Emotionale Dysregulation: Symptome und Emotionsregulation statt Emotionskontrolle

Emotionale Dysregulation: Symptome und Emotionsregulation statt Emotionskontrolle

Emotionale Dysregulation

Published on:

Aug 25, 2025

ein bild von einem ufer, links sind steine, rechts ist das meer, in der mitte ist eine gelbe linie
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Emotionen und stressige Situationen: Ständige Emotionskontrolle bei Aggression oder anderen häufigen negativen Emotionen oder auch disruptiver affektiver Störung führt zur Erschöpfung, nicht zur Regulierung. Die 10 besten Wege zum Umgang mit Emotionen für eine gesunde Emotionsregulation.

Emotionale Dysregulation verstehen: Ursachen, Folgen und Wege zur besseren Emotionsregulation ohne Erschöpfung

Die 10 besten Wege, wie Sie besser mit emotionaler Dysregulation umgehen

1.       Gefühle wahrnehmen statt wegdrücken – Emotionen benennen reduziert ihre Wucht.

2.       Den Körper einbeziehen – Sport, Atemübungen oder Yoga wirken regulierend.

3.       Innere Distanz schaffen – ein kurzer Moment zwischen Auslöser und Reaktion verändert Dynamik.

4.       Selbstmitgefühl üben – freundlicher Umgang mit sich selbst nimmt Druck aus der Situation.

5.       Achtsamkeit trainieren – gegenwärtig bleiben, ohne sofort zu reagieren, ist eine wichtige Technik in der Psychosomatik.

6.       Soziale Unterstützung suchen – Austausch stabilisiert und entlastet.

7.       Schlaf und Ernährung beachten – stabile Grundpfeiler für psychische Balance.

8.       Akzeptanz entwickeln – Gefühle nicht als „Fehler“, sondern als Signale sehen.

9.       Struktur aufbauen – feste Routinen reduzieren emotionale Schwankungen.

10.   Professionelle Hilfe nutzen – Therapien wie DBT oder ACT bieten wirksame Werkzeuge.

In einer Welt, die zunehmend Wert auf Selbstoptimierung und Kontrolle legt, wird die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren, oft als erstrebenswertes Ziel dargestellt. Doch was passiert, wenn die ständige Anstrengung, Gefühle zu kontrollieren, selbst zum Problem wird?

Worum es geht: spezifische Strategien zur Verbesserung der emotionalen Reaktionsfähigkeit.

·         emotionale Dysregulation – ein Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommt,

·         wie sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt

·         traditionelle Ansätze zur Emotionskontrolle

·         warum sie zu emotionaler Erschöpfung führen

·         akzeptanzbasierte Methoden für einen nachhaltigeren Umgang mit intensiven Gefühlen

Kurz, es geht darum, einen gesünderen Umgang mit Ihren Emotionen entwickeln zu können, ohne in die Falle der ständigen Überkontrolle zu geraten.

 1. Was ist emotionale Dysregulation?

Emotionale Dysregulation beschreibt eine Schwierigkeit, innere Zustände richtig zu lesen und einzuordnen, und damit auch die Intensität und Dauer eigener Emotionen angemessen zu regulieren. Menschen mit emotionaler Dysregulation erleben ihre Gefühle oft als überwältigend und unkontrollierbar. Sie haben Schwierigkeiten, ihre emotionalen Reaktionen situationsangemessen zu steuern, was sich in Symptomen wie Wutausbrüchen, starken Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit äußern kann.

Im Gegensatz zur gesunden Emotionsregulation, bei der Menschen in der Lage sind, ihre Gefühle zu erkennen, zu verstehen und angemessen auf sie zu reagieren, ist bei der Dysregulation die Fähigkeit zur Selbstregulation in intensiven emotionalen Momenten eingeschränkt. Emotionale Dysregulation ist keine eigenständige Diagnose in der Psychiatrie, sondern eher ein transdiagnostisches Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommen kann.

Tabelle: Abgrenzung zwischen Emotionsregulation und emotionaler Dysregulation

Aspekt

Emotionsregulation

Emotionale Dysregulation

Gefühlswahrnehmung

Emotionen werden klar erkannt und verstanden

Emotionen werden als überwältigend und unkontrollierbar empfunden

Reaktionsfähigkeit

Angemessene, situationsgerechte Reaktionen

Überproportionale, situationsunangemessene Reaktionen

Selbstwahrnehmung

Bewusstsein über eigene emotionale Zustände ist ein zentraler Aspekt in der Psychotherapie.

Gefühl des Kontrollverlusts über eigene Emotionen

2. Wie entsteht emotionale Dysregulation?

Die Ursachen für emotionale Dysregulation sind vielfältig und oft komplex. Frühkindliche Erfahrungen, insbesondere solche, die von Vernachlässigung, Missbrauch oder inkonsistenten Bezugspersonen geprägt sind, können die Entwicklung adäquater Emotionsregulationsstrategien beeinträchtigen. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, da manche Menschen von Natur aus eine höhere affektive Sensibilität besitzen.

Traumata, sowohl in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter, können die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, nachhaltig verändern. Neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei Menschen mit emotionaler Dysregulation häufig Veränderungen in Hirnregionen vorliegen, die für die Verarbeitung und Regulation von Emotionen zuständig sind (wie der präfrontale Cortex und die Amygdala). Zudem können bestimmte psychische Erkrankungen, wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS oder Angststörungen, mit emotionaler Dysregulation einhergehen.

 3. Emotionale Dysregulation vs. Emotionsregulation

Emotionsregulation bezeichnet alle Prozesse, mit denen Individuen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Eine funktionierende Emotionsregulation befähigt uns, negative Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer adäquat zu bewältigen, ohne dass diese uns übermannen oder zu unangemessenem Verhalten führen.

Im Gegensatz dazu ist emotionale Dysregulation durch eine mangelnde Fähigkeit gekennzeichnet, emotionale Reaktionen wirksam zu steuern. Während gesunde Emotionsregulation zu besserer mentaler Gesundheit, stärkerer Selbstkontrolle, erhöhter Resilienz und besseren zwischenmenschlichen Beziehungen führt, kann Dysregulation soziale Beziehungen belasten und zur Isolation führen.

4. Wie äußert sich emotionale Dysregulation im Alltag?

Im Alltag kann sich emotionale Dysregulation auf verschiedene Weise zeigen: Betroffene erleben häufig intensive, schnell wechselnde Emotionen, die sie nur schwer kontrollieren können. Sie neigen zu impulsivem Verhalten und haben oft Schwierigkeiten, ihre Gefühle angemessen auszudrücken.

Häufige Ausdrucksformen sind:

– Plötzliche, intensive Wutausbrüche, die in keinem Verhältnis zum Auslöser stehen

– Langanhaltende Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund

– Übermäßige emotionale Reaktionen auf kleine Frustrationen oder Enttäuschungen

– Anhaltende Reizbarkeit zwischen den Ausbrüchen

– Schwierigkeiten, sich nach emotionalen Ausbrüchen wieder zu beruhigen

Diese Symptome können alle Lebensbereiche beeinträchtigen – von beruflichen Herausforderungen bis zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Die ständige Anstrengung, Emotionen zu kontrollieren, ohne über wirksame Strategien zu verfügen, führt oft zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out-Gefühlen.

 5. Warum führt ständige Emotionskontrolle zu emotionaler Erschöpfung?

Ständige Emotionsregulation kann zu emotionaler Erschöpfung führen, wenn die Ressourcen, die für die Regulation eigener Emotionen aufgewendet werden müssen, die verfügbare Kapazität übersteigen. Dieser Zustand ist besonders häufig in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen (wie in der Pflege oder in Rettungsdiensten) zu beobachten, wo Beschäftigte oft Darstellungsregeln folgen müssen, die von ihnen verlangen, bestimmte Emotionen zu zeigen und andere zu unterdrücken.

Anstatt Emotionen adäquat zu verarbeiten, werden sie unterdrückt, was zu einer inneren Anspannung führt. Die permanente Anstrengung, eigene Gefühle zu kontrollieren, beeinträchtigt die natürliche Fähigkeit, mit Emotionen umzugehen, und kann langfristig zu Symptomen wie Müdigkeit, Reizbarkeit und einem Gefühl der inneren Leere führen. Betroffene erleben eine Art „Burn-out“ auf emotionaler Ebene, der sich negativ auf ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt.

6. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen emotionaler Dysregulation und psychischen Störungen?

Emotionale Dysregulation steht in engem Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen. Sie ist ein zentrales Merkmal von Erkrankungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der disruptiven Stimmungsdysregulationsstörung (DMDD) und ADHS.

Tabelle: Emotionale Dysregulation bei verschiedenen Störungen

Störung

Ausprägung der emotionalen Dysregulation

Borderline-Persönlichkeitsstörung

Intensive, instabile Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen, impulsives Verhalten, Angst vor dem Verlassenwerden

ADHS

Emotionale Überreaktivität, Stimmungsschwankungen, niedrige Frustrationstoleranz

Disruptive Mood Dysregulation Disorder

Schwere, wiederkehrende Wutausbrüche, die deutlich disproportional zur Situation stehen

Angststörungen

Überwältigende Angstgefühle, Schwierigkeiten, Angstzustände zu regulieren

 

Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit, Emotionen effektiv zu regulieren, ein wichtiger Schutzfaktor gegen die Entwicklung und Aufrechterhaltung affektiver Störungen ist. Umgekehrt kann eine mangelnde Emotionsregulation die Symptome dieser Störungen verschlimmern.

 7. Wie zeigt sich emotionale Dysregulation bei Kindern und Jugendlichen?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich emotionale Dysregulation oft durch eine außergewöhnliche, veränderte Stimmungslage, die meist über die Hälfte des Tages und beinahe täglich besteht, was zu Angst und Aggression führen kann. Dabei spielen insbesondere die Emotionen Ärger und Traurigkeit eine vordergründige Rolle.

Die Heranwachsenden zeigen häufig auch mehrere Symptome erhöhter Erregbarkeit wie: schnelle Ablenkbarkeit, starke Unruhe, Gedankenrasen, Ideenflucht, Rededrang und Schlafstörungen. Bei Kindern und Jugendlichen mit affektiver Dysregulation kommt es zu aggressiven Temperamentsausbrüchen, die entweder verbaler Art oder verhaltensbezogen sind. Diese lassen sich mehrmals pro Woche situativ beobachten und stimmen nicht mit der Situation und dem Entwicklungsstand überein.

Aufgrund der Reizbarkeit kommt es häufig in mehreren Bereichen (z. B. zu Hause, in der Schule oder mit Gleichaltrigen) zu Schwierigkeiten. Eine affektive Dysregulation kann das Risiko für verschiedene negative Folgen erhöhen, wie Beeinträchtigung der schulischen Leistungen, Probleme in familiären Beziehungen und die Entwicklung depressiver Erkrankungen im Erwachsenenalter.

 8. Traditionelle Ansätze, Emotionen zu regulieren: Was funktioniert bei der Regulation, was nicht?

Traditionelle Methoden der Emotionsregulation umfassen verschiedene Techniken zur Kontrolle oder Veränderung von Emotionen. Viele Methoden zielen darauf ab, negative Gefühle zu reduzieren, insbesondere in stressigen Situationen oder bei emotionaler Dysregulation.

Bewährte traditionelle Ansätze sind Psychotherapie und spezifische Entspannungstechniken.

– Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Identifizierung und Veränderung negativer Denkmuster

– Entspannungstechniken: Abbau körperlicher Anspannung und Förderung von Ruhe

– Problemlösestrategien: Erlernen von Methoden zur Reduktion der Intensität negativer Emotionen

Allerdings stoßen diese Ansätze bei tieferliegenden Problemen an ihre Grenzen, insbesondere wenn emotionale Dysregulation tief verwurzelt ist. Problematisch ist insbesondere der Fokus auf die Unterdrückung unerwünschter Emotionen, der langfristig zu emotionaler Erschöpfung und Aggression führen kann. Die ständige Kontrolle eigener Gefühle kann die natürliche Fähigkeit beeinträchtigen, mit Emotionen umzugehen, und die eigentlichen Ursachen von emotionaler Dysregulation verdecken.

9. Revolutionäre neue Wege: Akzeptanzbasierte Ansätze zur Emotionsregulation

Akzeptanzbasierte und achtsamkeitsbasierte Ansätze wie DBT und ACT sind revolutionäre Methoden zur Emotionskontrolle. Diese revolutionären, akzentuierten Ansätze zur Emotionskontrolle setzen auf Akzeptanz und Achtsamkeit statt auf Unterdrückung oder Vermeidung von Emotionen.

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ist ein solcher Ansatz, der speziell für Menschen mit emotionaler Dysregulation entwickelt wurde. DBT lehrt Fähigkeiten in den Bereichen Achtsamkeit, zwischenmenschliche Fertigkeiten, Emotionsregulation und Stresstoleranz. Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), die darauf abzielt, psychische Flexibilität zu fördern, indem sie Akzeptanz, Achtsamkeit und Werteorientierung kombiniert.

Diese Ansätze erkennen an, dass der Versuch, Emotionen vollständig zu kontrollieren, oft kontraproduktiv ist, und lehren, wie man Emotionen akzeptiert und trotzdem ein erfülltes Leben führen kann. Sie zielen nicht darauf ab, Emotionen zwanghaft zu unterdrücken, sondern vielmehr darauf, angemessen mit ihnen umzugehen.

 10. Praktische Strategien für einen gesünderen Umgang mit Emotionen

Neben den genannten Psychotherapie-Ansätzen gibt es auch viele praktische Tipps, die im Alltag helfen können, Emotionen besser zu regulieren. Es ist wichtig, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu benennen. Achtsamkeit kann helfen, sich eigener Gefühle bewusst zu werden, ohne sie zu bewerten oder zu unterdrücken.

Wirksame Strategien umfassen:

 

– Abstand schaffen: Vergrößern Sie den Abstand zwischen Auslöser und Reaktion

– Gefühle wahrnehmen: neugierige Beobachtung körperlicher Reaktionen auf Emotionen

– Gefühle benennen: präzise Benennung der empfundenen Emotionen

– Emotionen annehmen: Selbstmitgefühl üben und emotionale Reaktionen als berechtigt anerkennen

– Achtsamkeit praktizieren: Im gegenwärtigen Moment verankern ohne Bewertung

Körperliche Aktivität, wie Sport oder Yoga, kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Auch soziale Kontakte und der Austausch mit anderen Menschen können eine wertvolle Quelle der sozialen Unterstützung sein. Ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung sind ebenfalls wichtig für das psychische Wohlbefinden.

Zusammenfassung

 

·         Emotionale Dysregulation ist ein transdiagnostisches Symptom, das sich in Schwierigkeiten äußert, die Intensität und Dauer von Emotionen angemessen zu modulieren.

·         Die Ursachen sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, Traumata, neurologische Besonderheiten und frühe Beziehungserfahrungen.

·         Ständige Emotionskontrolle durch Unterdrückung kann zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out führen, besonders in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen.

·         Emotionale Dysregulation steht in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS und Angststörungen.

·         Bei Kindern und Jugendlichen äußert sich emotionale Dysregulation durch Stimmungsauffälligkeiten, erhöhte Erregbarkeit und aggressive Ausbrüche.

·         Traditionelle Ansätze zur Emotionsregulation zielen oft auf Kontrolle und Unterdrückung, was langfristig problematisch sein kann.

·         Akzeptanzbasierte Ansätze wie DBT und ACT bieten revolutionär neue Wege im Umgang mit Emotionen.

Praktische Strategien wie Achtsamkeit, körperliche Aktivität und soziale Unterstützung können im Alltag helfen.

FAQ: Emotionale Dysregulation

Was hilft bei emotionaler Dysregulation?

Hilfreich ist ein Bündel aus kurzfristigen und langfristigen Strategien. Achtsamkeitsübungen wie bewusstes Atmen oder das Beobachten von Gedanken ohne sofortige Bewertung bringen Abstand in akute Situationen. Körperliche Bewegung, sei es Ausdauertraining, Yoga oder ein Spaziergang, reduziert innere Anspannung und baut Stresshormone ab. Strukturierte Tagesabläufe geben Sicherheit, weil sie emotionalen Schwankungen weniger Raum lassen. Auf professioneller Ebene haben sich Verfahren wie Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bewährt. Sie vermitteln konkrete Fertigkeiten im Umgang mit intensiven Emotionen, fördern Selbstakzeptanz und helfen, Rückfällen in alte Muster vorzubeugen.

Wie kann ich meine Emotionen kontrollieren und weniger emotional werden?

Der Schlüssel liegt nicht in maximaler Kontrolle, sondern in Regulation. Gefühle können nicht abgestellt werden wie ein Lichtschalter. Wer versucht, Emotionen permanent zu unterdrücken, verstärkt sie oft unbewusst. Hilfreicher ist es, Emotionen bewusst wahrzunehmen, sie innerlich zu benennen und dann eine passende Reaktionsmöglichkeit zu wählen. Beispiele: „Ich spüre gerade Wut – ich atme einmal tief durch, bevor ich reagiere.“ Mit der Zeit entstehen so Freiräume zwischen Reiz und Reaktion. Ziel ist nicht, „weniger emotional“ zu sein, sondern den Umgang mit Emotionen flexibler und konstruktiver zu gestalten.

Welche Beispiele gibt es für dysfunktionale Emotionsregulation?

Dysfunktionale Strategien treten auf, wenn der Umgang mit Emotionen kurzfristig entlastet, langfristig aber schadet. Typisch sind impulsive Wutausbrüche, die Beziehungen zerstören. Rückzug und soziale Isolation verhindern zwar Konflikte, verstärken jedoch Einsamkeit. Substanzmissbrauch wie Alkohol oder Drogen wird oft als Selbstmedikation eingesetzt, verschärft aber die Probleme. Auch das ständige Unterdrücken von Gefühlen („Bloß nicht zeigen, was ich empfinde“) führt zu innerer Anspannung und eines Tages zu Erschöpfung. Diese Muster verdeutlichen, dass nicht die Emotion selbst das Problem ist, sondern der Umgang damit.

Was hilft bei Emotionsregulation?

Zentrale Bausteine sind:

Gefühle benennen: Schon das innere Aussprechen („Ich bin traurig“) reduziert die Intensität.

Achtsames Atmen: Einige tiefe Atemzüge regulieren den Körper und senken die Stressreaktion.

Distanzierungstechniken: Gedanken als „Wolken am Himmel“ betrachten, statt sie für Tatsachen zu halten.

Körperliche Aktivität: Bewegung entlastet und stabilisiert den Hormonhaushalt.

Soziale Unterstützung: Gespräche mit vertrauten Menschen geben Halt.

Therapeutische Methoden wie DBT, ACT oder kognitive Verhaltenstherapie bieten strukturierte Übungen.

Warum ist Emotionsregulation wichtig?

Emotionen steuern unser Verhalten, unsere Beziehungen und unser Wohlbefinden. Wer seine Gefühle regulieren kann, bleibt in belastenden Situationen handlungsfähig, trifft überlegtere Entscheidungen und pflegt stabilere Beziehungen. Eine funktionierende Emotionsregulation wirkt wie ein Puffer gegen Stress, stärkt die psychische Widerstandskraft (Resilienz) und schützt langfristig vor Depressionen, Angststörungen oder Burn-out.

Was ist eine Störung der Emotionsregulation?

Von einer Störung sprechen Fachleute, wenn Emotionen dauerhaft als überwältigend erlebt werden, ihre Intensität nicht mehr zur Situation passt und das soziale, schulische oder berufliche Funktionsniveau deutlich beeinträchtigt ist. Typische Anzeichen sind extreme Stimmungsschwankungen, Kontrollverlust bei Wutausbrüchen oder eine generelle Unfähigkeit, sich nach Stress wieder zu beruhigen. Eine Störung ist keine „Charakterschwäche“, sondern ein Hinweis auf tieferliegende psychische Prozesse, die behandelt werden sollten.

Wie äußert sich emotionale Dysregulation bei Kindern?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich Dysregulation oft in Form häufiger Wutausbrüche, starker Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder anhaltender Traurigkeit. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und schulische Schwierigkeiten treten häufig hinzu. Weil Kinder noch keine ausgereiften Strategien besitzen, reagieren sie stärker impulsiv. Eine frühe Unterstützung – z. B. durch Elterntraining, schulische Hilfen oder psychotherapeutische Begleitung – kann verhindern, dass sich problematische Muster bis ins Erwachsenenalter verfestigen.

Welche Strategien werden zum Steuern von Emotionen verwendet?

Strategien reichen von kognitiven Methoden bis zu akzeptanzbasierten Ansätzen. Kognitive Techniken zielen auf das Erkennen und Hinterfragen von Gedanken ab („Stimmt das wirklich?“). Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Meditation beruhigen den Körper. Akzeptanz- und Achtsamkeitsverfahren (ACT, DBT) lehren, Emotionen nicht zwanghaft loszuwerden, sondern mit ihnen zu leben, ohne dass sie das Verhalten diktieren. Entscheidend ist die Kombination: kurzfristige Beruhigung und langfristiger Aufbau stabiler Fertigkeiten.

Wie beeinflusst die Emotionsregulation das Wohlbefinden?

Eine stabile Regulation führt zu einem stärkeren Selbstwertgefühl, weniger Konflikten, mehr Gelassenheit und besserer psychischer Gesundheit. Menschen fühlen sich innerlich stabiler und können Krisen konstruktiver bewältigen. Umgekehrt belastet eine gestörte Regulation Körper und Seele: Dauerhafter Stress, Schlafprobleme, Konflikte in Beziehungen und ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen sind die Folge. Emotionsregulation entscheidet also wesentlich darüber, ob wir unser Leben als stabil, erfüllend und handhabbar erleben.

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„Wie regulieren wir unsere Emotionen – ohne uns selbst zu verlieren?“

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Nur Übernachtung (ohne Seminar): ca. 100–200 €

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Emotionale Dysregulation verstehen: Ursachen, Folgen und Wege zur besseren Emotionsregulation ohne Erschöpfung

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1.       Gefühle wahrnehmen statt wegdrücken – Emotionen benennen reduziert ihre Wucht.

2.       Den Körper einbeziehen – Sport, Atemübungen oder Yoga wirken regulierend.

3.       Innere Distanz schaffen – ein kurzer Moment zwischen Auslöser und Reaktion verändert Dynamik.

4.       Selbstmitgefühl üben – freundlicher Umgang mit sich selbst nimmt Druck aus der Situation.

5.       Achtsamkeit trainieren – gegenwärtig bleiben, ohne sofort zu reagieren, ist eine wichtige Technik in der Psychosomatik.

6.       Soziale Unterstützung suchen – Austausch stabilisiert und entlastet.

7.       Schlaf und Ernährung beachten – stabile Grundpfeiler für psychische Balance.

8.       Akzeptanz entwickeln – Gefühle nicht als „Fehler“, sondern als Signale sehen.

9.       Struktur aufbauen – feste Routinen reduzieren emotionale Schwankungen.

10.   Professionelle Hilfe nutzen – Therapien wie DBT oder ACT bieten wirksame Werkzeuge.

In einer Welt, die zunehmend Wert auf Selbstoptimierung und Kontrolle legt, wird die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren, oft als erstrebenswertes Ziel dargestellt. Doch was passiert, wenn die ständige Anstrengung, Gefühle zu kontrollieren, selbst zum Problem wird?

Worum es geht: spezifische Strategien zur Verbesserung der emotionalen Reaktionsfähigkeit.

·         emotionale Dysregulation – ein Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommt,

·         wie sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt

·         traditionelle Ansätze zur Emotionskontrolle

·         warum sie zu emotionaler Erschöpfung führen

·         akzeptanzbasierte Methoden für einen nachhaltigeren Umgang mit intensiven Gefühlen

Kurz, es geht darum, einen gesünderen Umgang mit Ihren Emotionen entwickeln zu können, ohne in die Falle der ständigen Überkontrolle zu geraten.

 1. Was ist emotionale Dysregulation?

Emotionale Dysregulation beschreibt eine Schwierigkeit, innere Zustände richtig zu lesen und einzuordnen, und damit auch die Intensität und Dauer eigener Emotionen angemessen zu regulieren. Menschen mit emotionaler Dysregulation erleben ihre Gefühle oft als überwältigend und unkontrollierbar. Sie haben Schwierigkeiten, ihre emotionalen Reaktionen situationsangemessen zu steuern, was sich in Symptomen wie Wutausbrüchen, starken Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit äußern kann.

Im Gegensatz zur gesunden Emotionsregulation, bei der Menschen in der Lage sind, ihre Gefühle zu erkennen, zu verstehen und angemessen auf sie zu reagieren, ist bei der Dysregulation die Fähigkeit zur Selbstregulation in intensiven emotionalen Momenten eingeschränkt. Emotionale Dysregulation ist keine eigenständige Diagnose in der Psychiatrie, sondern eher ein transdiagnostisches Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommen kann.

Tabelle: Abgrenzung zwischen Emotionsregulation und emotionaler Dysregulation

Aspekt

Emotionsregulation

Emotionale Dysregulation

Gefühlswahrnehmung

Emotionen werden klar erkannt und verstanden

Emotionen werden als überwältigend und unkontrollierbar empfunden

Reaktionsfähigkeit

Angemessene, situationsgerechte Reaktionen

Überproportionale, situationsunangemessene Reaktionen

Selbstwahrnehmung

Bewusstsein über eigene emotionale Zustände ist ein zentraler Aspekt in der Psychotherapie.

Gefühl des Kontrollverlusts über eigene Emotionen

2. Wie entsteht emotionale Dysregulation?

Die Ursachen für emotionale Dysregulation sind vielfältig und oft komplex. Frühkindliche Erfahrungen, insbesondere solche, die von Vernachlässigung, Missbrauch oder inkonsistenten Bezugspersonen geprägt sind, können die Entwicklung adäquater Emotionsregulationsstrategien beeinträchtigen. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, da manche Menschen von Natur aus eine höhere affektive Sensibilität besitzen.

Traumata, sowohl in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter, können die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, nachhaltig verändern. Neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei Menschen mit emotionaler Dysregulation häufig Veränderungen in Hirnregionen vorliegen, die für die Verarbeitung und Regulation von Emotionen zuständig sind (wie der präfrontale Cortex und die Amygdala). Zudem können bestimmte psychische Erkrankungen, wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS oder Angststörungen, mit emotionaler Dysregulation einhergehen.

 3. Emotionale Dysregulation vs. Emotionsregulation

Emotionsregulation bezeichnet alle Prozesse, mit denen Individuen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Eine funktionierende Emotionsregulation befähigt uns, negative Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer adäquat zu bewältigen, ohne dass diese uns übermannen oder zu unangemessenem Verhalten führen.

Im Gegensatz dazu ist emotionale Dysregulation durch eine mangelnde Fähigkeit gekennzeichnet, emotionale Reaktionen wirksam zu steuern. Während gesunde Emotionsregulation zu besserer mentaler Gesundheit, stärkerer Selbstkontrolle, erhöhter Resilienz und besseren zwischenmenschlichen Beziehungen führt, kann Dysregulation soziale Beziehungen belasten und zur Isolation führen.

4. Wie äußert sich emotionale Dysregulation im Alltag?

Im Alltag kann sich emotionale Dysregulation auf verschiedene Weise zeigen: Betroffene erleben häufig intensive, schnell wechselnde Emotionen, die sie nur schwer kontrollieren können. Sie neigen zu impulsivem Verhalten und haben oft Schwierigkeiten, ihre Gefühle angemessen auszudrücken.

Häufige Ausdrucksformen sind:

– Plötzliche, intensive Wutausbrüche, die in keinem Verhältnis zum Auslöser stehen

– Langanhaltende Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund

– Übermäßige emotionale Reaktionen auf kleine Frustrationen oder Enttäuschungen

– Anhaltende Reizbarkeit zwischen den Ausbrüchen

– Schwierigkeiten, sich nach emotionalen Ausbrüchen wieder zu beruhigen

Diese Symptome können alle Lebensbereiche beeinträchtigen – von beruflichen Herausforderungen bis zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Die ständige Anstrengung, Emotionen zu kontrollieren, ohne über wirksame Strategien zu verfügen, führt oft zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out-Gefühlen.

 5. Warum führt ständige Emotionskontrolle zu emotionaler Erschöpfung?

Ständige Emotionsregulation kann zu emotionaler Erschöpfung führen, wenn die Ressourcen, die für die Regulation eigener Emotionen aufgewendet werden müssen, die verfügbare Kapazität übersteigen. Dieser Zustand ist besonders häufig in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen (wie in der Pflege oder in Rettungsdiensten) zu beobachten, wo Beschäftigte oft Darstellungsregeln folgen müssen, die von ihnen verlangen, bestimmte Emotionen zu zeigen und andere zu unterdrücken.

Anstatt Emotionen adäquat zu verarbeiten, werden sie unterdrückt, was zu einer inneren Anspannung führt. Die permanente Anstrengung, eigene Gefühle zu kontrollieren, beeinträchtigt die natürliche Fähigkeit, mit Emotionen umzugehen, und kann langfristig zu Symptomen wie Müdigkeit, Reizbarkeit und einem Gefühl der inneren Leere führen. Betroffene erleben eine Art „Burn-out“ auf emotionaler Ebene, der sich negativ auf ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt.

6. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen emotionaler Dysregulation und psychischen Störungen?

Emotionale Dysregulation steht in engem Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen. Sie ist ein zentrales Merkmal von Erkrankungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der disruptiven Stimmungsdysregulationsstörung (DMDD) und ADHS.

Tabelle: Emotionale Dysregulation bei verschiedenen Störungen

Störung

Ausprägung der emotionalen Dysregulation

Borderline-Persönlichkeitsstörung

Intensive, instabile Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen, impulsives Verhalten, Angst vor dem Verlassenwerden

ADHS

Emotionale Überreaktivität, Stimmungsschwankungen, niedrige Frustrationstoleranz

Disruptive Mood Dysregulation Disorder

Schwere, wiederkehrende Wutausbrüche, die deutlich disproportional zur Situation stehen

Angststörungen

Überwältigende Angstgefühle, Schwierigkeiten, Angstzustände zu regulieren

 

Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit, Emotionen effektiv zu regulieren, ein wichtiger Schutzfaktor gegen die Entwicklung und Aufrechterhaltung affektiver Störungen ist. Umgekehrt kann eine mangelnde Emotionsregulation die Symptome dieser Störungen verschlimmern.

 7. Wie zeigt sich emotionale Dysregulation bei Kindern und Jugendlichen?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich emotionale Dysregulation oft durch eine außergewöhnliche, veränderte Stimmungslage, die meist über die Hälfte des Tages und beinahe täglich besteht, was zu Angst und Aggression führen kann. Dabei spielen insbesondere die Emotionen Ärger und Traurigkeit eine vordergründige Rolle.

Die Heranwachsenden zeigen häufig auch mehrere Symptome erhöhter Erregbarkeit wie: schnelle Ablenkbarkeit, starke Unruhe, Gedankenrasen, Ideenflucht, Rededrang und Schlafstörungen. Bei Kindern und Jugendlichen mit affektiver Dysregulation kommt es zu aggressiven Temperamentsausbrüchen, die entweder verbaler Art oder verhaltensbezogen sind. Diese lassen sich mehrmals pro Woche situativ beobachten und stimmen nicht mit der Situation und dem Entwicklungsstand überein.

Aufgrund der Reizbarkeit kommt es häufig in mehreren Bereichen (z. B. zu Hause, in der Schule oder mit Gleichaltrigen) zu Schwierigkeiten. Eine affektive Dysregulation kann das Risiko für verschiedene negative Folgen erhöhen, wie Beeinträchtigung der schulischen Leistungen, Probleme in familiären Beziehungen und die Entwicklung depressiver Erkrankungen im Erwachsenenalter.

 8. Traditionelle Ansätze, Emotionen zu regulieren: Was funktioniert bei der Regulation, was nicht?

Traditionelle Methoden der Emotionsregulation umfassen verschiedene Techniken zur Kontrolle oder Veränderung von Emotionen. Viele Methoden zielen darauf ab, negative Gefühle zu reduzieren, insbesondere in stressigen Situationen oder bei emotionaler Dysregulation.

Bewährte traditionelle Ansätze sind Psychotherapie und spezifische Entspannungstechniken.

– Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Identifizierung und Veränderung negativer Denkmuster

– Entspannungstechniken: Abbau körperlicher Anspannung und Förderung von Ruhe

– Problemlösestrategien: Erlernen von Methoden zur Reduktion der Intensität negativer Emotionen

Allerdings stoßen diese Ansätze bei tieferliegenden Problemen an ihre Grenzen, insbesondere wenn emotionale Dysregulation tief verwurzelt ist. Problematisch ist insbesondere der Fokus auf die Unterdrückung unerwünschter Emotionen, der langfristig zu emotionaler Erschöpfung und Aggression führen kann. Die ständige Kontrolle eigener Gefühle kann die natürliche Fähigkeit beeinträchtigen, mit Emotionen umzugehen, und die eigentlichen Ursachen von emotionaler Dysregulation verdecken.

9. Revolutionäre neue Wege: Akzeptanzbasierte Ansätze zur Emotionsregulation

Akzeptanzbasierte und achtsamkeitsbasierte Ansätze wie DBT und ACT sind revolutionäre Methoden zur Emotionskontrolle. Diese revolutionären, akzentuierten Ansätze zur Emotionskontrolle setzen auf Akzeptanz und Achtsamkeit statt auf Unterdrückung oder Vermeidung von Emotionen.

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ist ein solcher Ansatz, der speziell für Menschen mit emotionaler Dysregulation entwickelt wurde. DBT lehrt Fähigkeiten in den Bereichen Achtsamkeit, zwischenmenschliche Fertigkeiten, Emotionsregulation und Stresstoleranz. Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), die darauf abzielt, psychische Flexibilität zu fördern, indem sie Akzeptanz, Achtsamkeit und Werteorientierung kombiniert.

Diese Ansätze erkennen an, dass der Versuch, Emotionen vollständig zu kontrollieren, oft kontraproduktiv ist, und lehren, wie man Emotionen akzeptiert und trotzdem ein erfülltes Leben führen kann. Sie zielen nicht darauf ab, Emotionen zwanghaft zu unterdrücken, sondern vielmehr darauf, angemessen mit ihnen umzugehen.

 10. Praktische Strategien für einen gesünderen Umgang mit Emotionen

Neben den genannten Psychotherapie-Ansätzen gibt es auch viele praktische Tipps, die im Alltag helfen können, Emotionen besser zu regulieren. Es ist wichtig, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu benennen. Achtsamkeit kann helfen, sich eigener Gefühle bewusst zu werden, ohne sie zu bewerten oder zu unterdrücken.

Wirksame Strategien umfassen:

 

– Abstand schaffen: Vergrößern Sie den Abstand zwischen Auslöser und Reaktion

– Gefühle wahrnehmen: neugierige Beobachtung körperlicher Reaktionen auf Emotionen

– Gefühle benennen: präzise Benennung der empfundenen Emotionen

– Emotionen annehmen: Selbstmitgefühl üben und emotionale Reaktionen als berechtigt anerkennen

– Achtsamkeit praktizieren: Im gegenwärtigen Moment verankern ohne Bewertung

Körperliche Aktivität, wie Sport oder Yoga, kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Auch soziale Kontakte und der Austausch mit anderen Menschen können eine wertvolle Quelle der sozialen Unterstützung sein. Ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung sind ebenfalls wichtig für das psychische Wohlbefinden.

Zusammenfassung

 

·         Emotionale Dysregulation ist ein transdiagnostisches Symptom, das sich in Schwierigkeiten äußert, die Intensität und Dauer von Emotionen angemessen zu modulieren.

·         Die Ursachen sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, Traumata, neurologische Besonderheiten und frühe Beziehungserfahrungen.

·         Ständige Emotionskontrolle durch Unterdrückung kann zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out führen, besonders in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen.

·         Emotionale Dysregulation steht in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS und Angststörungen.

·         Bei Kindern und Jugendlichen äußert sich emotionale Dysregulation durch Stimmungsauffälligkeiten, erhöhte Erregbarkeit und aggressive Ausbrüche.

·         Traditionelle Ansätze zur Emotionsregulation zielen oft auf Kontrolle und Unterdrückung, was langfristig problematisch sein kann.

·         Akzeptanzbasierte Ansätze wie DBT und ACT bieten revolutionär neue Wege im Umgang mit Emotionen.

Praktische Strategien wie Achtsamkeit, körperliche Aktivität und soziale Unterstützung können im Alltag helfen.

FAQ: Emotionale Dysregulation

Was hilft bei emotionaler Dysregulation?

Hilfreich ist ein Bündel aus kurzfristigen und langfristigen Strategien. Achtsamkeitsübungen wie bewusstes Atmen oder das Beobachten von Gedanken ohne sofortige Bewertung bringen Abstand in akute Situationen. Körperliche Bewegung, sei es Ausdauertraining, Yoga oder ein Spaziergang, reduziert innere Anspannung und baut Stresshormone ab. Strukturierte Tagesabläufe geben Sicherheit, weil sie emotionalen Schwankungen weniger Raum lassen. Auf professioneller Ebene haben sich Verfahren wie Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bewährt. Sie vermitteln konkrete Fertigkeiten im Umgang mit intensiven Emotionen, fördern Selbstakzeptanz und helfen, Rückfällen in alte Muster vorzubeugen.

Wie kann ich meine Emotionen kontrollieren und weniger emotional werden?

Der Schlüssel liegt nicht in maximaler Kontrolle, sondern in Regulation. Gefühle können nicht abgestellt werden wie ein Lichtschalter. Wer versucht, Emotionen permanent zu unterdrücken, verstärkt sie oft unbewusst. Hilfreicher ist es, Emotionen bewusst wahrzunehmen, sie innerlich zu benennen und dann eine passende Reaktionsmöglichkeit zu wählen. Beispiele: „Ich spüre gerade Wut – ich atme einmal tief durch, bevor ich reagiere.“ Mit der Zeit entstehen so Freiräume zwischen Reiz und Reaktion. Ziel ist nicht, „weniger emotional“ zu sein, sondern den Umgang mit Emotionen flexibler und konstruktiver zu gestalten.

Welche Beispiele gibt es für dysfunktionale Emotionsregulation?

Dysfunktionale Strategien treten auf, wenn der Umgang mit Emotionen kurzfristig entlastet, langfristig aber schadet. Typisch sind impulsive Wutausbrüche, die Beziehungen zerstören. Rückzug und soziale Isolation verhindern zwar Konflikte, verstärken jedoch Einsamkeit. Substanzmissbrauch wie Alkohol oder Drogen wird oft als Selbstmedikation eingesetzt, verschärft aber die Probleme. Auch das ständige Unterdrücken von Gefühlen („Bloß nicht zeigen, was ich empfinde“) führt zu innerer Anspannung und eines Tages zu Erschöpfung. Diese Muster verdeutlichen, dass nicht die Emotion selbst das Problem ist, sondern der Umgang damit.

Was hilft bei Emotionsregulation?

Zentrale Bausteine sind:

Gefühle benennen: Schon das innere Aussprechen („Ich bin traurig“) reduziert die Intensität.

Achtsames Atmen: Einige tiefe Atemzüge regulieren den Körper und senken die Stressreaktion.

Distanzierungstechniken: Gedanken als „Wolken am Himmel“ betrachten, statt sie für Tatsachen zu halten.

Körperliche Aktivität: Bewegung entlastet und stabilisiert den Hormonhaushalt.

Soziale Unterstützung: Gespräche mit vertrauten Menschen geben Halt.

Therapeutische Methoden wie DBT, ACT oder kognitive Verhaltenstherapie bieten strukturierte Übungen.

Warum ist Emotionsregulation wichtig?

Emotionen steuern unser Verhalten, unsere Beziehungen und unser Wohlbefinden. Wer seine Gefühle regulieren kann, bleibt in belastenden Situationen handlungsfähig, trifft überlegtere Entscheidungen und pflegt stabilere Beziehungen. Eine funktionierende Emotionsregulation wirkt wie ein Puffer gegen Stress, stärkt die psychische Widerstandskraft (Resilienz) und schützt langfristig vor Depressionen, Angststörungen oder Burn-out.

Was ist eine Störung der Emotionsregulation?

Von einer Störung sprechen Fachleute, wenn Emotionen dauerhaft als überwältigend erlebt werden, ihre Intensität nicht mehr zur Situation passt und das soziale, schulische oder berufliche Funktionsniveau deutlich beeinträchtigt ist. Typische Anzeichen sind extreme Stimmungsschwankungen, Kontrollverlust bei Wutausbrüchen oder eine generelle Unfähigkeit, sich nach Stress wieder zu beruhigen. Eine Störung ist keine „Charakterschwäche“, sondern ein Hinweis auf tieferliegende psychische Prozesse, die behandelt werden sollten.

Wie äußert sich emotionale Dysregulation bei Kindern?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich Dysregulation oft in Form häufiger Wutausbrüche, starker Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder anhaltender Traurigkeit. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und schulische Schwierigkeiten treten häufig hinzu. Weil Kinder noch keine ausgereiften Strategien besitzen, reagieren sie stärker impulsiv. Eine frühe Unterstützung – z. B. durch Elterntraining, schulische Hilfen oder psychotherapeutische Begleitung – kann verhindern, dass sich problematische Muster bis ins Erwachsenenalter verfestigen.

Welche Strategien werden zum Steuern von Emotionen verwendet?

Strategien reichen von kognitiven Methoden bis zu akzeptanzbasierten Ansätzen. Kognitive Techniken zielen auf das Erkennen und Hinterfragen von Gedanken ab („Stimmt das wirklich?“). Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Meditation beruhigen den Körper. Akzeptanz- und Achtsamkeitsverfahren (ACT, DBT) lehren, Emotionen nicht zwanghaft loszuwerden, sondern mit ihnen zu leben, ohne dass sie das Verhalten diktieren. Entscheidend ist die Kombination: kurzfristige Beruhigung und langfristiger Aufbau stabiler Fertigkeiten.

Wie beeinflusst die Emotionsregulation das Wohlbefinden?

Eine stabile Regulation führt zu einem stärkeren Selbstwertgefühl, weniger Konflikten, mehr Gelassenheit und besserer psychischer Gesundheit. Menschen fühlen sich innerlich stabiler und können Krisen konstruktiver bewältigen. Umgekehrt belastet eine gestörte Regulation Körper und Seele: Dauerhafter Stress, Schlafprobleme, Konflikte in Beziehungen und ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen sind die Folge. Emotionsregulation entscheidet also wesentlich darüber, ob wir unser Leben als stabil, erfüllend und handhabbar erleben.

Einladung zum Buch-Event an der Müritz

Am Wochenende vom 16. bis 18. Januar 2026 stelle ich mein neues Buch

„Wie regulieren wir unsere Emotionen – ohne uns selbst zu verlieren?“

im historischen Gutshaus Ludorf (ca. 140 km von Berlin) vor.

Programm

16. Januar: Abends kostenlose Buchvorstellung und Buchvergabe

17. und 18. Januar: Intensiv-Seminar zum Thema Emotionsregulierung (max. 12 Plätze)

Optionen & Preise

Seminar:

399 € (Frühbucher bis 01.11.25) / 470 € (ab 01.11.25)

zzgl. Kosten für Übernachtung und Verpflegung (100–200 € für Unterkunft)

Nur Übernachtung (ohne Seminar): ca. 100–200 €

👉 Mehr Informationen und Buchung: https://gutshaus-ludorf.de/emotionsregulierung-seminar/.


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DESCRIPTION:

Emotionen und stressige Situationen: Ständige Emotionskontrolle bei Aggression oder anderen häufigen negativen Emotionen oder auch disruptiver affektiver Störung führt zur Erschöpfung, nicht zur Regulierung. Die 10 besten Wege zum Umgang mit Emotionen für eine gesunde Emotionsregulation.

Emotionale Dysregulation verstehen: Ursachen, Folgen und Wege zur besseren Emotionsregulation ohne Erschöpfung

Die 10 besten Wege, wie Sie besser mit emotionaler Dysregulation umgehen

1.       Gefühle wahrnehmen statt wegdrücken – Emotionen benennen reduziert ihre Wucht.

2.       Den Körper einbeziehen – Sport, Atemübungen oder Yoga wirken regulierend.

3.       Innere Distanz schaffen – ein kurzer Moment zwischen Auslöser und Reaktion verändert Dynamik.

4.       Selbstmitgefühl üben – freundlicher Umgang mit sich selbst nimmt Druck aus der Situation.

5.       Achtsamkeit trainieren – gegenwärtig bleiben, ohne sofort zu reagieren, ist eine wichtige Technik in der Psychosomatik.

6.       Soziale Unterstützung suchen – Austausch stabilisiert und entlastet.

7.       Schlaf und Ernährung beachten – stabile Grundpfeiler für psychische Balance.

8.       Akzeptanz entwickeln – Gefühle nicht als „Fehler“, sondern als Signale sehen.

9.       Struktur aufbauen – feste Routinen reduzieren emotionale Schwankungen.

10.   Professionelle Hilfe nutzen – Therapien wie DBT oder ACT bieten wirksame Werkzeuge.

In einer Welt, die zunehmend Wert auf Selbstoptimierung und Kontrolle legt, wird die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren, oft als erstrebenswertes Ziel dargestellt. Doch was passiert, wenn die ständige Anstrengung, Gefühle zu kontrollieren, selbst zum Problem wird?

Worum es geht: spezifische Strategien zur Verbesserung der emotionalen Reaktionsfähigkeit.

·         emotionale Dysregulation – ein Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommt,

·         wie sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt

·         traditionelle Ansätze zur Emotionskontrolle

·         warum sie zu emotionaler Erschöpfung führen

·         akzeptanzbasierte Methoden für einen nachhaltigeren Umgang mit intensiven Gefühlen

Kurz, es geht darum, einen gesünderen Umgang mit Ihren Emotionen entwickeln zu können, ohne in die Falle der ständigen Überkontrolle zu geraten.

 1. Was ist emotionale Dysregulation?

Emotionale Dysregulation beschreibt eine Schwierigkeit, innere Zustände richtig zu lesen und einzuordnen, und damit auch die Intensität und Dauer eigener Emotionen angemessen zu regulieren. Menschen mit emotionaler Dysregulation erleben ihre Gefühle oft als überwältigend und unkontrollierbar. Sie haben Schwierigkeiten, ihre emotionalen Reaktionen situationsangemessen zu steuern, was sich in Symptomen wie Wutausbrüchen, starken Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit äußern kann.

Im Gegensatz zur gesunden Emotionsregulation, bei der Menschen in der Lage sind, ihre Gefühle zu erkennen, zu verstehen und angemessen auf sie zu reagieren, ist bei der Dysregulation die Fähigkeit zur Selbstregulation in intensiven emotionalen Momenten eingeschränkt. Emotionale Dysregulation ist keine eigenständige Diagnose in der Psychiatrie, sondern eher ein transdiagnostisches Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkommen kann.

Tabelle: Abgrenzung zwischen Emotionsregulation und emotionaler Dysregulation

Aspekt

Emotionsregulation

Emotionale Dysregulation

Gefühlswahrnehmung

Emotionen werden klar erkannt und verstanden

Emotionen werden als überwältigend und unkontrollierbar empfunden

Reaktionsfähigkeit

Angemessene, situationsgerechte Reaktionen

Überproportionale, situationsunangemessene Reaktionen

Selbstwahrnehmung

Bewusstsein über eigene emotionale Zustände ist ein zentraler Aspekt in der Psychotherapie.

Gefühl des Kontrollverlusts über eigene Emotionen

2. Wie entsteht emotionale Dysregulation?

Die Ursachen für emotionale Dysregulation sind vielfältig und oft komplex. Frühkindliche Erfahrungen, insbesondere solche, die von Vernachlässigung, Missbrauch oder inkonsistenten Bezugspersonen geprägt sind, können die Entwicklung adäquater Emotionsregulationsstrategien beeinträchtigen. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, da manche Menschen von Natur aus eine höhere affektive Sensibilität besitzen.

Traumata, sowohl in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter, können die Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, nachhaltig verändern. Neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei Menschen mit emotionaler Dysregulation häufig Veränderungen in Hirnregionen vorliegen, die für die Verarbeitung und Regulation von Emotionen zuständig sind (wie der präfrontale Cortex und die Amygdala). Zudem können bestimmte psychische Erkrankungen, wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS oder Angststörungen, mit emotionaler Dysregulation einhergehen.

 3. Emotionale Dysregulation vs. Emotionsregulation

Emotionsregulation bezeichnet alle Prozesse, mit denen Individuen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Eine funktionierende Emotionsregulation befähigt uns, negative Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer adäquat zu bewältigen, ohne dass diese uns übermannen oder zu unangemessenem Verhalten führen.

Im Gegensatz dazu ist emotionale Dysregulation durch eine mangelnde Fähigkeit gekennzeichnet, emotionale Reaktionen wirksam zu steuern. Während gesunde Emotionsregulation zu besserer mentaler Gesundheit, stärkerer Selbstkontrolle, erhöhter Resilienz und besseren zwischenmenschlichen Beziehungen führt, kann Dysregulation soziale Beziehungen belasten und zur Isolation führen.

4. Wie äußert sich emotionale Dysregulation im Alltag?

Im Alltag kann sich emotionale Dysregulation auf verschiedene Weise zeigen: Betroffene erleben häufig intensive, schnell wechselnde Emotionen, die sie nur schwer kontrollieren können. Sie neigen zu impulsivem Verhalten und haben oft Schwierigkeiten, ihre Gefühle angemessen auszudrücken.

Häufige Ausdrucksformen sind:

– Plötzliche, intensive Wutausbrüche, die in keinem Verhältnis zum Auslöser stehen

– Langanhaltende Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund

– Übermäßige emotionale Reaktionen auf kleine Frustrationen oder Enttäuschungen

– Anhaltende Reizbarkeit zwischen den Ausbrüchen

– Schwierigkeiten, sich nach emotionalen Ausbrüchen wieder zu beruhigen

Diese Symptome können alle Lebensbereiche beeinträchtigen – von beruflichen Herausforderungen bis zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Die ständige Anstrengung, Emotionen zu kontrollieren, ohne über wirksame Strategien zu verfügen, führt oft zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out-Gefühlen.

 5. Warum führt ständige Emotionskontrolle zu emotionaler Erschöpfung?

Ständige Emotionsregulation kann zu emotionaler Erschöpfung führen, wenn die Ressourcen, die für die Regulation eigener Emotionen aufgewendet werden müssen, die verfügbare Kapazität übersteigen. Dieser Zustand ist besonders häufig in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen (wie in der Pflege oder in Rettungsdiensten) zu beobachten, wo Beschäftigte oft Darstellungsregeln folgen müssen, die von ihnen verlangen, bestimmte Emotionen zu zeigen und andere zu unterdrücken.

Anstatt Emotionen adäquat zu verarbeiten, werden sie unterdrückt, was zu einer inneren Anspannung führt. Die permanente Anstrengung, eigene Gefühle zu kontrollieren, beeinträchtigt die natürliche Fähigkeit, mit Emotionen umzugehen, und kann langfristig zu Symptomen wie Müdigkeit, Reizbarkeit und einem Gefühl der inneren Leere führen. Betroffene erleben eine Art „Burn-out“ auf emotionaler Ebene, der sich negativ auf ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt.

6. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen emotionaler Dysregulation und psychischen Störungen?

Emotionale Dysregulation steht in engem Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen. Sie ist ein zentrales Merkmal von Erkrankungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der disruptiven Stimmungsdysregulationsstörung (DMDD) und ADHS.

Tabelle: Emotionale Dysregulation bei verschiedenen Störungen

Störung

Ausprägung der emotionalen Dysregulation

Borderline-Persönlichkeitsstörung

Intensive, instabile Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen, impulsives Verhalten, Angst vor dem Verlassenwerden

ADHS

Emotionale Überreaktivität, Stimmungsschwankungen, niedrige Frustrationstoleranz

Disruptive Mood Dysregulation Disorder

Schwere, wiederkehrende Wutausbrüche, die deutlich disproportional zur Situation stehen

Angststörungen

Überwältigende Angstgefühle, Schwierigkeiten, Angstzustände zu regulieren

 

Studien haben gezeigt, dass die Fähigkeit, Emotionen effektiv zu regulieren, ein wichtiger Schutzfaktor gegen die Entwicklung und Aufrechterhaltung affektiver Störungen ist. Umgekehrt kann eine mangelnde Emotionsregulation die Symptome dieser Störungen verschlimmern.

 7. Wie zeigt sich emotionale Dysregulation bei Kindern und Jugendlichen?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich emotionale Dysregulation oft durch eine außergewöhnliche, veränderte Stimmungslage, die meist über die Hälfte des Tages und beinahe täglich besteht, was zu Angst und Aggression führen kann. Dabei spielen insbesondere die Emotionen Ärger und Traurigkeit eine vordergründige Rolle.

Die Heranwachsenden zeigen häufig auch mehrere Symptome erhöhter Erregbarkeit wie: schnelle Ablenkbarkeit, starke Unruhe, Gedankenrasen, Ideenflucht, Rededrang und Schlafstörungen. Bei Kindern und Jugendlichen mit affektiver Dysregulation kommt es zu aggressiven Temperamentsausbrüchen, die entweder verbaler Art oder verhaltensbezogen sind. Diese lassen sich mehrmals pro Woche situativ beobachten und stimmen nicht mit der Situation und dem Entwicklungsstand überein.

Aufgrund der Reizbarkeit kommt es häufig in mehreren Bereichen (z. B. zu Hause, in der Schule oder mit Gleichaltrigen) zu Schwierigkeiten. Eine affektive Dysregulation kann das Risiko für verschiedene negative Folgen erhöhen, wie Beeinträchtigung der schulischen Leistungen, Probleme in familiären Beziehungen und die Entwicklung depressiver Erkrankungen im Erwachsenenalter.

 8. Traditionelle Ansätze, Emotionen zu regulieren: Was funktioniert bei der Regulation, was nicht?

Traditionelle Methoden der Emotionsregulation umfassen verschiedene Techniken zur Kontrolle oder Veränderung von Emotionen. Viele Methoden zielen darauf ab, negative Gefühle zu reduzieren, insbesondere in stressigen Situationen oder bei emotionaler Dysregulation.

Bewährte traditionelle Ansätze sind Psychotherapie und spezifische Entspannungstechniken.

– Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Identifizierung und Veränderung negativer Denkmuster

– Entspannungstechniken: Abbau körperlicher Anspannung und Förderung von Ruhe

– Problemlösestrategien: Erlernen von Methoden zur Reduktion der Intensität negativer Emotionen

Allerdings stoßen diese Ansätze bei tieferliegenden Problemen an ihre Grenzen, insbesondere wenn emotionale Dysregulation tief verwurzelt ist. Problematisch ist insbesondere der Fokus auf die Unterdrückung unerwünschter Emotionen, der langfristig zu emotionaler Erschöpfung und Aggression führen kann. Die ständige Kontrolle eigener Gefühle kann die natürliche Fähigkeit beeinträchtigen, mit Emotionen umzugehen, und die eigentlichen Ursachen von emotionaler Dysregulation verdecken.

9. Revolutionäre neue Wege: Akzeptanzbasierte Ansätze zur Emotionsregulation

Akzeptanzbasierte und achtsamkeitsbasierte Ansätze wie DBT und ACT sind revolutionäre Methoden zur Emotionskontrolle. Diese revolutionären, akzentuierten Ansätze zur Emotionskontrolle setzen auf Akzeptanz und Achtsamkeit statt auf Unterdrückung oder Vermeidung von Emotionen.

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ist ein solcher Ansatz, der speziell für Menschen mit emotionaler Dysregulation entwickelt wurde. DBT lehrt Fähigkeiten in den Bereichen Achtsamkeit, zwischenmenschliche Fertigkeiten, Emotionsregulation und Stresstoleranz. Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), die darauf abzielt, psychische Flexibilität zu fördern, indem sie Akzeptanz, Achtsamkeit und Werteorientierung kombiniert.

Diese Ansätze erkennen an, dass der Versuch, Emotionen vollständig zu kontrollieren, oft kontraproduktiv ist, und lehren, wie man Emotionen akzeptiert und trotzdem ein erfülltes Leben führen kann. Sie zielen nicht darauf ab, Emotionen zwanghaft zu unterdrücken, sondern vielmehr darauf, angemessen mit ihnen umzugehen.

 10. Praktische Strategien für einen gesünderen Umgang mit Emotionen

Neben den genannten Psychotherapie-Ansätzen gibt es auch viele praktische Tipps, die im Alltag helfen können, Emotionen besser zu regulieren. Es ist wichtig, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu benennen. Achtsamkeit kann helfen, sich eigener Gefühle bewusst zu werden, ohne sie zu bewerten oder zu unterdrücken.

Wirksame Strategien umfassen:

 

– Abstand schaffen: Vergrößern Sie den Abstand zwischen Auslöser und Reaktion

– Gefühle wahrnehmen: neugierige Beobachtung körperlicher Reaktionen auf Emotionen

– Gefühle benennen: präzise Benennung der empfundenen Emotionen

– Emotionen annehmen: Selbstmitgefühl üben und emotionale Reaktionen als berechtigt anerkennen

– Achtsamkeit praktizieren: Im gegenwärtigen Moment verankern ohne Bewertung

Körperliche Aktivität, wie Sport oder Yoga, kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Auch soziale Kontakte und der Austausch mit anderen Menschen können eine wertvolle Quelle der sozialen Unterstützung sein. Ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung sind ebenfalls wichtig für das psychische Wohlbefinden.

Zusammenfassung

 

·         Emotionale Dysregulation ist ein transdiagnostisches Symptom, das sich in Schwierigkeiten äußert, die Intensität und Dauer von Emotionen angemessen zu modulieren.

·         Die Ursachen sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, Traumata, neurologische Besonderheiten und frühe Beziehungserfahrungen.

·         Ständige Emotionskontrolle durch Unterdrückung kann zu emotionaler Erschöpfung und Burn-out führen, besonders in Berufen mit hohen emotionalen Anforderungen.

·         Emotionale Dysregulation steht in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, ADHS und Angststörungen.

·         Bei Kindern und Jugendlichen äußert sich emotionale Dysregulation durch Stimmungsauffälligkeiten, erhöhte Erregbarkeit und aggressive Ausbrüche.

·         Traditionelle Ansätze zur Emotionsregulation zielen oft auf Kontrolle und Unterdrückung, was langfristig problematisch sein kann.

·         Akzeptanzbasierte Ansätze wie DBT und ACT bieten revolutionär neue Wege im Umgang mit Emotionen.

Praktische Strategien wie Achtsamkeit, körperliche Aktivität und soziale Unterstützung können im Alltag helfen.

FAQ: Emotionale Dysregulation

Was hilft bei emotionaler Dysregulation?

Hilfreich ist ein Bündel aus kurzfristigen und langfristigen Strategien. Achtsamkeitsübungen wie bewusstes Atmen oder das Beobachten von Gedanken ohne sofortige Bewertung bringen Abstand in akute Situationen. Körperliche Bewegung, sei es Ausdauertraining, Yoga oder ein Spaziergang, reduziert innere Anspannung und baut Stresshormone ab. Strukturierte Tagesabläufe geben Sicherheit, weil sie emotionalen Schwankungen weniger Raum lassen. Auf professioneller Ebene haben sich Verfahren wie Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bewährt. Sie vermitteln konkrete Fertigkeiten im Umgang mit intensiven Emotionen, fördern Selbstakzeptanz und helfen, Rückfällen in alte Muster vorzubeugen.

Wie kann ich meine Emotionen kontrollieren und weniger emotional werden?

Der Schlüssel liegt nicht in maximaler Kontrolle, sondern in Regulation. Gefühle können nicht abgestellt werden wie ein Lichtschalter. Wer versucht, Emotionen permanent zu unterdrücken, verstärkt sie oft unbewusst. Hilfreicher ist es, Emotionen bewusst wahrzunehmen, sie innerlich zu benennen und dann eine passende Reaktionsmöglichkeit zu wählen. Beispiele: „Ich spüre gerade Wut – ich atme einmal tief durch, bevor ich reagiere.“ Mit der Zeit entstehen so Freiräume zwischen Reiz und Reaktion. Ziel ist nicht, „weniger emotional“ zu sein, sondern den Umgang mit Emotionen flexibler und konstruktiver zu gestalten.

Welche Beispiele gibt es für dysfunktionale Emotionsregulation?

Dysfunktionale Strategien treten auf, wenn der Umgang mit Emotionen kurzfristig entlastet, langfristig aber schadet. Typisch sind impulsive Wutausbrüche, die Beziehungen zerstören. Rückzug und soziale Isolation verhindern zwar Konflikte, verstärken jedoch Einsamkeit. Substanzmissbrauch wie Alkohol oder Drogen wird oft als Selbstmedikation eingesetzt, verschärft aber die Probleme. Auch das ständige Unterdrücken von Gefühlen („Bloß nicht zeigen, was ich empfinde“) führt zu innerer Anspannung und eines Tages zu Erschöpfung. Diese Muster verdeutlichen, dass nicht die Emotion selbst das Problem ist, sondern der Umgang damit.

Was hilft bei Emotionsregulation?

Zentrale Bausteine sind:

Gefühle benennen: Schon das innere Aussprechen („Ich bin traurig“) reduziert die Intensität.

Achtsames Atmen: Einige tiefe Atemzüge regulieren den Körper und senken die Stressreaktion.

Distanzierungstechniken: Gedanken als „Wolken am Himmel“ betrachten, statt sie für Tatsachen zu halten.

Körperliche Aktivität: Bewegung entlastet und stabilisiert den Hormonhaushalt.

Soziale Unterstützung: Gespräche mit vertrauten Menschen geben Halt.

Therapeutische Methoden wie DBT, ACT oder kognitive Verhaltenstherapie bieten strukturierte Übungen.

Warum ist Emotionsregulation wichtig?

Emotionen steuern unser Verhalten, unsere Beziehungen und unser Wohlbefinden. Wer seine Gefühle regulieren kann, bleibt in belastenden Situationen handlungsfähig, trifft überlegtere Entscheidungen und pflegt stabilere Beziehungen. Eine funktionierende Emotionsregulation wirkt wie ein Puffer gegen Stress, stärkt die psychische Widerstandskraft (Resilienz) und schützt langfristig vor Depressionen, Angststörungen oder Burn-out.

Was ist eine Störung der Emotionsregulation?

Von einer Störung sprechen Fachleute, wenn Emotionen dauerhaft als überwältigend erlebt werden, ihre Intensität nicht mehr zur Situation passt und das soziale, schulische oder berufliche Funktionsniveau deutlich beeinträchtigt ist. Typische Anzeichen sind extreme Stimmungsschwankungen, Kontrollverlust bei Wutausbrüchen oder eine generelle Unfähigkeit, sich nach Stress wieder zu beruhigen. Eine Störung ist keine „Charakterschwäche“, sondern ein Hinweis auf tieferliegende psychische Prozesse, die behandelt werden sollten.

Wie äußert sich emotionale Dysregulation bei Kindern?

Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich Dysregulation oft in Form häufiger Wutausbrüche, starker Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder anhaltender Traurigkeit. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und schulische Schwierigkeiten treten häufig hinzu. Weil Kinder noch keine ausgereiften Strategien besitzen, reagieren sie stärker impulsiv. Eine frühe Unterstützung – z. B. durch Elterntraining, schulische Hilfen oder psychotherapeutische Begleitung – kann verhindern, dass sich problematische Muster bis ins Erwachsenenalter verfestigen.

Welche Strategien werden zum Steuern von Emotionen verwendet?

Strategien reichen von kognitiven Methoden bis zu akzeptanzbasierten Ansätzen. Kognitive Techniken zielen auf das Erkennen und Hinterfragen von Gedanken ab („Stimmt das wirklich?“). Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Meditation beruhigen den Körper. Akzeptanz- und Achtsamkeitsverfahren (ACT, DBT) lehren, Emotionen nicht zwanghaft loszuwerden, sondern mit ihnen zu leben, ohne dass sie das Verhalten diktieren. Entscheidend ist die Kombination: kurzfristige Beruhigung und langfristiger Aufbau stabiler Fertigkeiten.

Wie beeinflusst die Emotionsregulation das Wohlbefinden?

Eine stabile Regulation führt zu einem stärkeren Selbstwertgefühl, weniger Konflikten, mehr Gelassenheit und besserer psychischer Gesundheit. Menschen fühlen sich innerlich stabiler und können Krisen konstruktiver bewältigen. Umgekehrt belastet eine gestörte Regulation Körper und Seele: Dauerhafter Stress, Schlafprobleme, Konflikte in Beziehungen und ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen sind die Folge. Emotionsregulation entscheidet also wesentlich darüber, ob wir unser Leben als stabil, erfüllend und handhabbar erleben.

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