Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen: Emotionale Achterbahn und innere Zuflucht (16)
Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen: Emotionale Achterbahn und innere Zuflucht (16)
Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen
Published on:
Sep 28, 2025


Description:
Wie sich die emotionale Instabilität der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Maladaptiven Tagträumen widerspiegelt – und warum Tagträume sowohl Flucht als auch Gefahr bedeuten können.
Verwandte Artikel:
Bipolare Störung und Maladaptives Tagträumen: Zwischen Manie und Depression (15)
Angststörungen und Maladaptives Tagträumen: Flucht vor der Wirklichkeit (13)
ADHS und Maladaptives Tagträumen – die Suche nach Stimulation (11)
Teaser (Lead)
Extreme Emotionen, impulsives Verhalten und die ständige Angst vor dem Verlassenwerden: Für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wird Maladaptives Tagträumen oft zum emotionalen Schutzraum. Doch dieser vermeintliche Safe Space kann zur zusätzlichen Falle werden. Dieser Artikel erkundet die komplexe Dynamik zwischen beiden Phänomenen.
Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen: Zwischen Schutz und Selbstgefährdung
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden
oder
den Überblick „Maladaptives Tagträumen – Ursachen, Symptome und Hilfe“. Dieser Themenartikel untersucht die besondere Beziehung zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptivem Tagträumen.
1. Die emotionale Funktion: Tagträume als Überlebensstrategie
Bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und Maladaptivem Tagträumen (MD) besteht eine besonders enge Verbindung mit einer Komorbiditätsrate von 30–50 %. Die Tagträume erfüllen spezifische Funktionen im emotionalen Überleben:
Emotionsregulation:
Akute Spannungsreduktion bei emotionaler Überflutung
Ersatz für selbstverletzendes Verhalten durch Ablenkung
Containment¹ überwältigender Gefühle durch narrative Strukturierung
Beziehungsregulation:
Probe-Durchspielen von Beziehungsszenarien
Kompensation von Einsamkeit und Verlassenheitsängsten
Idealisierende Fantasien als Schutz vor Enttäuschungen
2. Charakteristische Tagtraum–Muster bei BPS
Identitätsbezogene Tagträume:
Fantasien von stabiler, idealisierter Identität
Wechselnde Tagtraum–Identitäten entsprechend der Identitätsdiffusion
Suche nach Kohärenz und Selbstwert durch Fantasie
Beziehungsbezogene Tagträume:
Ausgiebige Fantasien über ideale Beziehungen
Wiederholtes Durchspielen von Konfliktsituationen
Kompensation realer zwischenmenschlicher Schwierigkeiten
Affektregulierende Tagträume:
Beruhigende, repetitive Fantasien bei Spannungszuständen
Dramatische, emotionale Szenarien zur Affektabfuhr
Wechsel zwischen verschiedenen emotionalen Tagtraum–Welten
3. Die Ambivalenz: Schutzraum und Gefährdung zugleich
Positive Funktionen:
Bewältigung von Spannungszuständen
Überbrückung von Krisensituationen
Exploration von Identitätsanteilen
Vorbereitung auf soziale Situationen
Negative Konsequenzen:
Verstärkung der Realitätsflucht
Vernachlässigung realer Beziehungen
Verstärkung der Identitätsdiffusion
Behinderung der Emotionsregulationsfähigkeit
4. Diagnostische Besonderheiten: Abgrenzung und Zusammenhänge
Gemeinsamkeiten mit BPS–Symptomatik:
Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
Affektinstabilität in Tagtraum–Inhalten
Intensive, instabile Beziehungen zu Tagtraum‑Charakteren
Chronische Gefühle von Leere zwischen Tagtraum–Phasen
Abgrenzungsmerkmale:
Bewusste Steuerbarkeit der Tagträume (im Gegensatz zu dissoziativen Episoden)
Fehlende produktiv–psychotische Symptome
Erhaltene Realitätsprüfung außerhalb der Tagträume
5. Behandlung: Integration statt Elimination
Therapieansätze bei komorbider BPS und MD:
Dialektisch–Behaviorale Therapie (DBT): Skills–Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT): Förderung der Selbstreflexion
Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP): Arbeit mit Beziehungsmustern
Spezifische MD–Interventionen:
Funktionsanalyse der Tagträume im BPS–Kontext
Containment–Funktion der Tagträume anerkennen
Schrittweise Integration von Tagtraum-Ressourcen in die Realität
Aufbau alternativer Bewältigungsstrategien
6. Fallbeispiel: Lenas emotionale Achterbahn
Ausgangssituation:
Lena (29) mit Borderline–Persönlichkeitsstörung
Tagträumt 4–5 Stunden täglich über ideale Beziehungen
Starker Wechsel zwischen idealisierenden und vernichtenden Fantasien
Häufige Spannungszustände, die durch Tagträume reguliert werden
Therapieansatz:
DBT-Skills-Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsförderung in der Gruppentherapie
Funktionsanalyse der Tagträume
Schrittweiser Transfer von Tagtraum–Ressourcen
Ergebnis nach 10 Monaten:
Spannungszustände um 70 % reduziert
Tagtraum-Zeit auf 1–2 Stunden täglich
Verbesserte reale Beziehungsgestaltung
Geringere Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
FAQ
Kann Maladaptives Tagträumen bei BPS gefährlich werden?
Ja, wenn es zur einzigen Bewältigungsstrategie wird und reale Lebensbereiche vernachlässigt werden.
Sollte man das Tagträumen bei BPS komplett abstellen?
Nein, sondern die Funktion verstehen und in die Behandlung integrieren.
Können Tagträume bei BPS auch therapeutisch genutzt werden?
Ja, als Zugang zu unbewussten Konflikten und als Ressource für die Identitätsarbeit.
Wie unterscheidet sich MD bei BPS von anderen Störungen?
Durch die heftig schwankenden Gefühle, unscharfe Ich-Grenzen und Schwarz-Weiß-Beziehungsdynamik in den Tagträumen.
Wo finde ich spezialisierte Hilfe?
Therapeuten mit Expertise in Borderline-Persönlichkeitsstörung und Schematherapie-Angeboten, DBT- oder MBT-Ausbildung finden Sie in Online-Datenbanken oder bei Ihrer Krankenkasse.
Fußnote:
¹ Containment: Psychologischer Begriff für die Fähigkeit, überwältigende Gefühle und Impulse zu halten, zu strukturieren und zu integrieren, anstatt impulsiv danach zu handeln.
Description:
Wie sich die emotionale Instabilität der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Maladaptiven Tagträumen widerspiegelt – und warum Tagträume sowohl Flucht als auch Gefahr bedeuten können.
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Teaser (Lead)
Extreme Emotionen, impulsives Verhalten und die ständige Angst vor dem Verlassenwerden: Für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wird Maladaptives Tagträumen oft zum emotionalen Schutzraum. Doch dieser vermeintliche Safe Space kann zur zusätzlichen Falle werden. Dieser Artikel erkundet die komplexe Dynamik zwischen beiden Phänomenen.
Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen: Zwischen Schutz und Selbstgefährdung
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden
oder
den Überblick „Maladaptives Tagträumen – Ursachen, Symptome und Hilfe“. Dieser Themenartikel untersucht die besondere Beziehung zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptivem Tagträumen.
1. Die emotionale Funktion: Tagträume als Überlebensstrategie
Bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und Maladaptivem Tagträumen (MD) besteht eine besonders enge Verbindung mit einer Komorbiditätsrate von 30–50 %. Die Tagträume erfüllen spezifische Funktionen im emotionalen Überleben:
Emotionsregulation:
Akute Spannungsreduktion bei emotionaler Überflutung
Ersatz für selbstverletzendes Verhalten durch Ablenkung
Containment¹ überwältigender Gefühle durch narrative Strukturierung
Beziehungsregulation:
Probe-Durchspielen von Beziehungsszenarien
Kompensation von Einsamkeit und Verlassenheitsängsten
Idealisierende Fantasien als Schutz vor Enttäuschungen
2. Charakteristische Tagtraum–Muster bei BPS
Identitätsbezogene Tagträume:
Fantasien von stabiler, idealisierter Identität
Wechselnde Tagtraum–Identitäten entsprechend der Identitätsdiffusion
Suche nach Kohärenz und Selbstwert durch Fantasie
Beziehungsbezogene Tagträume:
Ausgiebige Fantasien über ideale Beziehungen
Wiederholtes Durchspielen von Konfliktsituationen
Kompensation realer zwischenmenschlicher Schwierigkeiten
Affektregulierende Tagträume:
Beruhigende, repetitive Fantasien bei Spannungszuständen
Dramatische, emotionale Szenarien zur Affektabfuhr
Wechsel zwischen verschiedenen emotionalen Tagtraum–Welten
3. Die Ambivalenz: Schutzraum und Gefährdung zugleich
Positive Funktionen:
Bewältigung von Spannungszuständen
Überbrückung von Krisensituationen
Exploration von Identitätsanteilen
Vorbereitung auf soziale Situationen
Negative Konsequenzen:
Verstärkung der Realitätsflucht
Vernachlässigung realer Beziehungen
Verstärkung der Identitätsdiffusion
Behinderung der Emotionsregulationsfähigkeit
4. Diagnostische Besonderheiten: Abgrenzung und Zusammenhänge
Gemeinsamkeiten mit BPS–Symptomatik:
Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
Affektinstabilität in Tagtraum–Inhalten
Intensive, instabile Beziehungen zu Tagtraum‑Charakteren
Chronische Gefühle von Leere zwischen Tagtraum–Phasen
Abgrenzungsmerkmale:
Bewusste Steuerbarkeit der Tagträume (im Gegensatz zu dissoziativen Episoden)
Fehlende produktiv–psychotische Symptome
Erhaltene Realitätsprüfung außerhalb der Tagträume
5. Behandlung: Integration statt Elimination
Therapieansätze bei komorbider BPS und MD:
Dialektisch–Behaviorale Therapie (DBT): Skills–Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT): Förderung der Selbstreflexion
Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP): Arbeit mit Beziehungsmustern
Spezifische MD–Interventionen:
Funktionsanalyse der Tagträume im BPS–Kontext
Containment–Funktion der Tagträume anerkennen
Schrittweise Integration von Tagtraum-Ressourcen in die Realität
Aufbau alternativer Bewältigungsstrategien
6. Fallbeispiel: Lenas emotionale Achterbahn
Ausgangssituation:
Lena (29) mit Borderline–Persönlichkeitsstörung
Tagträumt 4–5 Stunden täglich über ideale Beziehungen
Starker Wechsel zwischen idealisierenden und vernichtenden Fantasien
Häufige Spannungszustände, die durch Tagträume reguliert werden
Therapieansatz:
DBT-Skills-Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsförderung in der Gruppentherapie
Funktionsanalyse der Tagträume
Schrittweiser Transfer von Tagtraum–Ressourcen
Ergebnis nach 10 Monaten:
Spannungszustände um 70 % reduziert
Tagtraum-Zeit auf 1–2 Stunden täglich
Verbesserte reale Beziehungsgestaltung
Geringere Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
FAQ
Kann Maladaptives Tagträumen bei BPS gefährlich werden?
Ja, wenn es zur einzigen Bewältigungsstrategie wird und reale Lebensbereiche vernachlässigt werden.
Sollte man das Tagträumen bei BPS komplett abstellen?
Nein, sondern die Funktion verstehen und in die Behandlung integrieren.
Können Tagträume bei BPS auch therapeutisch genutzt werden?
Ja, als Zugang zu unbewussten Konflikten und als Ressource für die Identitätsarbeit.
Wie unterscheidet sich MD bei BPS von anderen Störungen?
Durch die heftig schwankenden Gefühle, unscharfe Ich-Grenzen und Schwarz-Weiß-Beziehungsdynamik in den Tagträumen.
Wo finde ich spezialisierte Hilfe?
Therapeuten mit Expertise in Borderline-Persönlichkeitsstörung und Schematherapie-Angeboten, DBT- oder MBT-Ausbildung finden Sie in Online-Datenbanken oder bei Ihrer Krankenkasse.
Fußnote:
¹ Containment: Psychologischer Begriff für die Fähigkeit, überwältigende Gefühle und Impulse zu halten, zu strukturieren und zu integrieren, anstatt impulsiv danach zu handeln.
Description:
Wie sich die emotionale Instabilität der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Maladaptiven Tagträumen widerspiegelt – und warum Tagträume sowohl Flucht als auch Gefahr bedeuten können.
Verwandte Artikel:
Bipolare Störung und Maladaptives Tagträumen: Zwischen Manie und Depression (15)
Angststörungen und Maladaptives Tagträumen: Flucht vor der Wirklichkeit (13)
ADHS und Maladaptives Tagträumen – die Suche nach Stimulation (11)
Teaser (Lead)
Extreme Emotionen, impulsives Verhalten und die ständige Angst vor dem Verlassenwerden: Für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wird Maladaptives Tagträumen oft zum emotionalen Schutzraum. Doch dieser vermeintliche Safe Space kann zur zusätzlichen Falle werden. Dieser Artikel erkundet die komplexe Dynamik zwischen beiden Phänomenen.
Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptives Tagträumen: Zwischen Schutz und Selbstgefährdung
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden
oder
den Überblick „Maladaptives Tagträumen – Ursachen, Symptome und Hilfe“. Dieser Themenartikel untersucht die besondere Beziehung zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und Maladaptivem Tagträumen.
1. Die emotionale Funktion: Tagträume als Überlebensstrategie
Bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und Maladaptivem Tagträumen (MD) besteht eine besonders enge Verbindung mit einer Komorbiditätsrate von 30–50 %. Die Tagträume erfüllen spezifische Funktionen im emotionalen Überleben:
Emotionsregulation:
Akute Spannungsreduktion bei emotionaler Überflutung
Ersatz für selbstverletzendes Verhalten durch Ablenkung
Containment¹ überwältigender Gefühle durch narrative Strukturierung
Beziehungsregulation:
Probe-Durchspielen von Beziehungsszenarien
Kompensation von Einsamkeit und Verlassenheitsängsten
Idealisierende Fantasien als Schutz vor Enttäuschungen
2. Charakteristische Tagtraum–Muster bei BPS
Identitätsbezogene Tagträume:
Fantasien von stabiler, idealisierter Identität
Wechselnde Tagtraum–Identitäten entsprechend der Identitätsdiffusion
Suche nach Kohärenz und Selbstwert durch Fantasie
Beziehungsbezogene Tagträume:
Ausgiebige Fantasien über ideale Beziehungen
Wiederholtes Durchspielen von Konfliktsituationen
Kompensation realer zwischenmenschlicher Schwierigkeiten
Affektregulierende Tagträume:
Beruhigende, repetitive Fantasien bei Spannungszuständen
Dramatische, emotionale Szenarien zur Affektabfuhr
Wechsel zwischen verschiedenen emotionalen Tagtraum–Welten
3. Die Ambivalenz: Schutzraum und Gefährdung zugleich
Positive Funktionen:
Bewältigung von Spannungszuständen
Überbrückung von Krisensituationen
Exploration von Identitätsanteilen
Vorbereitung auf soziale Situationen
Negative Konsequenzen:
Verstärkung der Realitätsflucht
Vernachlässigung realer Beziehungen
Verstärkung der Identitätsdiffusion
Behinderung der Emotionsregulationsfähigkeit
4. Diagnostische Besonderheiten: Abgrenzung und Zusammenhänge
Gemeinsamkeiten mit BPS–Symptomatik:
Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
Affektinstabilität in Tagtraum–Inhalten
Intensive, instabile Beziehungen zu Tagtraum‑Charakteren
Chronische Gefühle von Leere zwischen Tagtraum–Phasen
Abgrenzungsmerkmale:
Bewusste Steuerbarkeit der Tagträume (im Gegensatz zu dissoziativen Episoden)
Fehlende produktiv–psychotische Symptome
Erhaltene Realitätsprüfung außerhalb der Tagträume
5. Behandlung: Integration statt Elimination
Therapieansätze bei komorbider BPS und MD:
Dialektisch–Behaviorale Therapie (DBT): Skills–Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT): Förderung der Selbstreflexion
Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP): Arbeit mit Beziehungsmustern
Spezifische MD–Interventionen:
Funktionsanalyse der Tagträume im BPS–Kontext
Containment–Funktion der Tagträume anerkennen
Schrittweise Integration von Tagtraum-Ressourcen in die Realität
Aufbau alternativer Bewältigungsstrategien
6. Fallbeispiel: Lenas emotionale Achterbahn
Ausgangssituation:
Lena (29) mit Borderline–Persönlichkeitsstörung
Tagträumt 4–5 Stunden täglich über ideale Beziehungen
Starker Wechsel zwischen idealisierenden und vernichtenden Fantasien
Häufige Spannungszustände, die durch Tagträume reguliert werden
Therapieansatz:
DBT-Skills-Training zur Emotionsregulation
Mentalisierungsförderung in der Gruppentherapie
Funktionsanalyse der Tagträume
Schrittweiser Transfer von Tagtraum–Ressourcen
Ergebnis nach 10 Monaten:
Spannungszustände um 70 % reduziert
Tagtraum-Zeit auf 1–2 Stunden täglich
Verbesserte reale Beziehungsgestaltung
Geringere Impulsivität im Tagtraum–Verhalten
FAQ
Kann Maladaptives Tagträumen bei BPS gefährlich werden?
Ja, wenn es zur einzigen Bewältigungsstrategie wird und reale Lebensbereiche vernachlässigt werden.
Sollte man das Tagträumen bei BPS komplett abstellen?
Nein, sondern die Funktion verstehen und in die Behandlung integrieren.
Können Tagträume bei BPS auch therapeutisch genutzt werden?
Ja, als Zugang zu unbewussten Konflikten und als Ressource für die Identitätsarbeit.
Wie unterscheidet sich MD bei BPS von anderen Störungen?
Durch die heftig schwankenden Gefühle, unscharfe Ich-Grenzen und Schwarz-Weiß-Beziehungsdynamik in den Tagträumen.
Wo finde ich spezialisierte Hilfe?
Therapeuten mit Expertise in Borderline-Persönlichkeitsstörung und Schematherapie-Angeboten, DBT- oder MBT-Ausbildung finden Sie in Online-Datenbanken oder bei Ihrer Krankenkasse.
Fußnote:
¹ Containment: Psychologischer Begriff für die Fähigkeit, überwältigende Gefühle und Impulse zu halten, zu strukturieren und zu integrieren, anstatt impulsiv danach zu handeln.