstrategie
Die sogenannte Third Man Factor Theorie betrachtet das Dritte-Mann-Phänomen als psychologischen Notfallmechanismus.
In Momenten maximaler Bedrohung aktiviert das Bewusstsein eine innere Figur, die Kraft, Trost und Handlungsfähigkeit zurückgibt.
Was einst als „reine Halluzination“ abgetan wurde, erscheint heute als hochdifferenzierte Überlebensstrategie:
eine kreative, instinktive Antwort des Geistes auf existenzielle Gefahr.
Das Dritte-Mann-Phänomen ist weniger ein Zeichen von Schwäche – sondern ein stiller Beweis unserer erstaunlichen psychischen Resilienz, die in der Untersuchung von Extrembergsteigern dokumentiert ist.
Prävention und Selbstfürsorge bei Expeditionen
Wenn Sie Expeditionen in große Höhen planen, sollten Sie sich bewusst auch auf psychische Herausforderungen vorbereiten.
Empfohlene Maßnahmen:
Eine sorgfältige Akklimatisation an große Höhen,
kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr,
Aufmerksamkeit für subtile Veränderungen der eigenen Wahrnehmung,
konsequenter Abstieg bei ersten Anzeichen von Halluzinationen oder Realitätsverlust.
Insbesondere innere Stimmen oder das Erleben einer unsichtbaren Präsenz sollten ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden.
Fazit: Wenn Hoffnung Gestalt annimmt
Das Dritte-Mann-Phänomen offenbart, dass unser Bewusstsein selbst in Momenten größter Einsamkeit nicht aufgibt.
Es schafft, was außen fehlt: Trost, Richtung und den Willen zum Überleben.
In einer Welt, die Rationalität oft über alles stellt, erinnern uns diese Erfahrungen daran, dass psychische Widerstandskraft viele Gesichter haben kann – und dass manchmal der unsichtbare Gefährte unser stärkster Verbündeter ist.
FAQ: Häufige Fragen rund um das Dritte-Mann-Phänomen
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom?
Das Dritte-Mann-Syndrom beschreibt die Wahrnehmung einer unsichtbaren, unterstützenden Präsenz in extremen Situationen. Es wird als natürlicher psychologischer Schutzmechanismus verstanden.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom im Christentum?
Im Christentum wird das Dritte-Mann-Syndrom oft als Eingreifen eines Schutzengels interpretiert – eine spirituelle Präsenz, die in Notmomenten Trost und Rettung bietet.
Was ist das Dritte-Mann-Syndrom vom 11. September?
Mehrere Überlebende der Anschläge vom 11. September 2001 berichteten von einer unsichtbaren Begleitung, die sie durch die Trümmer führte – ein bemerkenswertes Beispiel für das Dritte-Mann-Phänomen.
Wie hieß der dritte Mann im gleichnamigen Film und Roman?
Im berühmten Film und Roman "Der dritte Mann" Von Graham Greene und Carol Reed trägt der mysteriöse Charakter den Namen Harry Lime, der als eine faszinierende Figur in der Untersuchung der menschlichen Psyche betrachtet werden kann. Die Geschichte selbst hat keinen Bezug zum psychologischen Phänomen.
Filme, die das Phänomen des Dritten-Mann-Faktors erkunden
Einige Filme greifen ähnliche Erfahrungen auf, etwa:
Touching the Void (2003),
Gravity (2013), in der eine Studie zu Höhenkrankheit und psychologischen Reaktionen an Extrembergsteigern durchgeführt wurde.
The Revenant (2015).
Diese Werke zeigen eindrucksvoll, wie psychologische Schutzmechanismen unser Überleben prägen können.
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