Maladaptives Tagträumen: klinische Definition und psychodynamische Abgrenzung der Tagträume in Psychiatrie und Psychotherapie (1)
Maladaptives Tagträumen: klinische Definition und psychodynamische Abgrenzung der Tagträume in Psychiatrie und Psychotherapie (1)
Maladaptives Tagträumen
Published on:
Sep 28, 2025


Description:
Maladaptives Tagträumen: Definition, Abgrenzung & Ursachen. Psychotherapie und Bewältigung für Betroffene sowie Infos für Psychologen & Therapeuten.
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Teaser (Lead)
Gedankliches Abschweifen ist normal und kann kreativ machen. Doch was, wenn Fantasien so intensiv, lang und realistisch werden, dass sie die Wirklichkeit überlagern? In diesem Artikel definieren wir Maladaptives Tagträumen, grenzen es von alltäglichem Kopfkino ab und erklären, warum es sich nicht um Faulheit oder simple „Tagträumerei“ handelt.
Definition und Abgrenzung des Tagträumens von Persönlichkeitsstörungen und anderen Erkrankungen in der Psychotherapie, klinische und psychodynamische Merkmale des Maladaptiven Tagträumens
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden – ein umfassender Leitfaden
Oder
den Überblick „Maladaptives Tagträumen – Ursachen, Symptome und Hilfe“ zu Definition, Forschung, Ursachen, Symptomen, Diagnose, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten. Dieser Themenartikel klärt, wie sich Maladaptives Tagträumen vom normalen Tagträumen unterscheidet, und räumt mit gängigen Missverständnissen auf.
Gedankliches Abschweifen ist normal und kann kreativ machen. Doch was, wenn Fantasien so intensiv, lang und realistisch werden, dass sie die Wirklichkeit überlagern? In diesem Artikel definieren wir Maladaptives Tagträumen, grenzen es von alltäglichem Kopfkino ab und erklären, warum es sich nicht um Faulheit oder simple „Tagträumerei“ handelt.
2. Was sind maladaptive Tagträume?
Der Ausdruck Maladaptives Tagträumen (maladaptive daydreaming, MD) wurde 2002 vom israelischen Psychologen Eli Somer geprägt. Er beschreibt damit „extensive Fantasieaktivität, die menschliche Interaktion ersetzt und/oder akademische, berufliche oder soziale Funktionen beeinträchtigt“. Somers qualitative Studie basierte auf sechs Patienten, die stundenlang in innere Traumwelten abtauchten, um Stress oder seelische Schmerzen zu mildern. Die Betroffenen wussten, dass ihre Fantasien nicht real sind, litten aber unter dem Kontrollverlust und den Auswirkungen auf ihr Leben. Somit kann man sagen, dass MD-ler eine eigene Strategie entwickelt haben, um der Realität zu entfliehen.
Die ersten Forschungsarbeiten stammen aus den frühen 2000er Jahren. Ab 2011 folgten größere Online-Erhebungen. Um das Phänomen zu messen, entwickelte Somer mit Kollegen die Maladaptive Daydreaming Scale (MDS 16), die Qualität, Kontrollierbarkeit, emotionalen Nutzen und Beeinträchtigung erfasst. MD ist bislang keine offizielle Diagnose im DSM 5, sondern ein Forschungskonstrukt. Viele, die an MD leiden, haben Schwierigkeiten im Alltag und fühlen sich in der Psychiatrie oft nicht verstanden, da es sich nicht um eine offizielle Störung handelt.
3. Unterschiede zu normalen Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Maladaptives Tagträumen unterscheidet sich deutlich: Die Lebhaftigkeit und Komplexität der MD-Fantasien sind extrem lebhaft, detailreich und ähneln fortlaufenden Serien mit festen Charakteren. Die Dauer und Intensität der Episoden dauern Minuten bis Stunden; Betroffene verlieren das Zeitgefühl und haben Schwierigkeiten, die Tagträume zu beenden.
Während alltägliches Tagtraum leicht unterbrochen werden kann, empfinden MD-Betroffene das Bedürfnis, die imaginäre Geschichte fortzuführen; Unterbrechungen führen zu Irritation. MD dient häufig als Strategie zur Bewältigung von Stress, Trauer oder Langeweile, während normales Tagträumen eher zufällig entsteht. Charakteristisch für MD sind Bewegung (Hin und Hergehen, Wippen), Mimik und leises Sprechen während des Fantasierens. Diese Unterschiede machen deutlich, warum MD mehr als „normales Kopfkino“ ist und eigene Aufmerksamkeit verdient.
4. Klinische Kriterien und Herausforderungen in der Diagnose
Phänomene wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation müssen ausgeschlossen werden. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen behalten MD-Betroffene den Realitätsbezug. Während bei ADHS oder Zwangsstörungen ebenfalls Konzentrationsschwierigkeiten auftreten können, sind es bei MD hauptsächlich die fesselnden Fantasien, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen (u. a. Intensität der Fantasien, Kontrollverlust, Leidensdruck), doch klinischer Konsens steht noch aus.
Die MDS 16 hilft, das Ausmaß der Tagträume zu erfassen, ersetzt aber nicht die ärztliche Diagnose. Es ist wichtig zu beachten, dass MD oft mit anderen psychischen Disorders einhergehen kann, wie z.B. Angststörungen oder Depressionen. Eine umfassende Diagnose ist daher entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und eine geeignete Therapie zu entwickeln. Die Abgrenzung zu anderen Störungen ist nicht immer einfach, aber für eine effektive Behandlung unerlässlich.
5. Normales vs. Maladaptives Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Im Gegensatz dazu ist maladaptives Tagträumen ein anderes Phänomen. Hier sind einige wesentliche Unterschiede:
Merkmal | Alltags-Tagträume | Maladaptives Tagträumen |
Dauer & Spontanität | Kurz und spontan | Langanhaltend, komplex mit geplanten Fortsetzungen |
Auswirkungen | Hilfreich für Problemlösung, Stimmung, Kreativität | Kann das Leben erheblich beeinträchtigen, schottet von der Realität ab |
Die Abgrenzung zum normalen Tagtraum ist ein wichtiger Schritt zur Diagnose. Während alltägliches Tagträumen eine entspannende und harmlose Tätigkeit sein kann, können die Folgen des maladaptiven Tagträumens das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Viele MD-ler erleben eine Form der Bewältigung, die sich im Laufe der Zeit als schädlich erweist, da sie von der Realität abschottet. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
6. Abgrenzung zu Tagtraumstörungen – wer braucht Psychotherapie
Tagtraumstörungen werden in den beiden wichtigsten diagnostischen Klassifikationssystemen unter unterschiedlichen Begriffen und mit unterschiedlichen Konzeptualisierungen erfasst.
ICD-11 (International Classification of Diseases, 11. Revision)
Im ICD-11 wird die Störung unter dem folgenden offiziellen Hilfsbegriff geführt:
Maladaptive Daydreaming (MD) - 6B25 Maladaptive Daydreaming (Deutsch: Maladaptives Tagträumen)
Details:
Status: Seit der Implementierung des ICD-11 im Jahr 2022 ist "Maladaptive Daydreaming" erstmals eine anerkannte Diagnose (kodiert unter "Andere spezifizierte Zwangsstörungen oder verwandte Störungen").
Kernkriterien: Der Fokus liegt auf dem exzessiven, immersiven Tagträumen, das: Ausufernd und zeitintensiv ist.
Klinisch signifikantes Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursacht.
Nicht ausschließlich als Symptom einer anderen Störung (z.B. Schizophrenie, neurologische Erkrankung) besser erklärt werden kann.
Zusätzliche Spezifizierung: Das ICD-11 erlaubt die Spezifizierung "With addictive behaviours" (mit suchtartigem Verhalten), wenn ein starkes Verlangen und Schwierigkeiten, das Tagträumen zu kontrollieren, im Vordergrund stehen.
DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Edition)
Im aktuellen DSM-5 gibt es keine eigenständige Diagnose für Tagtraumstörungen. Sie werden daher mit einem anderen Hilfsbegriff abgebildet:
Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) - 300.16 (deutsch: Sonstige näher bezeichnete dissoziative Störung)
Details:
Status: "Maladaptive Daydreaming" ist im DSM-5 nicht als eigene Störung aufgeführt. Kliniker verwenden daher die Kategorie OSDD, um das Störungsbild dennoch zu erfassen.
Hilfsbegriff: Der spezifische Zusatz, der verwendet wird, lautet:
"Identity disturbance due to prolonged and intense coercive persuasion" – Dieser Begriff ist jedoch sehr unscharf und passt inhaltlich oft nicht optimal.
In der Praxis wird häufig der allgemeinere Zusatz "... with maladaptive daydreaming" oder einfach der beschreibende Begriff "Maladaptive Daydreaming" im Diagnosebericht verwendet, gefolgt von der OSDD-Code-Nummer.
Konzeptualisierung: Im DSM-5 wird das Phänomen oft im Spektrum der dissoziativen Störungen gesehen, da die intensive Absorption und das Eintauchen in eine fantasierte Welt als eine Form der Dissoziation von der realen Umwelt betrachtet werden kann. Es gibt auch Diskussionen, es den Zwangsspektrum-Störungen zuzuordnen.
Zusammenfassende Gegenüberstellung
Merkmal | ICD-11 | DSM-5 |
Offizieller Begriff | Maladaptive Daydreaming (MD) | Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) |
Diagnose-Status | Eigenständige Diagnose (unter "Zwangsstörungen oder verwandte Störungen") | Keine eigenständige Diagnose (wird unter "Sonstige" erfasst) |
Kodierung | 6B25 | 300.16 |
Hilfsbegriff für die Störung | Der Begriff selbst ist die Diagnose. | Wird als Zusatz-Specifier bei OSDD verwendet. |
Konzeptuelle Einordnung | Wird eher den zwangsverwandten Störungen zugerechnet (wegen des suchtartigen, schwer kontrollierbaren Charakters). | Wird eher den dissoziativen Störungen zugerechnet (wegen des Zustands der Absorption und des Rückzugs aus der Realität). |
Wichtiger Hinweis: Beide Manuale betonen, dass die Tagtraumstörung abgegrenzt werden muss von Tagträumen im Rahmen anderer Erkrankungen wie z.B. ADHS (Unaufmerksamkeit), Autismus-Spektrum-Störung, Psychosen oder Substanzkonsum.
Die Aufnahme als 6B25 Maladaptive Daydreaming im ICD-11 stellt einen großen Schritt für die Anerkennung dieses Leidensbildes dar und ermöglicht eine klarere Diagnostik und Forschung als die "Notlösung" im DSM-5.
Es ist daher wichtig, Störungen wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation auszuschließen. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen bewahren Menschen mit maladaptiven Tagträumen den Bezug zur Realität. Obwohl Konzentrationsschwierigkeiten auch bei ADHS oder Zwangsstörungen auftreten können, werden sie bei maladaptiven Tagträumen hauptsächlich durch die fesselnden Fantasien verursacht, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen, wie z. B. die Intensität der Fantasien, den Kontrollverlust und den Leidensdruck, aber es gibt noch keinen klinischen Konsens. Die Abgrenzung zu anderen Mental Disorders ist ein therapeutisch wichtiger Punkt. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen sicheren Raum, um diese Aspekte zu erkunden und Ihre individuellen Symptome besser zu verstehen.
7. Einflussfaktoren und offene Fragen
Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Tagträumen
Maladaptives Tagträumen wird manchmal als Ausrede für Faulheit missverstanden. Tatsächlich zeigen Studien, dass MD mit psychischen Belastungen einhergeht: ADHS, Angststörungen, depressive Störungen oder Zwangsstörungen. Viele Betroffene berichten von Stress oder traumatischen Erfahrungen; andere nutzen MD als kreatives Ventil. Kontrovers diskutiert wird, ob MD als eigenständige Störung anerkannt werden sollte oder Teil einer Komorbidität ist. Fest steht: Wer stundenlang in Fantasien flüchtet und den Alltag vernachlässigt, benötigt Verständnis und professionelle Unterstützung, keine Vorwürfe.
Es ist wichtig zu erkennen, dass maladaptives Tagträumen selten isoliert auftritt. Oftmals besteht ein enger Zusammenhang mit anderen psychischen Disorders, die das Tagträumen beeinflussen oder durch es verstärkt werden können. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem wir gemeinsam diesen Verbindungen auf den Grund gehen und individuelle Strategien zur Bewältigung entwickeln können. Im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung. Ich helfe Ihnen, die Zusammenhänge zwischen Ihren Tagträumen und anderen Mental Health Problemen zu verstehen.
Die psychodynamische Rolle von Stress und Trauma
Stress und traumatische Erfahrungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von maladaptivem Tagträumen. MD-ler nutzen das intensive Tagträumen oft als eine Art Bewältigungs-Mechanismus, um der Realität zu entfliehen und sich vor überwältigenden Emotionen zu schützen. Besonders in Situationen, in denen Menschen Stress erleben oder in der Vergangenheit Traumata erlitten haben, kann das Tagträumen zu einer häufig genutzten Fluchtstrategie werden. Es bietet eine temporäre Traumwelten, in der sie Kontrolle und Sicherheit finden können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Die Psychotherapie kann helfen, die zugrunde liegenden Ursachen des maladaptiven Tagträumens zu bearbeiten und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hierbei kann auch die Bearbeitung von posttraumatischen Erlebnissen eine wichtige Rolle spielen. Durch traumasensible Ansätze können wir gemeinsam daran arbeiten, die negativen Auswirkungen von Stress und Trauma auf Ihr Tagtraumverhalten zu reduzieren und Ihnen helfen, wieder mehr Kontrolle über Ihr Leben zu gewinnen.
Psychische Störungen und deren Auswirkungen
Maladaptives Tagträumen tritt selten isoliert auf, sondern geht häufig mit anderen psychischen Disorders einher. Diese sogenannten Komorbiditäten können das Tagtraumverhalten verstärken und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Begleiterkrankungen gehören Angststörungen, depressive Störungen, ADHS, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Das Vorliegen dieser Komorbiditäten kann die Diagnose und Behandlung von maladaptiven Tagträumen erschweren, da die Symptome sich überlappen und gegenseitig verstärken können. Hier ist eine detaillierte Diagnose besonders wichtig.
In meiner Psychotherapie berücksichtige ich diese komplexen Wechselwirkungen und entwickle einen individuellen Behandlungsplan, der sowohl das maladaptive Tagträumen als auch die begleitenden Störungen adressiert. Durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise können wir gemeinsam daran arbeiten, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu helfen, ein erfüllteres Leben zu führen. Die Bewältigungs-Strategien können dann erlernt und gefestigt werden, um ein Abgleiten in alte Verhaltensmuster zu verhindern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
8. Fazit: Klarheit über Tagträume für die Gestaltung angemessener Behandlungsmöglichkeiten
Wichtigkeit der Aufklärung über Symptome bei maladaptivem Tagträumen
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Öffentlichkeit über maladaptives Tagträumen aufzuklären. Viele Menschen verwechseln es mit normalem Tagträumen oder halten es für eine bloße Marotte. Eine umfassende Aufklärung kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Psychiater, Psychologen und andere Fachkräfte im Bereich der Mental Health über das Phänomen informiert sind, um eine fundierte Diagnose stellen und eine geeignete Therapie anbieten zu können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, die Zusammenhänge zu erkennen und sich selbst besser zu verstehen.
Durch gezielte Informationskampagnen, Artikel und Vorträge kann das Bewusstsein für maladaptives Tagträumen in der Gesellschaft gestärkt werden. Dies kann dazu beitragen, dass Betroffene sich verstanden fühlen und weniger isoliert sind. Es ist wichtig zu betonen, dass maladaptives Tagträumen kein Zeichen von Faulheit oder mangelnder Willenskraft ist, sondern eine ernstzunehmende Disorder, die professionelle Unterstützung erfordern kann. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können – im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung.
Zukünftige Forschungsmöglichkeiten
Die Forschung zu maladaptiven Tagträumen steckt noch in den Kinderschuhen, daher gibt es zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Studien. Es ist wichtig, die Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von maladaptiven Tagträumen genauer zu untersuchen. Hierbei könnten genetische, neurologische und psychosoziale Faktoren eine Rolle spielen. Auch die Entwicklung standardisierter diagnostischer Kriterien und Messinstrumente ist von großer Bedeutung, um das Phänomen zuverlässiger zu erfassen. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Darüber hinaus sind Studien erforderlich, um die Wirksamkeit verschiedener Therapie-Ansätze zu evaluieren. Bisher gibt es nur wenige kontrollierte Studien, die die Effektivität von Verhaltenstherapie, psychodynamischer Psychotherapie oder anderen Behandlungsformen bei maladaptiven Tagträumen untersucht haben. Zukünftige Forschung sollte auch die langfristigen Auswirkungen von maladaptiven Tagträumen auf die Lebensqualität, die soziale Interaktion und die berufliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen berücksichtigen. Es ist wichtig, ein umfassendes Verständnis des Disorders zu entwickeln, um effektive Interventionsstrategien zu entwickeln.
9. Ressourcen für Betroffene
Es ist wichtig, dass Menschen, die unter maladaptiven Tagträumen leiden, Zugang zu geeigneten Ressourcen und Unterstützung haben. Dazu gehören Selbsthilfegruppen, Online-Foren und Beratungsstellen, in denen sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können. Auch psychotherapeutische Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von MD-ler zugeschnitten sind, sind von großer Bedeutung. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, persönliche oder berufliche Herausforderungen zu meistern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Angehörige und Freunde von Menschen mit maladaptiven Tagträumen über das Phänomen informiert sind und lernen, wie sie ihre Lieben unterstützen können. Ein offenes und verständnisvolles Umfeld kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und den Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Wege gibt, mit maladaptiven Tagträumen umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, Ihre Bewältigungs-Strategien zu verbessern.
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Definition und Abgrenzung des Tagträumens von Persönlichkeitsstörungen und anderen Erkrankungen in der Psychotherapie, klinische und psychodynamische Merkmale des Maladaptiven Tagträumens
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden – ein umfassender Leitfaden
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Gedankliches Abschweifen ist normal und kann kreativ machen. Doch was, wenn Fantasien so intensiv, lang und realistisch werden, dass sie die Wirklichkeit überlagern? In diesem Artikel definieren wir Maladaptives Tagträumen, grenzen es von alltäglichem Kopfkino ab und erklären, warum es sich nicht um Faulheit oder simple „Tagträumerei“ handelt.
2. Was sind maladaptive Tagträume?
Der Ausdruck Maladaptives Tagträumen (maladaptive daydreaming, MD) wurde 2002 vom israelischen Psychologen Eli Somer geprägt. Er beschreibt damit „extensive Fantasieaktivität, die menschliche Interaktion ersetzt und/oder akademische, berufliche oder soziale Funktionen beeinträchtigt“. Somers qualitative Studie basierte auf sechs Patienten, die stundenlang in innere Traumwelten abtauchten, um Stress oder seelische Schmerzen zu mildern. Die Betroffenen wussten, dass ihre Fantasien nicht real sind, litten aber unter dem Kontrollverlust und den Auswirkungen auf ihr Leben. Somit kann man sagen, dass MD-ler eine eigene Strategie entwickelt haben, um der Realität zu entfliehen.
Die ersten Forschungsarbeiten stammen aus den frühen 2000er Jahren. Ab 2011 folgten größere Online-Erhebungen. Um das Phänomen zu messen, entwickelte Somer mit Kollegen die Maladaptive Daydreaming Scale (MDS 16), die Qualität, Kontrollierbarkeit, emotionalen Nutzen und Beeinträchtigung erfasst. MD ist bislang keine offizielle Diagnose im DSM 5, sondern ein Forschungskonstrukt. Viele, die an MD leiden, haben Schwierigkeiten im Alltag und fühlen sich in der Psychiatrie oft nicht verstanden, da es sich nicht um eine offizielle Störung handelt.
3. Unterschiede zu normalen Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Maladaptives Tagträumen unterscheidet sich deutlich: Die Lebhaftigkeit und Komplexität der MD-Fantasien sind extrem lebhaft, detailreich und ähneln fortlaufenden Serien mit festen Charakteren. Die Dauer und Intensität der Episoden dauern Minuten bis Stunden; Betroffene verlieren das Zeitgefühl und haben Schwierigkeiten, die Tagträume zu beenden.
Während alltägliches Tagtraum leicht unterbrochen werden kann, empfinden MD-Betroffene das Bedürfnis, die imaginäre Geschichte fortzuführen; Unterbrechungen führen zu Irritation. MD dient häufig als Strategie zur Bewältigung von Stress, Trauer oder Langeweile, während normales Tagträumen eher zufällig entsteht. Charakteristisch für MD sind Bewegung (Hin und Hergehen, Wippen), Mimik und leises Sprechen während des Fantasierens. Diese Unterschiede machen deutlich, warum MD mehr als „normales Kopfkino“ ist und eigene Aufmerksamkeit verdient.
4. Klinische Kriterien und Herausforderungen in der Diagnose
Phänomene wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation müssen ausgeschlossen werden. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen behalten MD-Betroffene den Realitätsbezug. Während bei ADHS oder Zwangsstörungen ebenfalls Konzentrationsschwierigkeiten auftreten können, sind es bei MD hauptsächlich die fesselnden Fantasien, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen (u. a. Intensität der Fantasien, Kontrollverlust, Leidensdruck), doch klinischer Konsens steht noch aus.
Die MDS 16 hilft, das Ausmaß der Tagträume zu erfassen, ersetzt aber nicht die ärztliche Diagnose. Es ist wichtig zu beachten, dass MD oft mit anderen psychischen Disorders einhergehen kann, wie z.B. Angststörungen oder Depressionen. Eine umfassende Diagnose ist daher entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und eine geeignete Therapie zu entwickeln. Die Abgrenzung zu anderen Störungen ist nicht immer einfach, aber für eine effektive Behandlung unerlässlich.
5. Normales vs. Maladaptives Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Im Gegensatz dazu ist maladaptives Tagträumen ein anderes Phänomen. Hier sind einige wesentliche Unterschiede:
Merkmal | Alltags-Tagträume | Maladaptives Tagträumen |
Dauer & Spontanität | Kurz und spontan | Langanhaltend, komplex mit geplanten Fortsetzungen |
Auswirkungen | Hilfreich für Problemlösung, Stimmung, Kreativität | Kann das Leben erheblich beeinträchtigen, schottet von der Realität ab |
Die Abgrenzung zum normalen Tagtraum ist ein wichtiger Schritt zur Diagnose. Während alltägliches Tagträumen eine entspannende und harmlose Tätigkeit sein kann, können die Folgen des maladaptiven Tagträumens das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Viele MD-ler erleben eine Form der Bewältigung, die sich im Laufe der Zeit als schädlich erweist, da sie von der Realität abschottet. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
6. Abgrenzung zu Tagtraumstörungen – wer braucht Psychotherapie
Tagtraumstörungen werden in den beiden wichtigsten diagnostischen Klassifikationssystemen unter unterschiedlichen Begriffen und mit unterschiedlichen Konzeptualisierungen erfasst.
ICD-11 (International Classification of Diseases, 11. Revision)
Im ICD-11 wird die Störung unter dem folgenden offiziellen Hilfsbegriff geführt:
Maladaptive Daydreaming (MD) - 6B25 Maladaptive Daydreaming (Deutsch: Maladaptives Tagträumen)
Details:
Status: Seit der Implementierung des ICD-11 im Jahr 2022 ist "Maladaptive Daydreaming" erstmals eine anerkannte Diagnose (kodiert unter "Andere spezifizierte Zwangsstörungen oder verwandte Störungen").
Kernkriterien: Der Fokus liegt auf dem exzessiven, immersiven Tagträumen, das: Ausufernd und zeitintensiv ist.
Klinisch signifikantes Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursacht.
Nicht ausschließlich als Symptom einer anderen Störung (z.B. Schizophrenie, neurologische Erkrankung) besser erklärt werden kann.
Zusätzliche Spezifizierung: Das ICD-11 erlaubt die Spezifizierung "With addictive behaviours" (mit suchtartigem Verhalten), wenn ein starkes Verlangen und Schwierigkeiten, das Tagträumen zu kontrollieren, im Vordergrund stehen.
DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Edition)
Im aktuellen DSM-5 gibt es keine eigenständige Diagnose für Tagtraumstörungen. Sie werden daher mit einem anderen Hilfsbegriff abgebildet:
Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) - 300.16 (deutsch: Sonstige näher bezeichnete dissoziative Störung)
Details:
Status: "Maladaptive Daydreaming" ist im DSM-5 nicht als eigene Störung aufgeführt. Kliniker verwenden daher die Kategorie OSDD, um das Störungsbild dennoch zu erfassen.
Hilfsbegriff: Der spezifische Zusatz, der verwendet wird, lautet:
"Identity disturbance due to prolonged and intense coercive persuasion" – Dieser Begriff ist jedoch sehr unscharf und passt inhaltlich oft nicht optimal.
In der Praxis wird häufig der allgemeinere Zusatz "... with maladaptive daydreaming" oder einfach der beschreibende Begriff "Maladaptive Daydreaming" im Diagnosebericht verwendet, gefolgt von der OSDD-Code-Nummer.
Konzeptualisierung: Im DSM-5 wird das Phänomen oft im Spektrum der dissoziativen Störungen gesehen, da die intensive Absorption und das Eintauchen in eine fantasierte Welt als eine Form der Dissoziation von der realen Umwelt betrachtet werden kann. Es gibt auch Diskussionen, es den Zwangsspektrum-Störungen zuzuordnen.
Zusammenfassende Gegenüberstellung
Merkmal | ICD-11 | DSM-5 |
Offizieller Begriff | Maladaptive Daydreaming (MD) | Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) |
Diagnose-Status | Eigenständige Diagnose (unter "Zwangsstörungen oder verwandte Störungen") | Keine eigenständige Diagnose (wird unter "Sonstige" erfasst) |
Kodierung | 6B25 | 300.16 |
Hilfsbegriff für die Störung | Der Begriff selbst ist die Diagnose. | Wird als Zusatz-Specifier bei OSDD verwendet. |
Konzeptuelle Einordnung | Wird eher den zwangsverwandten Störungen zugerechnet (wegen des suchtartigen, schwer kontrollierbaren Charakters). | Wird eher den dissoziativen Störungen zugerechnet (wegen des Zustands der Absorption und des Rückzugs aus der Realität). |
Wichtiger Hinweis: Beide Manuale betonen, dass die Tagtraumstörung abgegrenzt werden muss von Tagträumen im Rahmen anderer Erkrankungen wie z.B. ADHS (Unaufmerksamkeit), Autismus-Spektrum-Störung, Psychosen oder Substanzkonsum.
Die Aufnahme als 6B25 Maladaptive Daydreaming im ICD-11 stellt einen großen Schritt für die Anerkennung dieses Leidensbildes dar und ermöglicht eine klarere Diagnostik und Forschung als die "Notlösung" im DSM-5.
Es ist daher wichtig, Störungen wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation auszuschließen. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen bewahren Menschen mit maladaptiven Tagträumen den Bezug zur Realität. Obwohl Konzentrationsschwierigkeiten auch bei ADHS oder Zwangsstörungen auftreten können, werden sie bei maladaptiven Tagträumen hauptsächlich durch die fesselnden Fantasien verursacht, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen, wie z. B. die Intensität der Fantasien, den Kontrollverlust und den Leidensdruck, aber es gibt noch keinen klinischen Konsens. Die Abgrenzung zu anderen Mental Disorders ist ein therapeutisch wichtiger Punkt. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen sicheren Raum, um diese Aspekte zu erkunden und Ihre individuellen Symptome besser zu verstehen.
7. Einflussfaktoren und offene Fragen
Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Tagträumen
Maladaptives Tagträumen wird manchmal als Ausrede für Faulheit missverstanden. Tatsächlich zeigen Studien, dass MD mit psychischen Belastungen einhergeht: ADHS, Angststörungen, depressive Störungen oder Zwangsstörungen. Viele Betroffene berichten von Stress oder traumatischen Erfahrungen; andere nutzen MD als kreatives Ventil. Kontrovers diskutiert wird, ob MD als eigenständige Störung anerkannt werden sollte oder Teil einer Komorbidität ist. Fest steht: Wer stundenlang in Fantasien flüchtet und den Alltag vernachlässigt, benötigt Verständnis und professionelle Unterstützung, keine Vorwürfe.
Es ist wichtig zu erkennen, dass maladaptives Tagträumen selten isoliert auftritt. Oftmals besteht ein enger Zusammenhang mit anderen psychischen Disorders, die das Tagträumen beeinflussen oder durch es verstärkt werden können. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem wir gemeinsam diesen Verbindungen auf den Grund gehen und individuelle Strategien zur Bewältigung entwickeln können. Im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung. Ich helfe Ihnen, die Zusammenhänge zwischen Ihren Tagträumen und anderen Mental Health Problemen zu verstehen.
Die psychodynamische Rolle von Stress und Trauma
Stress und traumatische Erfahrungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von maladaptivem Tagträumen. MD-ler nutzen das intensive Tagträumen oft als eine Art Bewältigungs-Mechanismus, um der Realität zu entfliehen und sich vor überwältigenden Emotionen zu schützen. Besonders in Situationen, in denen Menschen Stress erleben oder in der Vergangenheit Traumata erlitten haben, kann das Tagträumen zu einer häufig genutzten Fluchtstrategie werden. Es bietet eine temporäre Traumwelten, in der sie Kontrolle und Sicherheit finden können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Die Psychotherapie kann helfen, die zugrunde liegenden Ursachen des maladaptiven Tagträumens zu bearbeiten und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hierbei kann auch die Bearbeitung von posttraumatischen Erlebnissen eine wichtige Rolle spielen. Durch traumasensible Ansätze können wir gemeinsam daran arbeiten, die negativen Auswirkungen von Stress und Trauma auf Ihr Tagtraumverhalten zu reduzieren und Ihnen helfen, wieder mehr Kontrolle über Ihr Leben zu gewinnen.
Psychische Störungen und deren Auswirkungen
Maladaptives Tagträumen tritt selten isoliert auf, sondern geht häufig mit anderen psychischen Disorders einher. Diese sogenannten Komorbiditäten können das Tagtraumverhalten verstärken und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Begleiterkrankungen gehören Angststörungen, depressive Störungen, ADHS, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Das Vorliegen dieser Komorbiditäten kann die Diagnose und Behandlung von maladaptiven Tagträumen erschweren, da die Symptome sich überlappen und gegenseitig verstärken können. Hier ist eine detaillierte Diagnose besonders wichtig.
In meiner Psychotherapie berücksichtige ich diese komplexen Wechselwirkungen und entwickle einen individuellen Behandlungsplan, der sowohl das maladaptive Tagträumen als auch die begleitenden Störungen adressiert. Durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise können wir gemeinsam daran arbeiten, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu helfen, ein erfüllteres Leben zu führen. Die Bewältigungs-Strategien können dann erlernt und gefestigt werden, um ein Abgleiten in alte Verhaltensmuster zu verhindern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
8. Fazit: Klarheit über Tagträume für die Gestaltung angemessener Behandlungsmöglichkeiten
Wichtigkeit der Aufklärung über Symptome bei maladaptivem Tagträumen
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Öffentlichkeit über maladaptives Tagträumen aufzuklären. Viele Menschen verwechseln es mit normalem Tagträumen oder halten es für eine bloße Marotte. Eine umfassende Aufklärung kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Psychiater, Psychologen und andere Fachkräfte im Bereich der Mental Health über das Phänomen informiert sind, um eine fundierte Diagnose stellen und eine geeignete Therapie anbieten zu können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, die Zusammenhänge zu erkennen und sich selbst besser zu verstehen.
Durch gezielte Informationskampagnen, Artikel und Vorträge kann das Bewusstsein für maladaptives Tagträumen in der Gesellschaft gestärkt werden. Dies kann dazu beitragen, dass Betroffene sich verstanden fühlen und weniger isoliert sind. Es ist wichtig zu betonen, dass maladaptives Tagträumen kein Zeichen von Faulheit oder mangelnder Willenskraft ist, sondern eine ernstzunehmende Disorder, die professionelle Unterstützung erfordern kann. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können – im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung.
Zukünftige Forschungsmöglichkeiten
Die Forschung zu maladaptiven Tagträumen steckt noch in den Kinderschuhen, daher gibt es zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Studien. Es ist wichtig, die Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von maladaptiven Tagträumen genauer zu untersuchen. Hierbei könnten genetische, neurologische und psychosoziale Faktoren eine Rolle spielen. Auch die Entwicklung standardisierter diagnostischer Kriterien und Messinstrumente ist von großer Bedeutung, um das Phänomen zuverlässiger zu erfassen. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Darüber hinaus sind Studien erforderlich, um die Wirksamkeit verschiedener Therapie-Ansätze zu evaluieren. Bisher gibt es nur wenige kontrollierte Studien, die die Effektivität von Verhaltenstherapie, psychodynamischer Psychotherapie oder anderen Behandlungsformen bei maladaptiven Tagträumen untersucht haben. Zukünftige Forschung sollte auch die langfristigen Auswirkungen von maladaptiven Tagträumen auf die Lebensqualität, die soziale Interaktion und die berufliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen berücksichtigen. Es ist wichtig, ein umfassendes Verständnis des Disorders zu entwickeln, um effektive Interventionsstrategien zu entwickeln.
9. Ressourcen für Betroffene
Es ist wichtig, dass Menschen, die unter maladaptiven Tagträumen leiden, Zugang zu geeigneten Ressourcen und Unterstützung haben. Dazu gehören Selbsthilfegruppen, Online-Foren und Beratungsstellen, in denen sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können. Auch psychotherapeutische Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von MD-ler zugeschnitten sind, sind von großer Bedeutung. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, persönliche oder berufliche Herausforderungen zu meistern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Angehörige und Freunde von Menschen mit maladaptiven Tagträumen über das Phänomen informiert sind und lernen, wie sie ihre Lieben unterstützen können. Ein offenes und verständnisvolles Umfeld kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und den Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Wege gibt, mit maladaptiven Tagträumen umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, Ihre Bewältigungs-Strategien zu verbessern.
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Maladaptives Tagträumen: Definition, Abgrenzung & Ursachen. Psychotherapie und Bewältigung für Betroffene sowie Infos für Psychologen & Therapeuten.
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Gedankliches Abschweifen ist normal und kann kreativ machen. Doch was, wenn Fantasien so intensiv, lang und realistisch werden, dass sie die Wirklichkeit überlagern? In diesem Artikel definieren wir Maladaptives Tagträumen, grenzen es von alltäglichem Kopfkino ab und erklären, warum es sich nicht um Faulheit oder simple „Tagträumerei“ handelt.
Definition und Abgrenzung des Tagträumens von Persönlichkeitsstörungen und anderen Erkrankungen in der Psychotherapie, klinische und psychodynamische Merkmale des Maladaptiven Tagträumens
Lesen Sie zuerst den ausführlichen Hauptartikel Maladaptives Tagträumen – verstehen, behandeln und überwinden – ein umfassender Leitfaden
Oder
den Überblick „Maladaptives Tagträumen – Ursachen, Symptome und Hilfe“ zu Definition, Forschung, Ursachen, Symptomen, Diagnose, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten. Dieser Themenartikel klärt, wie sich Maladaptives Tagträumen vom normalen Tagträumen unterscheidet, und räumt mit gängigen Missverständnissen auf.
Gedankliches Abschweifen ist normal und kann kreativ machen. Doch was, wenn Fantasien so intensiv, lang und realistisch werden, dass sie die Wirklichkeit überlagern? In diesem Artikel definieren wir Maladaptives Tagträumen, grenzen es von alltäglichem Kopfkino ab und erklären, warum es sich nicht um Faulheit oder simple „Tagträumerei“ handelt.
2. Was sind maladaptive Tagträume?
Der Ausdruck Maladaptives Tagträumen (maladaptive daydreaming, MD) wurde 2002 vom israelischen Psychologen Eli Somer geprägt. Er beschreibt damit „extensive Fantasieaktivität, die menschliche Interaktion ersetzt und/oder akademische, berufliche oder soziale Funktionen beeinträchtigt“. Somers qualitative Studie basierte auf sechs Patienten, die stundenlang in innere Traumwelten abtauchten, um Stress oder seelische Schmerzen zu mildern. Die Betroffenen wussten, dass ihre Fantasien nicht real sind, litten aber unter dem Kontrollverlust und den Auswirkungen auf ihr Leben. Somit kann man sagen, dass MD-ler eine eigene Strategie entwickelt haben, um der Realität zu entfliehen.
Die ersten Forschungsarbeiten stammen aus den frühen 2000er Jahren. Ab 2011 folgten größere Online-Erhebungen. Um das Phänomen zu messen, entwickelte Somer mit Kollegen die Maladaptive Daydreaming Scale (MDS 16), die Qualität, Kontrollierbarkeit, emotionalen Nutzen und Beeinträchtigung erfasst. MD ist bislang keine offizielle Diagnose im DSM 5, sondern ein Forschungskonstrukt. Viele, die an MD leiden, haben Schwierigkeiten im Alltag und fühlen sich in der Psychiatrie oft nicht verstanden, da es sich nicht um eine offizielle Störung handelt.
3. Unterschiede zu normalen Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Maladaptives Tagträumen unterscheidet sich deutlich: Die Lebhaftigkeit und Komplexität der MD-Fantasien sind extrem lebhaft, detailreich und ähneln fortlaufenden Serien mit festen Charakteren. Die Dauer und Intensität der Episoden dauern Minuten bis Stunden; Betroffene verlieren das Zeitgefühl und haben Schwierigkeiten, die Tagträume zu beenden.
Während alltägliches Tagtraum leicht unterbrochen werden kann, empfinden MD-Betroffene das Bedürfnis, die imaginäre Geschichte fortzuführen; Unterbrechungen führen zu Irritation. MD dient häufig als Strategie zur Bewältigung von Stress, Trauer oder Langeweile, während normales Tagträumen eher zufällig entsteht. Charakteristisch für MD sind Bewegung (Hin und Hergehen, Wippen), Mimik und leises Sprechen während des Fantasierens. Diese Unterschiede machen deutlich, warum MD mehr als „normales Kopfkino“ ist und eigene Aufmerksamkeit verdient.
4. Klinische Kriterien und Herausforderungen in der Diagnose
Phänomene wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation müssen ausgeschlossen werden. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen behalten MD-Betroffene den Realitätsbezug. Während bei ADHS oder Zwangsstörungen ebenfalls Konzentrationsschwierigkeiten auftreten können, sind es bei MD hauptsächlich die fesselnden Fantasien, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen (u. a. Intensität der Fantasien, Kontrollverlust, Leidensdruck), doch klinischer Konsens steht noch aus.
Die MDS 16 hilft, das Ausmaß der Tagträume zu erfassen, ersetzt aber nicht die ärztliche Diagnose. Es ist wichtig zu beachten, dass MD oft mit anderen psychischen Disorders einhergehen kann, wie z.B. Angststörungen oder Depressionen. Eine umfassende Diagnose ist daher entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und eine geeignete Therapie zu entwickeln. Die Abgrenzung zu anderen Störungen ist nicht immer einfach, aber für eine effektive Behandlung unerlässlich.
5. Normales vs. Maladaptives Tagträumen
Alltags-Tagträume sind kurz, spontan und oft mit der Realität verbunden. Sie können helfen, Probleme zu lösen, die Stimmung zu heben oder kreative Ideen zu entwickeln. Im Gegensatz dazu ist maladaptives Tagträumen ein anderes Phänomen. Hier sind einige wesentliche Unterschiede:
Merkmal | Alltags-Tagträume | Maladaptives Tagträumen |
Dauer & Spontanität | Kurz und spontan | Langanhaltend, komplex mit geplanten Fortsetzungen |
Auswirkungen | Hilfreich für Problemlösung, Stimmung, Kreativität | Kann das Leben erheblich beeinträchtigen, schottet von der Realität ab |
Die Abgrenzung zum normalen Tagtraum ist ein wichtiger Schritt zur Diagnose. Während alltägliches Tagträumen eine entspannende und harmlose Tätigkeit sein kann, können die Folgen des maladaptiven Tagträumens das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Viele MD-ler erleben eine Form der Bewältigung, die sich im Laufe der Zeit als schädlich erweist, da sie von der Realität abschottet. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
6. Abgrenzung zu Tagtraumstörungen – wer braucht Psychotherapie
Tagtraumstörungen werden in den beiden wichtigsten diagnostischen Klassifikationssystemen unter unterschiedlichen Begriffen und mit unterschiedlichen Konzeptualisierungen erfasst.
ICD-11 (International Classification of Diseases, 11. Revision)
Im ICD-11 wird die Störung unter dem folgenden offiziellen Hilfsbegriff geführt:
Maladaptive Daydreaming (MD) - 6B25 Maladaptive Daydreaming (Deutsch: Maladaptives Tagträumen)
Details:
Status: Seit der Implementierung des ICD-11 im Jahr 2022 ist "Maladaptive Daydreaming" erstmals eine anerkannte Diagnose (kodiert unter "Andere spezifizierte Zwangsstörungen oder verwandte Störungen").
Kernkriterien: Der Fokus liegt auf dem exzessiven, immersiven Tagträumen, das: Ausufernd und zeitintensiv ist.
Klinisch signifikantes Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursacht.
Nicht ausschließlich als Symptom einer anderen Störung (z.B. Schizophrenie, neurologische Erkrankung) besser erklärt werden kann.
Zusätzliche Spezifizierung: Das ICD-11 erlaubt die Spezifizierung "With addictive behaviours" (mit suchtartigem Verhalten), wenn ein starkes Verlangen und Schwierigkeiten, das Tagträumen zu kontrollieren, im Vordergrund stehen.
DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Edition)
Im aktuellen DSM-5 gibt es keine eigenständige Diagnose für Tagtraumstörungen. Sie werden daher mit einem anderen Hilfsbegriff abgebildet:
Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) - 300.16 (deutsch: Sonstige näher bezeichnete dissoziative Störung)
Details:
Status: "Maladaptive Daydreaming" ist im DSM-5 nicht als eigene Störung aufgeführt. Kliniker verwenden daher die Kategorie OSDD, um das Störungsbild dennoch zu erfassen.
Hilfsbegriff: Der spezifische Zusatz, der verwendet wird, lautet:
"Identity disturbance due to prolonged and intense coercive persuasion" – Dieser Begriff ist jedoch sehr unscharf und passt inhaltlich oft nicht optimal.
In der Praxis wird häufig der allgemeinere Zusatz "... with maladaptive daydreaming" oder einfach der beschreibende Begriff "Maladaptive Daydreaming" im Diagnosebericht verwendet, gefolgt von der OSDD-Code-Nummer.
Konzeptualisierung: Im DSM-5 wird das Phänomen oft im Spektrum der dissoziativen Störungen gesehen, da die intensive Absorption und das Eintauchen in eine fantasierte Welt als eine Form der Dissoziation von der realen Umwelt betrachtet werden kann. Es gibt auch Diskussionen, es den Zwangsspektrum-Störungen zuzuordnen.
Zusammenfassende Gegenüberstellung
Merkmal | ICD-11 | DSM-5 |
Offizieller Begriff | Maladaptive Daydreaming (MD) | Other Specified Dissociative Disorder (OSDD) |
Diagnose-Status | Eigenständige Diagnose (unter "Zwangsstörungen oder verwandte Störungen") | Keine eigenständige Diagnose (wird unter "Sonstige" erfasst) |
Kodierung | 6B25 | 300.16 |
Hilfsbegriff für die Störung | Der Begriff selbst ist die Diagnose. | Wird als Zusatz-Specifier bei OSDD verwendet. |
Konzeptuelle Einordnung | Wird eher den zwangsverwandten Störungen zugerechnet (wegen des suchtartigen, schwer kontrollierbaren Charakters). | Wird eher den dissoziativen Störungen zugerechnet (wegen des Zustands der Absorption und des Rückzugs aus der Realität). |
Wichtiger Hinweis: Beide Manuale betonen, dass die Tagtraumstörung abgegrenzt werden muss von Tagträumen im Rahmen anderer Erkrankungen wie z.B. ADHS (Unaufmerksamkeit), Autismus-Spektrum-Störung, Psychosen oder Substanzkonsum.
Die Aufnahme als 6B25 Maladaptive Daydreaming im ICD-11 stellt einen großen Schritt für die Anerkennung dieses Leidensbildes dar und ermöglicht eine klarere Diagnostik und Forschung als die "Notlösung" im DSM-5.
Es ist daher wichtig, Störungen wie Zwangsvorstellungen, psychotische Vorstellungen oder Dissoziation auszuschließen. Im Gegensatz zu wahnhaften Störungen bewahren Menschen mit maladaptiven Tagträumen den Bezug zur Realität. Obwohl Konzentrationsschwierigkeiten auch bei ADHS oder Zwangsstörungen auftreten können, werden sie bei maladaptiven Tagträumen hauptsächlich durch die fesselnden Fantasien verursacht, die den Alltag dominieren. Forschungsgruppen haben diagnostische Kriterien vorgeschlagen, wie z. B. die Intensität der Fantasien, den Kontrollverlust und den Leidensdruck, aber es gibt noch keinen klinischen Konsens. Die Abgrenzung zu anderen Mental Disorders ist ein therapeutisch wichtiger Punkt. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen sicheren Raum, um diese Aspekte zu erkunden und Ihre individuellen Symptome besser zu verstehen.
7. Einflussfaktoren und offene Fragen
Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Tagträumen
Maladaptives Tagträumen wird manchmal als Ausrede für Faulheit missverstanden. Tatsächlich zeigen Studien, dass MD mit psychischen Belastungen einhergeht: ADHS, Angststörungen, depressive Störungen oder Zwangsstörungen. Viele Betroffene berichten von Stress oder traumatischen Erfahrungen; andere nutzen MD als kreatives Ventil. Kontrovers diskutiert wird, ob MD als eigenständige Störung anerkannt werden sollte oder Teil einer Komorbidität ist. Fest steht: Wer stundenlang in Fantasien flüchtet und den Alltag vernachlässigt, benötigt Verständnis und professionelle Unterstützung, keine Vorwürfe.
Es ist wichtig zu erkennen, dass maladaptives Tagträumen selten isoliert auftritt. Oftmals besteht ein enger Zusammenhang mit anderen psychischen Disorders, die das Tagträumen beeinflussen oder durch es verstärkt werden können. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem wir gemeinsam diesen Verbindungen auf den Grund gehen und individuelle Strategien zur Bewältigung entwickeln können. Im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung. Ich helfe Ihnen, die Zusammenhänge zwischen Ihren Tagträumen und anderen Mental Health Problemen zu verstehen.
Die psychodynamische Rolle von Stress und Trauma
Stress und traumatische Erfahrungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von maladaptivem Tagträumen. MD-ler nutzen das intensive Tagträumen oft als eine Art Bewältigungs-Mechanismus, um der Realität zu entfliehen und sich vor überwältigenden Emotionen zu schützen. Besonders in Situationen, in denen Menschen Stress erleben oder in der Vergangenheit Traumata erlitten haben, kann das Tagträumen zu einer häufig genutzten Fluchtstrategie werden. Es bietet eine temporäre Traumwelten, in der sie Kontrolle und Sicherheit finden können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Die Psychotherapie kann helfen, die zugrunde liegenden Ursachen des maladaptiven Tagträumens zu bearbeiten und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hierbei kann auch die Bearbeitung von posttraumatischen Erlebnissen eine wichtige Rolle spielen. Durch traumasensible Ansätze können wir gemeinsam daran arbeiten, die negativen Auswirkungen von Stress und Trauma auf Ihr Tagtraumverhalten zu reduzieren und Ihnen helfen, wieder mehr Kontrolle über Ihr Leben zu gewinnen.
Psychische Störungen und deren Auswirkungen
Maladaptives Tagträumen tritt selten isoliert auf, sondern geht häufig mit anderen psychischen Disorders einher. Diese sogenannten Komorbiditäten können das Tagtraumverhalten verstärken und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Begleiterkrankungen gehören Angststörungen, depressive Störungen, ADHS, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Das Vorliegen dieser Komorbiditäten kann die Diagnose und Behandlung von maladaptiven Tagträumen erschweren, da die Symptome sich überlappen und gegenseitig verstärken können. Hier ist eine detaillierte Diagnose besonders wichtig.
In meiner Psychotherapie berücksichtige ich diese komplexen Wechselwirkungen und entwickle einen individuellen Behandlungsplan, der sowohl das maladaptive Tagträumen als auch die begleitenden Störungen adressiert. Durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise können wir gemeinsam daran arbeiten, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Ihnen zu helfen, ein erfüllteres Leben zu führen. Die Bewältigungs-Strategien können dann erlernt und gefestigt werden, um ein Abgleiten in alte Verhaltensmuster zu verhindern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
8. Fazit: Klarheit über Tagträume für die Gestaltung angemessener Behandlungsmöglichkeiten
Wichtigkeit der Aufklärung über Symptome bei maladaptivem Tagträumen
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Öffentlichkeit über maladaptives Tagträumen aufzuklären. Viele Menschen verwechseln es mit normalem Tagträumen oder halten es für eine bloße Marotte. Eine umfassende Aufklärung kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Psychiater, Psychologen und andere Fachkräfte im Bereich der Mental Health über das Phänomen informiert sind, um eine fundierte Diagnose stellen und eine geeignete Therapie anbieten zu können. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, die Zusammenhänge zu erkennen und sich selbst besser zu verstehen.
Durch gezielte Informationskampagnen, Artikel und Vorträge kann das Bewusstsein für maladaptives Tagträumen in der Gesellschaft gestärkt werden. Dies kann dazu beitragen, dass Betroffene sich verstanden fühlen und weniger isoliert sind. Es ist wichtig zu betonen, dass maladaptives Tagträumen kein Zeichen von Faulheit oder mangelnder Willenskraft ist, sondern eine ernstzunehmende Disorder, die professionelle Unterstützung erfordern kann. In meiner Psychotherapie biete ich Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können – im Zentrum stehen Sie: mit Ihrer Geschichte, Ihren Zielen, Ihrer Veränderung.
Zukünftige Forschungsmöglichkeiten
Die Forschung zu maladaptiven Tagträumen steckt noch in den Kinderschuhen, daher gibt es zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Studien. Es ist wichtig, die Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von maladaptiven Tagträumen genauer zu untersuchen. Hierbei könnten genetische, neurologische und psychosoziale Faktoren eine Rolle spielen. Auch die Entwicklung standardisierter diagnostischer Kriterien und Messinstrumente ist von großer Bedeutung, um das Phänomen zuverlässiger zu erfassen. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, diese Muster zu erkennen und gesündere Wege zur Bewältigung zu finden.
Darüber hinaus sind Studien erforderlich, um die Wirksamkeit verschiedener Therapie-Ansätze zu evaluieren. Bisher gibt es nur wenige kontrollierte Studien, die die Effektivität von Verhaltenstherapie, psychodynamischer Psychotherapie oder anderen Behandlungsformen bei maladaptiven Tagträumen untersucht haben. Zukünftige Forschung sollte auch die langfristigen Auswirkungen von maladaptiven Tagträumen auf die Lebensqualität, die soziale Interaktion und die berufliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen berücksichtigen. Es ist wichtig, ein umfassendes Verständnis des Disorders zu entwickeln, um effektive Interventionsstrategien zu entwickeln.
9. Ressourcen für Betroffene
Es ist wichtig, dass Menschen, die unter maladaptiven Tagträumen leiden, Zugang zu geeigneten Ressourcen und Unterstützung haben. Dazu gehören Selbsthilfegruppen, Online-Foren und Beratungsstellen, in denen sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können. Auch psychotherapeutische Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von MD-ler zugeschnitten sind, sind von großer Bedeutung. Ich unterstütze Sie mit Empathie und Klarheit dabei, persönliche oder berufliche Herausforderungen zu meistern. Ich biete Ihnen einen Raum, in dem Sie sich ohne Druck öffnen können.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Angehörige und Freunde von Menschen mit maladaptiven Tagträumen über das Phänomen informiert sind und lernen, wie sie ihre Lieben unterstützen können. Ein offenes und verständnisvolles Umfeld kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und den Betroffenen den Mut zu geben, sich Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Wege gibt, mit maladaptiven Tagträumen umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, Ihre Bewältigungs-Strategien zu verbessern.